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Javi Martinez ist kein Lautsprecher, aber marschiert dennoch vorneweg - © Simon Hofmann/Bundesliga/DFL
Javi Martinez ist kein Lautsprecher, aber marschiert dennoch vorneweg - © Simon Hofmann/Bundesliga/DFL
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Javi Martinez: Mann der Stunde beim FC Bayern

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Köln - Javi Martinez ist der Mann der Stunde beim FC Bayern München. Nach seinem vielbesungenen Auftritt beim 0:0 in der Champions League beim FC Liverpool köpft der Spanier den Rekordmeister gegen Hertha BSC zum Sieg – und auf vorläufige Punktgleichheit mit Spitzenreiter Dortmund.

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Es war der Moment, der im Rückblick auf diese Bayern-Saison einmal als Knackpunkt gelten könnte. Zugunsten des FC Bayern München, wohlgemerkt. Die Münchner und Hertha BSC neutralisierten sich in einem eng umkämpften Spiel ohne viele Torchancen. Dann kam James’ Ecke und dann kam Javi Martinez: ein Blick, ein Sprung, ein Kopfball, 1:0! Mit dem für ihn typischen Bewegungsablauf sicherte der Baske einen Sieg, durch den der amtierende Meister nach Punkten zunächst mit Tabellenführer Borussia Dortmund gleichziehen konnte. Der vorläufige Höhepunkt der bayrischen Aufholjagd, Martinez sei Dank!

Nach seinem überraschenden Startelf-Einsatz im Champions-League-Achtelfinale beim FC Liverpool war Martinez von Presse und Mitspielern mit Lob überschüttet worden. Als kompromissloser Abräumer vor der Viererkette klärte, köpfte, grätschte er alles weg, bekam immer noch einen Fuß dazwischen. Er wurde zum Gesicht der "Kampf-Bayern", die in Liverpool erstmals 2019 ohne Gegentor blieben. Das gelang gegen Hertha nun schon zum zweiten Mal in Folge. Wieder mit Martinez in der Startelf, der nun auch noch in der Offensive zum Helden wurde.

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Unter Bayern-Fans erfreut sich der Weltmeister von 2010 ohnehin großer Beliebtheit. Höchstens Ur-Bayer Thomas Müller wird so laut von außen gefordert wie Martinez, wenn er mal nicht spielt. Seit der Triple-Saison 2012/13, seiner ersten im Bayern-Trikot, wissen die Anhänger: Sein Fleiß, seine Gier nach Zweikämpfen und sein überragendes Kopfballspiel können im Kampf um Titel und Pokale den Unterschied machen zwischen "nur gucken" und "anfassen". Wie beim UEFA-Supercup-Sieg 2013, als er Bayern gegen den FC Chelsea in der Nachspielzeit der Verlängerung ins Elfmeterschießen schoss.

Martinez ist der Mann fürs Grobe in Bayerns "High-End-Mittelfeld" mit Technikern wie Thiago und James. Er läuft Lücken zu, ist aggressiv, schüchtert die Gegner allein durch seine Statur ein: Seine 1,92-Meter wirft er in jedes Tackling, jedes Kopfballduell. Seine Präsenz gibt den Mitspielern nachweislich Sicherheit: Mit Martinez auf dem Platz hat der FCB diese Saison erst ein Spiel verloren. In der Hinrunde gegen Hertha (0:2) und Gladbach (0:3) fehlte er ebenso wie bei der einzigen Rückrunden-Schlappe in Leverkusen (3:1). Nur in Dortmund (2:3) konnte auch er die Niederlage nicht verhindern.

Musiker Tim Bendzko, ein bekennender Bayern-Fan, dichtete seinen Hit "Keine Maschine" nach dem Liverpool-Spiel in "Javi Maschinez" um. Martinez, die Kampfmaschine, die jetzt auch noch Tore schießt. Der Kopfball gegen Hertha war sein erster Treffer nach zuvor 24 Bundesligaspielen ohne Tor. In der heimischen Allianz Arena war er gar seit sechs Jahren ohne Torerfolg, auf den Tag genau. Sein "Comeback-Tor" widmete er seiner acht Monate alten Tochter Naia. Im Moment passt alles zusammen bei Bayerns Mann für alle Fälle.

Tim Wichmann

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