Anzeige
bundesliga

Drama pur: FC St. Pauli gelingt Big Point bei Holstein Kiel

xwhatsappmailcopy-link

In einem spannenden Nordderby hat der FC St. Pauli einen wichtigen 2:1 (1:1)-Auswärtssieg bei Holstein Kiel errungen. Alexander Bernhardsson (21.) brachte die Gastgeber in Führung, doch Daniel Sinani (34.) glich noch vor der Pause aus. In der Nachspielzeit sorgte ein Eigentor von Max Geschwill (90.+2) für den späten Siegtreffer der Hamburger. St. Pauli verschafft sich damit im Abstiegskampf etwas Luft, während Kiel weiter in akuter Abstiegsgefahr schwebt.

Das Nordduell zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli stand ganz im Zeichen des Abstiegskampfs. Beide Teams benötigten dringend Punkte, um sich von der Gefahrenzone zu entfernen. Die Kieler Störche, als Tabellenletzter unter besonderem Druck, hofften auf einen Heimsieg, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu wahren. St. Pauli dagegen wollte mit einem Erfolg den Vorsprung auf die Abstiegsränge ausbauen.

Alexander Bernhardsson erzielt mit einem präzisen Schuss das 1:0 für Holstein Kiel, während St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj vergeblich versucht, den Ball abzuwehren - IMAGO/nordphoto GmbH / Tauchnitz

Kiel geht überraschend in Führung

Die Gäste aus Hamburg erwischten den besseren Start und dominierten die Anfangsphase. In der 16. Minute hatte Philipp Treu die erste nennenswerte Chance für St. Pauli, sein Schuss konnte jedoch von Dähne pariert werden. Doch es waren die Kieler, die in der 21. Minute den ersten Treffer erzielten.

Alexander Bernhardsson nutzte eine Vorlage von Armin Gigović und traf mit einem präzisen Schuss aus rund 17 Metern zur überraschenden Führung für die Hausherren. St. Pauli ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und drängte auf den Ausgleich.

Umstrittener Ausgleich

In der 34. Minute gelang den Kiezkickern der verdiente Ausgleich, allerdings nicht ohne Kontroverse. Nach einem langen Einwurf von Treu kam es zu einem Duell zwischen Oladapo Afolayan und Kiels Torhüter Thomas Dähne.

Der Ball landete schließlich bei Danel Sinani, der zum 1:1 einschob. Trotz Kieler Proteste zählte der Treffer. Kurz vor der Pause hatte Kiel die große Chance zur erneuten Führung, als Nicolai Remberg nur die Latte traf (39.).

Zweikampf im Mittelfeld: Adam Dzwigala von St. Pauli versucht, Kiels Armin Gigović vom Ball zu trennen, während David Nemeth und Jackson Irvine das Geschehen beobachten - IMAGO/Jasper Lorenz

Dramatisches Finale beschert St. Pauli den Sieg

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägt. Als sich beide Teams schon mit der Punkteteilung abgefunden zu haben schienen, schlug St. Pauli in der Nachspielzeit doch noch zu. Nach einem Schuss von Noah Weißhaupt, den Dähne zunächst parieren konnte, versuchte Max Geschwill den Ball von der Linie zu klären.

Dabei prallte das Leder unglücklich von ihm ins eigene Tor (90.+2). Ein bitterer Moment für die Kieler, die sich für ihren Kampf nicht belohnen konnten. Für St. Pauli bedeutete dieser Last-Minute-Treffer dagegen einen immens wichtigen Auswärtssieg im Abstiegskampf.

St. Pauli bejubelt den späten Siegtreffer - IMAGO/Jasper Lorenz

Spieler des Spiels: Philipp Treu

Philipp Treu zeigte eine beeindruckende Leistung für St. Pauli. Der Außenverteidiger war sowohl in der Defensive als auch in der Offensive präsent. Sein langer Einwurf leitete den Ausgleichstreffer ein, und er war mit einer Pass-Effizienz von 1,3 einer der effizientesten Passspieler seines Teams. 

Treu war der Hauptgrund für die agiler linke Seite der Kiezkicker, schob immer wieder an und sorgte mit seinen Dribblings oder weiten Einwürfen für Gefahr. Kein Hamburger war öfter am Ball als der 24-Jährige (68-mal), der zudem ballsicher (89 % Passquote) und laufstark (11 Kilometer) daherkam.

Philipp Treu im Duell mit Alexander Bernhardsson - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Bundesliga Match Facts
xGoals: Holstein Kiel 0,35 - FC St. Pauli 1,71
Schnellster Spieler: Oladapo Afolayan (STP), 34,02 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:0 von Alexander Bernhardsson (KIE), 9,63 Prozent
Most Pressed Player: Armin Gigović (KIE), 17 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Danel Sinani (STP), +2,74

Fantasy Heroes: Alexander Bernhardsson (Holstein Kiel, 227 Punkte), Danel Sinani (FC St. Pauli, 214 Punkte), Adam Dźwigała (FC St. Pauli, 214 Punkte)