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Im Pokalfinale 2011 stehen sich im Berliner Olympiastadion der MSV Duisburg und der FC Schalke 04 - in ungewohntem "ultra beauty" - gegenüber
Im Pokalfinale 2011 stehen sich im Berliner Olympiastadion der MSV Duisburg und der FC Schalke 04 - in ungewohntem "ultra beauty" - gegenüber

Peruanischer Wirbelwind sticht heraus

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Berlin - Angeführt vom überragenden Jefferson Farfan hat der FC Schalke zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal gewonnen. Der Peruaner stach mit drei Torvorlagen beim 5:0 (3:0) gegen den MSV Duisburg aus einem starken "Knappen"-Kollektiv heraus. bundesliga.de bewertet die Akteure beider Mannschaften in der Einzelkritik.

FC Schalke 04

Manuel Neuer: Der Keeper verbrachte einen ruhigen Final-Abend. Der 25-Jährige durfte sich vor imposanter blau-weißer Kulisse im Olympiastadion ansehen, wie seine Vorderleute souverän ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Bei den wenigen Duisburger Vorstößen agierte er gewohnt souverän. Anschließend durfte der Kapitän den "Pott" im goldenen Konfettiregen in den Berliner Nachthimmel stemmen.

Benedikt Höwedes: Da Uchida überraschend auf der Bank saß, begann Höwedes rechts in der Viererkette. Der Verteidiger schlich sich in der 42. Minute clever gegen Bajic davon und wuchtete den Ball nach Ecke von Farfan aus kurzer Distanz zum 3:0 in die Maschen - die Vorentscheidung.

Kyriakos Papadopoulos: Rückte auf die Innenverteidigerposition, weil Uchida auf der Bank saß und Höwedes auf rechts auswich. Der Grieche hatte mit einem wuchtigen Kopfball aufs rechte Kreuzeck in der 15. Minute die erste große S04-Chance zur Führung, doch MSV-Keeper Yelldell rettete mit einer feinen Parade.

Christoph Metzelder: Der Verteidiger agierte souverän und abgeklärt im Abwehrzentrum. Duisburgs Sturmspitze Schäffler stellte er gemeinsam mit Nebenmann Papdolpoulos problemlos kalt.

Hans Sarpei: Der Ghanaer hatte in der Anfangsphase auf der linken Defensivseite wenig zu tun. Bei Vorstößen des schnellen Yilmaz hatte er kleinere Probleme. In der 43. Minute wurde der 34-Jährige verletzt für Escudero ausgewechselt.

Peer Kluge: Agierte souverän und abgeklärt im defensiven Mittelfeld. Übernahm neben Jurado den defensiveren Part der Doppelsechs vor der Viererkette. Er brachte 82. Prozent seiner Pässe zum Mitspieler.

Jose Manuel Jurado: Der Spanier präsentierte sich spielfreudig und passsicher. Er verpasste kurz nach der Halbzeit das 4:0, als er per Flachsschuss an Yelldell scheiterte. In der 55. Minute machte er seine Sache besser und versenkte die Kugel flach rechts unten im "Zebra"-Gehäuse.

Jefferson Farfan: Der flinke Flügelspieler erwischte einen Sahnetag. Der Peruaner bereitete Draxlers Führungstor mit einem klugen Pass in die Schnittstelle vor. In der Anfangsphase war er überall zu finden, immer in Bewegung und stets anspielbar. Auch beim 2:0 durch Huntelaar leistete er die Vorarbeit. In der 32. Minute verpasste er nach einem Konter über rechts per Flachschuss, anstatt zum besser platzierten Huntelaar zu passen. Die Ecke vor dem 3:0 schlug - wer sonst - Farfan.

Raul: Der Spanier spielte eine unauffällige Partie als hängende Spitze. Holte sich weit hinten die Bälle ab und verteilte sie gewohnt passgenau auf die Außenbahnen.

Julian Draxler: Der 17-Jährige erzielte in der 18. Minute mit einem wuchtigen Rechtsschuss die Führung für den Favoriten. In ähnlicher Manier wie im Viertelfinale gegen Nürnberg zimmerte der Youngster die Kugel aus der Distanz in die Maschen. Verließ in der 72. Minute den Rasen für Matip.

Klaas-Jan Huntelaar: Der Niederländer stellte in der 22. Minute nach feinem Zuspiel von Farfan auf 2:0. Vor dem 4:0 von Jurado steckte er gedankenschnell in den Strafraum durch. Der 28-Jährgie nutzte beim 5:0 einen Patzer von Sukalo gnadenlos aus.

Einwechselspieler:

Sergio Escudero: Kam in der 43. Minute für den angeschlagenen Sarpei ins Spiel und spielte einen soliden Part links in der Viererkette.

Joel Matip: Kam in der 72. Minute für Draxler in die Partie und durfte die letzten Minuten des Schalker Triumphs auf dem Platz genießen.

Atsuto Uchida: Rangnick schenkte dem Außenverteidiger am Ende noch knapp zehn Minuten Einsatzzeit. Uchida ersetzte Kluge in der 81. Minute.


MSV Duisburg

David Yelldell: War bei vier der fünf Gegentore machtlos, patzte vor dem 0:3 durch Höwedes aber kapital, als er nicht entschlossen genug zum Ball preschte.

Benjamin Kern: Begann trotz seines kürzlich erlittenen Bänderrisses rechts in der Viererkette. Hatte vor allem in der Anfangsphase Probleme gegen den schnellen Draxler. Räumte seinen Platz in der 77. Minute für Exslager.

Daniel Reiche: Der 23-Jährige ließ sich von der Nervosität seiner Nebenleute anstecken und erwischte insgesamt keinen guten Abend. Er wurde in der 60. Minute für Trojan ausgewechselt.

Olivier Veigneau: Der Franzose bekam auf der linken Defensivseite den quirligen Farfan nie in den Griff. Seine Nebenleute unterstützten ihn bei dieser Mammutaufgabe allerdings auch zu wenig.

Ivica Banovic: Der Kroate spielte eine schwache Partie im Mittelfeld, leistete sich zu viele Fehlpässe. Vor dem 5:0 spielte er einen waghalsigen Pass zu Sukalo von der Eckfahne in den eigenen Strafraum.

Ivica Grlic: Der Routinier führte das Team trotz muskulären Problemen als Kapitän aufs Feld. Dem 35-Jährigen gelang es allerdings nicht, dem Spiel der Meidericher Ruhe und Struktur zu geben.

Goran Sukalo: Fand im defensiven Mittelfeld gegen die ballsicheren "Knappen" um Jurado nie in die Zweikämpfe. Verschuldete mit einem katastrophalen Aussetzer in der 70. Minute das 0:5.

Olcay Sahan: Stand vor dem 0:2 nicht nahe genug bei Passgeber Farfan. Vergab in der 36. Minute die große Chance zum Ausgleich, als er in aussichtsreicher Position links im Strafraum einen Haken zu viel Schlug und den Ball anschließend über den Querbalken drosch. Ihm gelang es zu selten, über die linke Außenbahn Akzente zu setzen.

Branmir Bajic: Der Verteidiger erlebte einen Abend zum Vergessen. Vor dem 0:2 hatte er im Laufduell mit Huntelaar das Nachsehen. Beim dritten Gegentor nach einer Ecke entwischte ihm Höwedes.

Sefa Yilmaz: Probierte bei langen Bällen über rechts seine Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Sarpei auszuspielen, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Agierte nach einem Konter in der 41. Minute in aussichtsreicher Position zu verspielt, kam aber dennoch zum Abschluss. Neuer war bei seinem verdeckten Schuss allerdings auf dem Posten.

Manuel Schäffler: Der 22-Jährige rieb sich in der ersten Halbzeit gegen die robusten S04-Verteidiger Metzelder und Papadopoulos auf. In der 38. Minute scheiterte er mit einem zu wenig platzierten Drehschuss aus acht Metern an Neuer. In der 69. prüfte er den Keeper per Distanzschuss erneut - wieder blieb der Nationaltorhüter Sieger.

Einwechselspieler:

Filip Trojan: Der 28-Jährige kam in der 60. Minute für Reiche ins Spiel, als die Messe bereits gelesen war. Er konnte dem Spiel seinen Stempel nicht mehr aufdrücken.

Maurice Exslager: Der 20-Jährige kam in der 77. Minute beim Stand von 0:5 für Kern ins Spiel. Finalluft zu schnuppern, hatte er sich sicherlich anders vorgestellt.

Aus Berlin berichtet Andreas Messmer