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Die Spieler des FC lassen sich für ihre Topleistung feiern
Die Spieler des FC lassen sich für ihre Topleistung feiern - © DFL/Getty Images/Sebastian Widmann
Die Spieler des FC lassen sich für ihre Topleistung feiern - © DFL/Getty Images/Sebastian Widmann
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Weiter, immer weiter Richtung Titel: FC Bayern dominiert Topspiel gegen Frankfurt

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Der FC Bayern München ist auf dem Weg zu seiner nächsten Meisterschaft einfach nicht zu bremsen: Auch Eintracht Frankfurt kann dem Rekordmeister am 23. Spieltag kein Bein stellen, weil der FCB erneut Moral beweist und trotz mehrerer Hindernisse cool bleibt.

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Beim Tabellenführer und Rekordmeister ergab sich am Sonntag ein ungewohntes Bild: Erstmals saß nämlich Top-Torjäger Harry Kane in der Bundesliga von Beginn an auf der Bank. Auch Josip Stanišić und Dayot Upamecano fehlten dem FC Bayern München im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt. Und dennoch: Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany geht weiterhin ihren erfolgreichen Weg in Richtung Titel, lässt sich von nichts und niemandem davon abbringen.

Weder vom zuletzt leicht stotternden Ergebnis-Motor in Leverkusen (0:0) oder gegen Celtic Glasgow in der Champions League (1:1), noch von den eben beschriebenen Ausfällen, zu denen ein weiterer hinzukommen könnte: Mittelfeld-Motor Joshua Kimmich musste gegen die SGE in der 43. Minute das Feld angeschlagen verlassen.

Der für den Chef-Sechser eingewechselte Leon Goretzka zeigte sofort Präsenz, legte vor dem 1:0 zu Jamal Musiala ab, der dann Leroy Sané links in die Tiefe steckte. Und der dann wiederum Michael Olise mustergültig zum verdienten Führungstreffer bediente. "Wir haben sehr gut gespielt, hatten viele Möglichkeiten", lobte Kompany seine Mannschaft.

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Überragendes Gegenpressing beim FC Bayern

Verdient und überfällig, denn die Münchener ließen den Hessen nach etwas ruhigeren ersten zehn Spielminuten immer weniger Luft zum Atmen, agierten äußerst dominant und erspielten sich zahlreiche Chancen. Hätte in der 15. Minute Rasmus Kristensen nicht per Fuß auf der Linie geklärt, hätte es durch Musiala bereits früher 1:0 gestanden.

Das Gegenpressing des FCB war bockstark, nach den wenigen Ballverlusten setzte München die SGE so heftig unter Druck, dass die Kugel spätestens nach im Schnitt zehn Sekunden wieder zurück in den Reihen des Rekordmeisters war. Mit millimetergenauen Steckpässen in die Tiefe filetierte Kompanys Elf zudem regelmäßig die hessische Defensive.

Die Adlerträger, die in den vergangenen Wochen mit richtig viel Tempo in der Offensive agierten, brachten ihre PS einfach nicht auf den Rasen. Und: Gegen den Ball mangelte es zudem an Schärfe in entscheidenden Szenen, zudem leitete Kevin Trapp mit einem individuellen Fehler nach einer Ecke das 2:0 der Hausherren ein: Weil er am Ball vorbeisegelte, konnte Hiroki Ito seinen Debüttreffer für die Bayern erzielen.

Musiala belohnt sein Mega-Solo, verletzt sich aber dabei

In den vergangenen Wochen ließ München nach Führungen im Laufe der Partie öfter mal ein wenig nach, am Sonntag aber keineswegs: Nach einem Wahnsinns-Solo dribbelte Musiala von der Mittellinie durch bis in den hessischen Strafraum, ging dort zu Boden, raffte sich nochmals auf und schloss sein Husarenstück mit dem 3:0 ab. Damit gelang dem Tabellenführer der zehnte Bundesliga-Heimsieg in Folge mit mindestens drei selbst erzielten Toren.

Das Bittere: Beim Sturz vor seinem elften Saisontor hatte sich Bayerns dribbelnder Magier etwas wehgehtan, musste humpelnd vom Feld. "Das war eine Vorsichtsmaßnahme", nannte Bayerns Sportvorstand Max Eberl nach der Partie. Die Truppe von Kompany bewies aber auch nach diesem kleineren Rückschlag seine riesengroße Resilienz: Der für Musiala eingewechselte Serge Gnabry stellte in der Nachspielzeit noch auf 4:0 für den Rekordmeister und sorgte so für die höchste Saisonniederlage der drittplatzierten Hessen. "Wir haben einen guten und breiten Kader, es war kein Problem, jemand Neues zu bringen", sagte Eberl über den erfolgreichen Joker Gnabry.

Bayern ist nach "Machtdemonstration" gerüstet für die kommenden Wochen

"Ich bin überrascht, wie souverän der FC Bayern dieses Spiel heute bestritten hat. Diese Matchdemonstration war nicht zu erwarten", sagte DAZN-Experte Michael Ballack nach der Partie. "Mit diesem Spiel haben sie wieder einiges gerade gerückt." Der stark erspielte Erfolg gegen die SGE hat den Vorsprung der Bayern auf Verfolger Bayer 04 Leverkusen wieder auf acht Zähler anwachsen lassen. Die bayerische Brust dürfte vor den kommenden Wochen der Wahrheit extrem breit gewachsen sein: Die schwierigen Duelle mit Celtic und auch Leverkusen überstand man ohne Niederlage, gegen die junge Eintracht legte man nun eine ordentliche Schippe drauf.

Am Freitag geht es zum Vorjahreszweiten Stuttgart, dann wartet der erste der beiden Achtelfinal-Kracher in der Champions League gegen Doublesieger Bayer 04 Leverkusen. "Extrem wichtige Spiele", wie Sportvorstand Eberl zu Recht anmerkte. Es darf und muss mit starken Bayern gerechnet werden – auch falls dem FCB einige Leistungsträger in den kommenden Wochen fehlen könnten. Wie diese kompensiert werden könnten, zeigte der Tabellenführer am Sonntag auf beeindruckende Art und Weise.

"Wir waren fleißig heute, hatten Spielfreude. Unser Ziel ist es, das immer zu bringen", gab Kompany die Marschrichtung der nächsten Wochen vor. Aber falls das nicht klappt? "Dann müssen wir Mentalität zeigen!" Und das taten die Münchener zuletzt regelmäßig.

Patrick Dirrigl