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Bis Mitte September 2012 trainierte Mario Basler den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen
Bis Mitte September 2012 trainierte Mario Basler den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen

"Die Bayern haben neue Maßstäbe gesetzt"

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München - Der FC Bayern steht dicht vor der Meisterschaft. Im Gegensatz zum vergangenen Wochenende hat es die Elf von Jupp Heynckes diesmal selbst in der Hand. Schlagen die Münchner am Samstag Eintracht Frankfurt, wandert die Meisterschale definitiv wieder an die Isar. Zwei Mal konnte Mario Basler mit den Bayern die Meisterschaft holen, einmal den DFB-Pokal. Im Interview mit bundesliga.de spricht der 44-Jährige über die Stärken der Bayern und seine Erwartungen für die Zukunft.

bundesliga.de: Herr Basler, glauben Sie, dass der FC Bayern die Meisterschaft am Samstag aus eigener Kraft in Frankfurt perfekt macht?

Mario Basler: Das weiß ich nicht. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann sie Meister werden. Wenn es dieses Wochenende nicht klappt, dann halt am nächsten. Eintracht Frankfurt ist keine schlechte Mannschaft. Warten wir einmal ab, wie die Bayern das Champions-League-Spiel verkraftet haben.

bundesliga.de: Was war aus Ihrer Sicht die Formel für den Durchmarsch der Münchner?

Basler: Der ausgeglichene Kader ist der große Vorteil gegenüber den anderen Vereinen. Jupp Heynckes kann auch fünf oder sechs Spieler draußen lassen, damit sie sich angesichts der vielen Spiele erholen können. Es fällt nicht auf, wenn einmal ein Ribery, ein Martinez oder ein Schweinsteiger nicht spielen.

bundesliga.de: Haben die Bayern in dieser Saison neue Maßstäbe gesetzt?

Basler: Ja. Wenn man mit so vielen Punkten Vorsprung Meister wird, ist das ein neuer Maßstab. Das ist klar. Ich glaube aber nicht, dass es auf Dauer so weiter geht und die Bayern jetzt immer mit 20 Punkten Vorsprung Meister werden.

bundesliga.de: Sehen Sie in Borussia Dortmund einen Konkurrenten auf Augenhöhe für die Bayern?

Basler: Ja. Die Dortmunder muss man beachten. Sie werden in der neuen Saison Geld investieren, um ihre Mannschaft zu verbessern und zu verstärken. Ich rechne damit, dass die Dortmunder in den nächsten Jahren oben dabei bleiben.

bundesliga.de: Beschränkt sich die Bayern-Konkurrenz in erster Linie auf Dortmund oder trauen Sie auch anderen Vereinen eine bessere Rolle zu als in dieser Saison?

Basler: Ich gehe davon aus, dass Dortmund oben mitspielt. Was mit Leverkusen und Schalke passiert, muss man erst einmal abwarten. Potenzial hätte sicher auch Wolfsburg, das jetzt einen guten Trainer hat und theoretisch sehr viel Geld investieren kann. Ob sie es machen, wird man sehen.

bundesliga.de: Ist Jupp Heynckes für Sie der Architekt des Erfolges?

Basler: Der Trainer hat immer einen großen Anteil an einer Erfolgsgeschichte, sicher mit den größten.

bundesliga.de: Wer war der Bayern-Spieler der Saison?

Basler:Mario Mandzukic und Dante. Keiner hat sicher damit gerechnet, dass Dante sich so schnell in der Innenverteidigung durchsetzt und alle Spiele gemacht hat.

bundesliga.de: Was war der Schachzug zum Titel?

Basler: Den Schachzug gab es aus meiner Sicht nicht. Das Entscheidende war, dass die Bayern eine ausgeglichene Mannschaft und eine sehr gute Reservebank haben. Wenn man die Spieler überhaupt "Reservisten" nennen darf. Sie haben nicht 12, 13 gute Spieler, sondern 18 oder 19, die sofort Stammspieler sein könnten.

bundesliga.de: Wer sind die besten Bayern aller Zeiten?

Basler: Man kann verschiedene Epochen immer schlecht miteinander vergleichen. Der Fußball hat sich weiterentwickelt und ist athletischer geworden. Die heutige Bayern-Mannschaft ist aber sicher eine der besten, die es bei Bayern München jemals gab.

bundesliga.de: Was kann unter dem neuen Trainer Pep Guardiola in der kommenden Saison noch besser werden?

Basler: Das ist eine schwierige Frage. Man muss erst einmal abwarten, wie die Saison ausgeht, wie viele Titel die Bayern holen. Klar wird der Druck größer. Es gibt sicherlich immer noch auch einige Dinge im taktischen Bereich zu verbessern. Man muss gucken, ob es einen Umbruch gibt. Wir können uns alle überraschen lassen, was Pep Guardiola beim FC Bayern anrichtet.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski