Tor-Gala im Klassiker: Harry Kane jagt Lewandowski und Gerd Müller
Der langerwartete Klassiker zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern wurde zur Münchener Machtdemonstration: Beim BVB siegte der Rekordmeister im Prestigeduell deutlich mit 4:0 – vor allem dank Superstar Harry Kane, der durch einen Hattrick sein Torekonto auf 15 Treffer schraubte, zahlreiche Rekorde brach und nun auf den Spuren der Bayern-Legenden Robert Lewandowski und Gerd Müller wandelt.
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Besser geht es eigentlich nicht: In seinem ersten Klassiker für den FC Bayern avanciert Harry Kane mit einem Hattrick direkt zum Münchener Matchwinner gegen Borussia Dortmund – und wandelt nach seinen Saisontoren 13, 14 und 15 auf den Spuren der Vereinslegenden Gerd Müller und Robert Lewandowski. Rekorde gebrochen hat der englische Superstar durch seinen Gala-Auftritt im Prestigeduell mit dem BVB schon jetzt jede Menge: So viele Treffer nach zehn Bundesliga-Spieltagen hatte bisher nur der "Bomber der Nation" auf dem Konto – 1968/69 standen bei Müller zum selben Zeitpunkt ebenfalls 15 Tore zu Buche, Lewandowski brachte es 2019/20 auf 14 Treffer.
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Und das ist nicht sein einziger Bestwert: Mit den 15 Toren in seinen ersten zehn Bundesliga-Spielen hat er den Rekord von Klaus Matischak aus den Büchern getilgt, der Angreifer hatte in der Premierensaison 1963/64 13 Mal in den ersten zehn Partien für den FC Schalke 04 jubeln dürfen. Der Engländer ist der erste Bundesliga-Spieler seit Mario Gomez vor über zwölf Jahren, der in zwei aufeinander folgenden Bundesliga-Spielen je einen Dreierpack schnürte.Wie wichtig der Kapitän der "Three Lions" für den FC Bayern mittlerweile schon ist, zeigt auch folgende Statistik: Insgesamt kommt er 2023/24 alleine in der Bundesliga auf 20 Scorerpunkte (15 Tore, fünf Torvorlagen). Seit Erfassung der Torvorlagen ab der Saison 1992/93 gab es nach zehn Spieltagen nie zuvor einen Spieler mit so vielen Torbeteiligungen.
Höchster Auswärtssieg im Klassiker für den FC Bayern
Doch nicht nur Kane, der nun in fünf Pflichtspielen gegen die Schwarzgelben sieben Tore erzielt hat (vier davon für Tottenham Hotspur), erlebte im Signal Iduna Park einen historischen Abend, auch die restliche Mannschaft des FC Bayern konnte diverse Rekorde ein- oder aufstellen: 38 Tore nach 10 Spieltagen bedeuten einen eingestellten Bundesliga-Rekord (die Münchener selbst 2021/22), die Tordifferenz von +31 ist die beste der Historie. Allein in den letzten beiden Bundesliga-Partien stehen die Münchener, die nun seit zehn Klassikern ungeschlagen sind und neun von zehn Duellen sogar gewonnen haben, nun bei 12:0 Toren.
BVB-Spezialist Kane, Auswärts-Torjäger Grimaldo: die besten Zahlen des Spieltags
Den ersten Treffer erzielte Bayerns Abwehrchef Dayot Upamecano bereits nach vier Minuten: Für den Rekordmeister war es das früheste Klassiker-Tor seit April 2017 (auch da in der 4. Minute durch Franck Ribery), für den Franzosen nach 49 Bundesliga-Spielen ohne Erfolgserlebnis das erste Tor seit Dezember 2021 – damals erzielte er gegen Wolfsburg seinen zuvor einzigen Bundesliga-Treffer für den FC Bayern.
Dann begann die Kane-Show, der auf Vorbereitung des abermals auffälligen Leroy Sané nach neun Minuten schon die Weichen Richtung Klassiker-Triumph stellte. Die früheste 2:0-Führung für die Münchener gegen den BVB seit über 15 Jahren – auswärts in Dortmund gab es das nie zuvor für den Rekordmeister. Am Ende stand dank zwei weiterer Treffer des englischen Superstars (72. / 90.+3) ein deutlicher 4:0-Erfolg für die Gäste, die erst einmal zuvor bei den Schwarzgelben mit vier Toren Differenz gewannen. Im September 2009 siegte der FC Bayern mit 5:1 in Dortmund, Thomas Müller erzielte damals seine ersten beiden Bundesliga-Tore.
Lewandowski-Rekord fest im Visier
Durch den klaren Klassiker-Erfolg bleibt der Rekordmeister Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen auf den Fersen: Der FC Bayern ist in dieser Bundesliga-Saison noch ungeschlagen (acht Siege, zwei Remis) und hat sieben Punkte mehr auf dem Konto (26) als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Vor allem auf den englischen Erfolgsgaranten namens Harry Kane können die Münchener dabei bauen: Mit dem Superstar in der Startelf hat die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel kein Pflichtspiel verloren - bei den Niederlagen in Saarbrücken (Pokal) und gegen RB Leipzig (Supercup) kam er gar nicht beziehungsweise erst spät zum Einsatz. Und nach seinem dritten Dreierpack in dieser Saison ist klar: Der FCB-Torjäger ist längst noch nicht satt – und hat weitere Rekorde fest im Visier. In dieser Verfassung ist für Kane sogar Lewandowskis legendäre Marke von 41 Saisontoren durchaus im Bereich des Möglichen.