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Der Alleskönner ist noch nicht fertig: Kimmich auf dem Weg zur Legende

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Eigentlich ist es meistens Joshua Kimmich, der seine Mitspieler antreibt und notfalls auch mal etwas lauter wird auf dem Platz. Unabhängig davon, ob es um taktische Anweisungen, anfeuerndes Lob oder ein verbales Wachrütteln geht: Kimmich marschiert als erfahrener Spieler in allen Belangen vorneweg. Am Anfang seiner Karriere beim Rekordmeister war er oft in der Rolle des Zuhörers und entwickelte sich so zu einem der besten und komplettesten Mittelfeldspieler der Welt.

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Für Außenstehende war die Szene schwer zu deuten im März 2016: Der FC Bayern München hatte im Klassiker in Dortmund gerade ein 0:0 erkämpft und damit den Fünf-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze gewahrt, als Pep Guardiola auf seinen Aushilfsinnenverteidiger Joshua Kimmich zustürmte. Gestenreich und offensichtlich emotional redete der Münchener Coach auf seinen erst vor kurzem 21 Jahre alt gewordenen Spieler ein. Später verriet der spanische Erfolgstrainer, dass er seinem Schützling noch auf dem Platz eine fußballerische Liebeserklärung gemacht hatte. Jérôme Boateng, Holger Badstuber und Javi Martínez fehlten verletzungsbedingt im Klassiker, aber Kimmich glänzte auch fachfremd im Abwehrzentrum.

"Ich liebe diesen Jungen. Ich mag das Arbeiten mit diesen Fußballspielern, die lernen und immer weiter wollen. Er hat den Wunsch, er hat Leidenschaft, er hat absolut alles. Mit diesem Spieler kannst du gehen 'wherever you want'", kam Guardiola damals aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Vermutlich auch, weil er sich selbst ein wenig in Kimmich sah. "Er kritisiert öfter. Er ist einfach nie zufrieden, will immer das Maximale herausholen", sagte Kimmich mal über seinen Ziehvater auf der Bayern-Bank. Eine Beschreibung, die auch perfekt auf den Bayern-Spieler selbst zutrifft.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff bestürmt Guardiola im März 2016 Joshua Kimmich - im Sommer feiern beide gemeinsam das Double - imago sportfotodienst

Titelhamster mit Platz in der Vitrine

Guardiola behielt Recht, denn Kimmich ging mit den Bayern dorthin, wo sie hinwollten: An die Spitze des europäischen Fußballs. Mit Kimmich als Leistungsträger holten die Münchner 2020 den Champions-League-Titel. Acht Deutsche Meisterschaften feierte Kimmich beim FC Bayern. Hinzu kommen drei Triumphe im DFB-Pokal, eine FIFA-Klubweltmeisterschaft, ein UEFA- sowie sechs DFL-Supercups. Aber satt ist Kimmich deshalb noch lange nicht. Er träumt wie sein Club vom "Finale dohoam" in der Champions League Ende Mai in München. Und mit der Nationalmannschaft, die Kimmich als Kapitän anführt, fehlt ihm noch ein großer Titel.

Neuer-Nachfolger als Kapitän?

Auch beim FC Bayern ist Kimmich längst Führungsspieler - auch wenn Manuel Neuer die Binde trägt. Die Münchner sehen in Kimmich den perfekten Nachfolger für den Keeper. "Josh Kimmich ist ein Führungsspieler, soll in Zukunft, wenn Manuel Neuer irgendwann aufhört, Kapitän vom FC Bayern werden", betonte Bayern-Sportvorstand Max Eberl, der sehr um Kimmichs Vertragsunterschrift gekämpft hat. Dabei ging es weniger um finanzielle Fragen, wie Eberl verriet: "Josh ist keiner, der jetzt auf die Kohle schaut und gierig ist, sondern der eine Perspektive haben möchte."

Und für die richtige Perspektive hat der Rekordmeister mit den Vertragsverlängerungen von Jamal Musiala, Manuel Neuer und Alphonso Davies zuletzt einiges getan. Die Unterschrift von Kimmich ist ein weiterer Mosaikstein für eine erfolgreiche Zukunft des Clubs. Guardiola wusste schon 2016, dass man mit Kimmich gehen kann, wohin man möchte. Die nächsten Ziele heißen Deutsche Meisterschaft und Champions-League-Titel - und der Weg sieht sehr vielversprechend aus.