4:2 im Klassiker: Thomas Tuchels Bayern-Debüt in der Analyse
Mit dem 4:2 des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund kann das Debüt von Thomas Tuchel als gelungen bezeichnet werden. Wenige Tage darauf folgte die Ernüchterung im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg. Viel Arbeit wartet also auf den Rekordmeister und seinen neuen Fußballlehrer. bundesliga.de zeigt auf, was im Klassiker aber schon nach den Vorstellungen Tuchels funktionierte und was weniger gut.
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Es sind turbulente Tage, die hinter dem FC Bayern München und seinem neuer Trainer Thomas Tuchel liegen. Inmitten der Länderspielpause das Amt übernommen, sollte der 49-Jährige eine über mehrere Tage ausgedünnte Truppe - der Großteil des Kaders weilte bei den jeweiligen Nationalmannschaften und stieß erst zwei, drei Tage vor dem 26. Spieltag zum Team - zunächst auf den Klassiker gegen Borussia Dortmund vorbereiten. In Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit kann sich das 4:2 gegen den BVB und die damit verbundene Rückeroberung des ersten Tabellenplatzes der Bundesliga sehen lassen.
FCB vor BVB und FCU: Was spricht für wen im Titelkampf?
Ihren ganz persönlichen, verspäteten Aprilscherz erlebten die Münchener dann aber drei Tage danach beim 1:2 gegen den SC Freiburg. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt: Das vor allem nach dem Aufschwung gegen den BVB fest eingeplante Halbfinale im DFB-Pokal, findet in diesem Jahr ohne den FCB statt, denn die Bayern müssen den Triple-Traum zumindest für diese Spielzeit nach einem Last-Minute-Elfmeter des Sport-Clubs beerdigen.

Was lief im Klassiker gut, was schlecht?
Freistoß, Elfmeterschießen, Schiedsrichter und VAR – wissenswerte Regel-Infos
"Jetzt müssen wir erstmal durchatmen", äußerte sich ein - wie alle, die es mit dem FC Bayern halten - enttäuschter Thomas Tuchel nach dem Aus im Viertelfinale. "Es ist bitter. Wir sind ausgeschieden und können das nicht mehr reparieren", zog Klassiker-Doppeltorschütze Thomas Müller Bilanz. Es mangelte allen voran an der Effizienz (16 Torschüsse) und dem letzten Pass, allgemein an der letzten Konsequenz in vorderster Front - da waren sie sich beim Rekordmeister einig.
Gegen den BVB war dagegen schon deutlich mehr von dem zu sehen, was sich der Fußballlehrer Tuchel vorstellt. Ein Bestandteil des Erfolgsrezepts im Klassiker: lange, diagonale Bälle, um die gegnerische Defensive zur Neuorientierung zu zwingen. So geschehen etwa beim 4:0 von Kingsley Coman: Der Franzose verlagerte aus der eigenen Hälfte auf die rechte Offensivseite zu Leroy Sane, der den Ball am gegnerischen Strafraum angekommen ins Zentrum schleppte und dort perfekt den in die Tiefe durchstartenden Coman bediente. Für die "Schwarz-Gelben" ging das viel zu schnell. Insgesamt spielten die Bayern 41 lange Pässe in diesem Spiel. Bislang waren es in dieser Saison im Schnitt 32 pro Partie.
Neues Glück unter Tuchel: Sane als X-Faktor der Bayern
"Viel Luft nach oben"
Was Tuchel im prestigeträchtigsten Duell Deutschlands beispielsweise nicht gefallen haben dürfte, waren die bisweilen langen Ballbesitzphasen Dortmunds. Eine davon führte zu einer der größten BVB-Chancen durch Marco Reus, als das Spiel in den Anfangsminuten noch gänzlich offen war. In der Phase von der 1. bis zur 15. Minute dürfte dem 49-jährigen Fußballlehrer auch die Balleroberungsdauer von 25,5 Sekunden missfallen haben. Im Saisondurchschnitt sind es schließlich gerade mal 12,0 Sekunden.
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"Wir haben die zurückeroberten Bälle zu schnell wieder verloren. Das machte das Spiel extrem anstrengend. Das müssen wir verbessern", so Tuchel in seiner Analyse nach Schlusspfiff. Insgesamt sahen der Cheftrainer und auch Müller "viel Luft nach oben". Nach dem Dämpfer gegen die Breisgauer werden sich Tuchel, Müller und Co. bestätigt sehen. Doch die Revanche bietet sich sofort - und zwar am 27. Spieltag um 15:30 im Europa-Park Stadion, wenn es am Super-Samstag erneut zum Duell mit dem Team von Christian Streich kommt.
Tuchel vs. Streich: Taktikfüchse im Duell
Dass die Fallhöhe in diesen Tagen bei den Münchenern, die nach dem dritten Freiburg-Duell in dieser Saison dienstags bei Manchester City im Viertelfinale der Champions League antreten, enorm ist, darüber sind sich alle beim FC Bayern bewusst. Das 1:2 gegen den Sport-Club "wird uns eine Weile beschäftigen, aber wir müssen das verdauen und unsere Lehren daraus ziehen", meinte Tuchel nach dem Viertelfinale. Dem "Taktik-T-Rex" ist zuzutrauen, dass er trotz der dieser Tage trainingsarmen Phase die erfolgreichen Elemente aus dem Klassiker auch in den kommenden, schweren Aufgaben bei seinem Team wieder zum Vorschein bringen wird.
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