Kevin-Prince Boateng hatte entscheidenden Anteil an Frankfurts legendärem Pokalsieg - © Simon Hofmann/Bundesliga/DFL via Getty Images
Kevin-Prince Boateng hatte entscheidenden Anteil an Frankfurts legendärem Pokalsieg - © Simon Hofmann/Bundesliga/DFL via Getty Images
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Eintracht-Legende Kevin-Prince Boateng künftig bei Barcelona

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Frankfurt am Main - Als Eintracht Frankfurt im August 2017 die Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng bekannt gegeben hatte, sorgte das gleichermaßen für Begeisterung wie Zweifel. "Wir sind überzeugt davon, dass er eine wichtige Rolle einnehmen kann. Kevin ist ein Winnertyp mit einem unbändigen Willen", sagte Fredi Bobic, Vorstand Sport, damals selbstbewusst. "Insbesondere die jüngeren Spieler werden von seinem Auftreten profitieren." Mit ihrer Überzeugung sollten die Verantwortlichen der Eintracht Recht behalten.

Sichtlich glücklich stand Kevin-Prince Boateng im Mai 2018 auf dem Balkon des Römer, des Rathauses. Seine Mannschaft hatte einen Tag zuvor im Pokalfinale gegen Bayern München Beeindruckendes geleistet und den ersten Titel seit 30 Jahren in die Mörfelder Landstraße geholt. Boateng sicherte sich vor zehntausenden gekommenen Fans einen Platz in den Fußball-Jahresrückblicken, als er erzählte, dass sein Mitspieler Ante Rebic, Doppeltorschütze im Endspiel, ihn vor der Partie bat: "Bruder, schlag den Ball lang!" Dann habe Boateng den Ball eben lang geschlagen. Interessanter war eigentlich aber das, was der 31-Jährige zuvor sagte. "Wir haben eine Maschine in der Mannschaft", äußerte er über Kollege Rebic, setzte anschließend zu Sprechchören über den Stürmer an.

Vielseitiger Mittelfeld-Anführer

Dabei agierte vor allem Boateng während der Saison 2017/18 maschinenähnlich als Motor der SGE. Sein Rebic-Lob zeigt, dass er sich zu einem Teamspieler sondergleichen entwickelt hat. Als Last-Minute-Neuzugang entwickelte sich Boateng, der in der Bundesliga zuvor für Hertha BSC, Borussia Dortmund und den FC Schalke 04 am Ball gewesen war, zum vielleicht wichtigsten Führungsspieler von Eintracht Frankfurt.

Im zentralen Mittelfeld, als Achter oder Zehner, teilweise auch als Angreifer - und sogar hin und wieder auf der Sechs vor der Abwehr - führte Kevin-Prince Boateng die Eintracht in der Bundesliga auf einen beeindruckenden 8. Tabellenplatz. Zugegeben, es war mehr drin: Nach 27 Spieltagen belegten die Frankfurter noch Champions-League-Rang vier, mit acht Punkten Vorsprung auf Platz acht.

Nach 34 Spieltagen schien der Traum vom internationalen Geschäft allerdings fast geplatzt, hieß der Gegner im Finale des DFB-Pokals doch FC Bayern. Die SGE ließ das aber kalt, zeigte im wohl schwierigsten Duell der Spielzeit keine Schwäche. Boateng schob seine Mitspieler dabei stets an, überragte in den Zweikämpfen und leitete die ersten beiden Tore ein.

Nach einer überragenden Saison mit der Eintracht verabschiedete sich Publikumsliebling Boateng nach Italien - und wechselt jetzt nach Barcelona - Simon Hofmann/Bundesliga/DFL via Getty Images

Pokalsieg als Krönung - künftig bei Barcelona

Die Partie in seiner Geburtsstadt Berlin sollte Boatengs letzter Auftritt im Eintracht-Trikot gewesen sein - ein glorreicher  Abschied also.

Nach einem halben Jahr bei US Sassuolo wechselt Boateng nun zum FC Barcelona. Quasi zeitgleich mit der Bestätigung des Wechsels zu den Katalanen feierte am Montagabend in Frankfurt der Kinofilm "Die Rückkehr des Pokals" Premiere (offizieller Start am 4. Februar), in dem die großen Momente der Eintracht auf dem Weg zum Triumph von Berlin noch einmal gezeigt werden. Eine Hauptrolle spielt dabei Publikumsliebling Boateng. "Unsere Ausbildung trägt Früchte...", twitterte die Eintracht mit einem zwinkernden Smiley.

Boateng jubelt mit dem Pokal - Lars Baron/Bongarts/Getty Images