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Sind nun beim FC Bayern gefordert: Trainer Julian Nagelsmann und Superstar Sadio Mane - © IMAGO/Michael Taeger/IMAGO/Jan Huebner
Sind nun beim FC Bayern gefordert: Trainer Julian Nagelsmann und Superstar Sadio Mane - © IMAGO/Michael Taeger/IMAGO/Jan Huebner
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Vier Spiele sieglos: So kriegt der FC Bayern München wieder die Kurve

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1:1, 1:1, 2:2, 0:1 - das sind die letzten vier Ergebnisse des FC Bayern München. Seit fast einem Monat wartet der sonst so erfolgsverwöhnte Rekordmeister auf einen Sieg in der Bundesliga - das gab es zuletzt vor 20 Jahren! Mit nur zwölf Punkten aus sieben Partien (schwächste Ausbeute seit 2010/11) rangiert die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann derzeit nur auf Platz fünf. bundesliga.de zeigt, wo sich der FCB steigern muss – und warum längst noch kein Grund zur Panik besteht.

Nur in der Länderspielpause: Unbegrenzte Transfers beim Fantasy Manager!

Den Kater schon vor dem Besuch auf dem Münchner Oktoberfest haben: Das ist wahrlich eine Seltenheit. Und ungefähr so rar wie eine sportliche Durststrecke des FC Bayern. Und doch traf nun beim Rekordmeister beides an einem Wochenende zu: Nach dem unglücklichen 0:1 beim FC Augsburg, der ersten Niederlage der noch jungen Bundesliga-Saison und dem vierten sieglosen Spiel in Serie für die Münchener, gab sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann die Ehre auf dem Volksfest auf der Theresienwiese. Die Stimmung war – verständlicherweise – verbesserungswürdig bei den Verantwortlichen um FCB-Vorstandsboss Oliver Kahn.

Zweiter Heimsieg in Folge für Bayern-Schreck FC Augsburg

"Wir sind alle übel gelaunt. Wir können mit dem Verlauf der Saison alles andere als zufrieden sein", proklamierte der ehemalige Weltklasse-Torhüter, der nicht nur aufgrund der Ergebniskrise des FC Bayern und dem Abrutschen auf Platz fünf der Bundesliga-Tabelle wenig glücklich wirkte – Kampfansage an die eigene Mannschaft und die Konkurrenz inklusive: "Die Länderspielpause müssen wir nutzen, um gemeinsam mit dem Trainer alles kritisch zu hinterfragen. Gegen Leverkusen muss die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen, damit wir so schnell wie möglich zurück in die Erfolgsspur kommen", so Kahn, der bei der letzten Durststrecke dieser Art noch im Bayern-Tor stand: Im Winter 2001/02 blieb der Rekordmeister unter Trainer Ottmar Hitzfeld sogar sieben Partien am Stück ohne eigenen Erfolg.

Dass derzeit beim FC Bayern Sand im Getriebe ist, hat vor allem mit einem Problem zu tun, das sich auch in Augsburg offenbarte. Den Münchenern fällt es derzeit extrem schwer, ihre Chancen in Tore umzumünzen. Hatte der Rekordmeister nach drei Spielen schon 15 Treffer auf dem Konto und stellte damit einen neuen Bundesliga-Rekord auf, durfte der FCB in den vergangenen vier Partien nur noch viermal jubeln. Das liegt allerdings keinesfalls an einer Flaute in der Offensive, vielmehr an mangelhafter Chancenverwertung: An den ersten drei Spieltagen hatten die Münchener eine Abschluss-Effizienz von +6,5, an den folgenden vier Spieltagen hingegen eine von -4,9. Heißt: Das Nagelsmann-Team hätte angesichts der Qualität der Chancen fünf Tore mehr erzielen müssen.

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Ein Blick geht hierbei sicherlich auch auf die Torhüter der Gegner, erwischten doch gerade Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach) sowie Augsburgs Rafal Gikiewicz im Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister echte Traumtage und verhinderten mit zahlreichen Glanztaten Erfolgserlebnisse der Münchener. So war es auch den herausragenden Gegnern zu verdanken, dass die FCB-Statistiken nach fulminantem Saisonstart nach unten gingen: Weniger als fünf Torschüsse (69 Torschüsse, 15 Tore) brauchten die Bayern in den ersten drei Saisonpartien für einen Treffer, an den vergangenen vier Spieltagen waren es fast 24 (95 Torschüsse, vier Tore). Das hatte allerdings auch etwas mit der Qualität der herausgespielten Chancen zu tun: Waren es nach drei Partien schon 13 Großchancen, die zu acht Toren führten, sind es in den zurückliegenden vier Spielen nur noch sechs gewesen, aus denen dann kein einziger Treffer resultierte.

Mane mit Ladehemmung und ohne Bindung

Festgemacht wird die bayerische Ladehemmung in der jüngeren Vergangenheit vor allem an Neuzugang Sadio Mane: Der senegalesische Superstar, im Sommer als Ersatz für den zum FC Barcelona gewechselten Robert Lewandowski vom FC Liverpool an die Säbener Straße gewechselt, ist nach fünf Treffern in den ersten sechs Pflichtspielen dieser Saison nun bereits seit fünf Partien torlos. Wettbewerbsübergreifend wartet der 30 Jahre alte Angreifer derzeit 347 Minuten auf ein eigenes Erfolgserlebnis. Zum Vergleich: Lewandowski blieb im Bayern-Dress nur im Herbst 2016 einmal fünf Pflichtspiele in Folge ohne Treffer. Dazu scheint der neue Bayern-Superstar noch die Bindung zu seinen Mannschaftskollegen zu fehlen: In der Bundesliga bereitete als spielstarker und mannschaftsdienlicher Stürmer geltende Mane noch kein Tor – überhaupt legte er erst zwei Torschüsse auf.

Die Bundesliga-Tabelle

Doch nicht nur die einst so treffsichere Offensive dürfte dem FC Bayern Sorgen bereiten, anscheinend macht sich auch die Belastung durch die vielen Englischen Wochen beim Rekordmeister bemerkbar: Seit dem Pokalspiel bei Viktoria Köln unter der Woche zeigen die Laufwerte der Münchener nach unten. Hatte der FCB an den ersten drei Spieltagen im Schnitt die meisten Sprints (254) und zweitmeisten intensiven Läufe (739) aller Bundesliga-Teams pro Partie angezogen, sind es in den vier Partien ohne eigenen Sieg je 90 Minuten nur noch 239 Sprints und 695 intensive Läufe – das ist nur noch Rang sieben ligaweit. Für die spektakuläre Spielweise des FC Bayern offenbar zu wenig, um trotz der Strapazen mit der Dreifachbelastung mit DFB-Pokal und Champions League auch in der Bundesliga entscheidend zum Erfolg zu kommen.

Bessere Chancenverwertung, konsequenteres Offensivspiel und eine höhere Intensität: Die Stellschrauben, an denen die Münchener in der Länderspielpause drehen müssen, liegen auf der Hand. Und ein Blick in die Historie zeigt, dass die tabellarische Ausgangslage kein Grund zur Panik für den FC Bayern sein muss: Zuletzt war der auf Platz fünf rangierende Rekordmeister zu einem so späten Zeitpunkt einer Saison vor drei Jahren so schlecht platziert. 2019/20 war der FCB nach dem 15. Spieltag nur Fünfter – es war die Saison, in der am Ende das Triple geholt wurde. Und wer genau hinschaut, erkennt beim Nagelsmann-Team sogar eine leichte Verbesserung. Die Münchener haben gegen die bisherigen sieben Gegner mehr Punkte geholt (12) als in der vergangenen Saison (10). Na, wenn das keine Gründe sind, dass der FC Bayern bald auch in der Bundesliga wieder die Kurve kriegen wird.