Fassungslose Gesichter beim FCA: Jan-Ingwer Callsen-Bracker (l.) und Jan Moravek
Fassungslose Gesichter beim FCA: Jan-Ingwer Callsen-Bracker (l.) und Jan Moravek

FC Augsburg: Viel Lob, wenig Punkte

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Leverkusen - Die Bilder gleichen sich. Der FC Augsburg liefert gute Leistungen ab, bekommt Komplimente vom Gegner und steht am Ende doch wieder mit leeren Händen da. Nach diesem Muster lief auch das Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen ab, das die Schwaben trotz einer couragierten Vorstellung in der Schlussphase doch noch .

Werner: "Müssen jetzt langsam die Kurve kriegen"

"Die Augsburger werden jedes Jahr besser. Die machen eine gute Entwicklung durch", lobte Leverkusens Mannschaftskapitän Simon Rolfes den FCA. "Augsburg ist keine Mannschaft, die nur kämpft und verteidigt, sondern sie spielt auch einen sehr ordentlichen Fußball. Sie haben schnelle Spieler auf den Außen, sind gut abgestimmt aufeinander. Ich glaube nicht, dass sie in diesem Jahr viel mit dem Abstieg zu tun haben werden."



Solche Komplimente kann Tobias Werner so langsam nicht mehr hören. Denn die starken Leistungen der Mannschaft spiegeln sich nicht angemessen in der Tabelle wider. Seit fünf Spielen wartet der FCA nun schon auf einen Dreier, vier Mal verlor er zudem in diesem Zeitraum noch nach eigener Führung, darunter die letzten drei Partien und die letzten drei Auswärtsspiele. Von Platz 6 ging es runter auf Position 15.

"Wir müssen jetzt langsam die Kurve kriegen", fordert Tobias Werner . "Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, eine Führung zu verteidigen oder zumindest einen Punkt rauszuquetschen. Das ist ärgerlich. Wir haben zum wiederholten Mal Lob vom Gegner bekommen. Ich habe wieder gehört: Ihr seid stark, Ihr habt nichts mit dem Abstieg zu tun. Aber das ist mir wurscht. Ich will lieber Punkte auf der Habenseite sehen."

Zehn Zähler stehen nun nach zehn Spieltagen zu Buche, der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist auf drei Punkte zusammengeschmolzen. Noch besteht überhaupt kein Grund zu Panik. Doch die Tendenz ist allen spielerischen Fortschritten zum Trotz negativ.

So kommt dem nächsten Spiel eine große Bedeutung zu. Augsburg empfängt am Sonntag den 1. FSV Mainz 05, dem gerade selbst dank eines 2:0-Sieges gegen Eintracht Braunschweig der Befreiungsschlag nach sechs sieglosen Partien gelang. Danach steigt das kleine Derby beim FC Bayern. Der FCA täte gut daran, gegen die Rheinhessen zu punkten.

Werner hat den Matchplan für Mainz



"Trotz der Niederlage in Leverkusen müssen wir mit breiter Brust ins Spiel gegen Mainz gehen", fordert Andre Hahn, dem gegen die "Werkself" ein sehenswertes Tor per Volleyschuss gelang. "Wir müssen so weitermachen, dann kommt auch das Glück wieder auf unsere Seite. Dann holen wir auch wieder die Punkte."

Welchen Stürmer FCA-Trainer Markus Weinzierl gegen Mainz aufbieten wird, bleibt abzuwarten. Gegen Leverkusen setzte er erstmals in dieser Saison Sascha Mölders nur auf die Bank, weil der auch erst einmal erfolgreiche Mittelstürmer nach Ansicht des Trainers in den letzten Partien vorne zu viele Bälle zu leicht verloren hatte. Statt Mölders ackerte Halil Altintop in der Spitze und erledigte seinen Job zur Zufriedenheit von Weinzierl.

Wie gegen Mainz der Bock endlich wieder umgestoßen werden könnte, weiß Tobias Werner. "Wir müssen in Führung gehen und die dann mit Mann und Maus verteidigen", meint der 28-Jährige. "Statt eines schönen Tores wie in Leverkusen sollten wir lieber mal ein Scheißtor machen und gewinnen."

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski