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Bayern-Star Franck Ribery (M.) soll Frankreich zur WM führen
Bayern-Star Franck Ribery (M.) soll Frankreich zur WM führen

Frankreich hofft auf Ribery

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Paris/Frankfurt - Die Wahl zum Weltfußballer wirft bereits ihre Schatten voraus, vor der möglichen Kür muss Franck Ribery aber erst noch die Pflicht absolvieren. "Eine Weltmeisterschaft ohne Frankreich kann ich mir einfach nicht vorstellen", sagte der Offensivkünstler vom deutschen Rekordmeister Bayern München vor dem ersten Play-off-Spiel der Equipe Tricolore in der Ukraine am Freitag (20.45 Uhr): "Das wäre eine Katastrophe - für uns und für das ganze Land."

Spaß wie bei den Bayern

Wenn der Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 in Kiew den ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Endrunde 2014 in Brasilien machen will, ruhen die Hoffnungen einer ganzen Nation auf den Schultern Riberys. Der kleine, große Ballvirtuose muss sein Team nach Südamerika führen. Alternativen? Fehlanzeige.



"Mit dem Druck kann ich mittlerweile umgehen", betonte Ribery. Mit seinen 30 Jahren befinde er sich derzeit auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit, "und deshalb hoffe ich, dass es auch für die französische Nationalmannschaft einen versöhnlichen Ausgang geben wird." 2013 sei sein Jahr, "und in der Nati habe ich endlich auch den Spaß gefunden, den ich beim FC Bayern schon lange habe", sagte er der Sportzeitung "L'Equipe".

Ribery ist das Herz der Bleus. Unter Nationaltrainer Didier Deschamps hat er die spielerische Raffinesse aus der Bundesliga endlich auch in der Nationalelf eingebracht, er hat in der bisherigen Qualifikation die meisten Minuten der Feldspieler absolviert. Und: An das Schicksal der Franzosen ist irgendwie auch Riberys persönliche Fügung geknüpft. Will sich der 1,70 m große Dribbelkünstler am 13. Januar 2014 ein Denkmal setzen und als Weltfußballer des Jahres 2013 den Ballon d'Or einheimsen, ist eine WM-Teilnahme quasi Voraussetzung.

"Allmählich wird es ernst, und natürlich ist das mein Traum. Es ist wichtig, dass ich gegen die Ukraine zwei gute Spiele zeige und wir uns für die WM qualifizieren. Für mich, aber auch für den Rest", sagte Ribery.

Besondere Bewachung durch einen alten Bekannten



In Zürich deutet bei der Wahl zum Weltbesten alles auf einen Vierkampf hin. "Titelverteidiger" Lionel Messi werden ebenso große Chancen eingeräumt wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic, die in den Play-offs im Duell Portugal gegen Schweden aufeinandertreffen. Zumindest für "Ibrakadabra" ist Ribery aber der haushohe Favorit, denn: "Er war bislang großartig. Er hat alle Wettbewerbe dieses Jahr gewonnen und eine zentrale Rolle dabei gespielt", lobte Ibrahimovic.

Weil Riberys Ausnahmestellung den Gegnern selbst im fernen Kiew auch nicht entgangen sein dürfte und der ukrainische Kapitän Anatoliy Tymoshchuk seinen Widersacher aus gemeinsamen Münchner Zeiten genauestens kennt, dürfte Ribery eine besondere Bewachung erwarten. "Ich werde mein Bestes geben und versuchen, meine Mitspieler in komfortable Positionen zu bringen. Wir dürfen auf gar keinen Fall ängstlich spielen", sagte Ribery.

Ähnlich sieht es auch Deschamps. Der 45-Jährige, der bereits vor Monaten im Falle eines Scheiterns seinen Rücktritt angekündigt hatte, erhofft sich durch Riberys zentrale Rolle zahlreiche Vorteile. "Das kann den anderen Spielern mehr Freiheiten ermöglichen. Ich denke aber, dass die Ukraine sehr gut vorbereitet sein wird", sagte Deschamps.

Wie dem auch sei. Ungeachtet aller möglichen Konstellationen ist für den Kaiser die Sache sowieso längst geritzt. "Natürlich kommen die Franzosen weiter", sagte Lichtgestalt Franz Beckenbauer: "Und zwar, weil's den Ribery haben."