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Rudi Völler blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück
Rudi Völler blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück - © Stuart Franklin
Rudi Völler blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück - © Stuart Franklin
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DFB-Sportdirektor Rudi Völler im Interview: "Spieler, auf die wir bauen"

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DFB-Sportdirektor Rudi Völler zieht im "kicker"-Interview ein ehrliches Jahresfazit: Joshua Kimmichs DFB-"Ritterschlag", Bundesliga-Talente, die Bayern als Maßstab – und warum Florian Wirtz, Nick Woltemade & Co. Hoffnung machen.

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Platz eins erreicht, Ziel erfüllt – auch wenn 2025 für die deutsche Nationalmannschaft nicht reibungslos lief. "Bei einer Qualifikation muss man immer Abstriche machen", sagt Rudi Völler offen. Entscheidend sei gewesen, "auch mal auf Ergebnis zu spielen". Dass es am Ende noch eine "Kür gegen die Slowakei" gab, bezeichnet er als "wunderbar."

Besonders beeindruckt hat ihn dabei Joshua Kimmichs Einsatz – für Völler ein wahrer "Ritterschlag des Kapitäns". "Er hatte einen dicken Knöchel", erzählt Völler. "Ein normales Bundesligaspiel für die Bayern hätte er so nicht gespielt." Dass Kimmich trotzdem auflief, war für ihn entscheidend: "Er musste auf die Zähne beißen – und hat es überragend gemacht. Es war wichtig, dass er auf dem Platz war."

Jetzt warnt Völler jedoch vor der WM-Gruppe: "Den Reflex von einigen, zu denken, es sei eine leichte Gruppe, den kann ich nicht verstehen. Das wären für mich eher die Gruppen A, B oder D. "Trotzdem gibt es nur ein Ziel: "Wir wollen versuchen, Erster zu werden, das ist doch klar."

Woltemade und Wirtz? "Das passt zusammen"

Beim Ziel Gruppensieg könnte auch Nick Woltemade helfen. "Dass seine Entwicklung so schnell und reibungslos verlief, hat schon überrascht. Seine Ballannahme, seine Spielintelligenz – das ist außergewöhnlich."

Woltemades perfekter Partner auf dem Platz? Für den DFB-Sportdirektor eine klare Angelegenheit: "Man hat das Gefühl, dass er ein guter Mitspieler für Florian Wirtz ist. Das passt zusammen."

Wirtz selbst sieht Völler trotz schwieriger Startphase in der Premier League gelassen: "Von Liverpool habe ich viele Spiele gesehen, in denen Flo es eigentlich genauso gemacht hat wie in Leverkusen. Nur: Es ist kein Tor daraus entstanden. Natürlich hätte er seinen Start in Liverpool gerne etwas anders gehabt, aber man merkt es ihm überhaupt nicht an. Die Situation ändert nichts an seinen grundsätzlichen Qualitäten."

Junge Spieler? "Wir haben sie ja"

Etwas ganz "Besonderes in ihrem Spiel" haben auch die drei Top-Talente Lennart Karl, Saïd El Mala und Assan Ouédraogo: "Es wird immer gefragt: Wo sind die jungen Spieler? Aber wir haben sie ja", sagt Völler.

El Mala habe er bei den Trainingseinheiten "genau beobachtet". "Er hat diese Geschwindigkeit, eine gute Ballannahme und -mitnahme und natürlich einen super Abschluss, nicht nur durch seine gute Schusstechnik, sondern auch durch seine Ruhe." Auch Karl beeindrucke mit "seinen Drehungen, Wendungen und den Abschlüssen."

"Unabhängig davon, ob sie jetzt schon bei der WM dabei sind oder in den Jahren danach. Aber das sind Spieler, auf die wir letztendlich bauen."

Über Bayern und Bayer 04

Die Kraftverhältnisse in der Bundesliga sind für Völler eindeutig. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Bundesliga in dieser Saison noch jemand an den FC Bayern München herankommen könnte. Die Art und Weise imponiert mir." Auch in der Champions League sieht er den Rekordmeister als Favoriten.

Doch nicht nur die Münchner überzeugen ihn. Auch sienen früheren Club Bayer 04 Leverkusen bewertet Völler positiv: "Man sieht, welche gute Arbeit Simon Rolfes und sein Team bei der Kaderzusammenstellung geleistet haben. Der Kader hat eine Top-Qualität." Noch nicht so dominant wie in den Vorjahren, aber für ihn klar: "Die Champions League wird Leverkusen erreichen."