Enzo Millot (li.) mit dem goldenen Treffer für den VfB. - © IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink/IMAGO/Zink
Enzo Millot (li.) mit dem goldenen Treffer für den VfB. - © IMAGO/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink/IMAGO/Zink
bundesliga, 2. Bundesliga

VfB Stuttgart ringt den 1. FC Nürnberg nieder und zieht ins Halbfinale ein

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Ein richtiger Klassenunterschied war nur selten zu erkennen, doch am Ende konnte der VfB Stuttgart dann noch noch seiner Favoritenrolle gerecht werden. Die Schwaben erkämpften sich in Nürnberg den ersten DFB-Pokal-Halbfinaleinzug seit zehn Jahren: Mit 1:0 (0:0) gewann die Mannschaft vom neuen Coach Sebastian Hoeneß, Enzo Millot erzielte den entscheidenden Treffer (83.).

Schwache Anfangsphase beider Teams

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Die erste Szene des Spiels gehörte den Gästen vom VfB Stuttgart. Nach einer scharfen Hereingaben von Linksaußen Borna Sosa musste Nürnbergs Schlussmann Peter Vindahl den Ball aus der Gefahrenzone fausten (5.). Ein Weckruf für den 1. FC Nürnberg. Die bis dato etwas zurückhaltenden Hausherren fanden über den Kampf in die Partie. Besonders Fabian Nürnberger fiel auf seiner linken Seite mit bissiger Zweikampfführung und starken Balleroberungen auf.  Je eine gelbe Karte auf beiden Seiten für Nürnbergs Florian Hübner und Stuttgarts Atakan Karazor waren fast vorhersehbar. Beide Mannschaften wollten sich nicht den Schneid abkaufen lassen.

Zur ersten deutlicheren Chance kam es erst nun der 25. Spielminute. Nürnbergs Kwadwo Duah dribbelte von rechts in den Strafraum und hielt flach auf das Tor von Fabian Bredlow, der den Ball mühelos aufnehmen konnte. Ein wirklicher Klassenunterschied war den beiden Mannschaften in Durchgang eins nicht anzusehen. Was wiederum die aktuelle Tabellensituation in der Bundesliga des VfB Stuttgart sehr deutlich darstellt. Einzig Nürnbergs Torhüter Vindahl strahlte immer wieder etwas Unruhe aus. Der Däne wirkte in seiner Strafraumbeherrschung nicht immer souverän. Trotzdem überstanden die Franken auch eine kurze Drangphase des VfB kurz vor der Pause.

Stuttgarts Borna Sosa (re.) grätscht Nürnbergs Jan Gyamerah (li.) den Ball ab. - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Roger Buerke/IMAGO/Eibner

Mit Schwung in Durchgang zwei

Nach dem Wiederanpfiff nahm das Spiel endlich richtig Fahrt auf. Nur wenige Sekunde waren gespielt, als Nürnbergs Mats Möller Daehli auf der Grundlinie bis kurz vor das Stuttgarter Tor dribbeln durfte. Dessen Hereingabe kam jedoch etwas zu spät und wird konnte geklärt werden (46.). Kurz darauf waren die Cannstatter wieder am Drücker. Nach einer Ecke von Sosa schraubte sich Waldemar Anton hoch und brachte den Ball wuchtig aufs Tor. Vindahl musste den Ball wegtauchen und ließ nach vorne abprallen. Wataru Endos Nachschuss vom Strafraumrand hatte er dann sicher. Die beste Chance des Spiels bis dahin. In der 62. Spielminute wurde die Luft für den Club noch dünner. Hiroki Ito prüfte den umsouveränen Vindahl aus der Distanz, der ließ dessen Schuss in die Füße von Stürmer Pfeiffer prallen. Der Nachschuss verfehlt das Gehäuse deutlich. Es sollte der letzte Warnschuss gewesen sein.

Nach einem Vorstoß der Nürnberger in der 83. Minute setzte Sosa seinen Mittelfeldmann Ito in Szene. Der Japaner schickte den eingewechselten Enzo Millot in die Spitze. Der nahm den Ball sehenswert mit dem Außenrist mit, blieb vor Keeper Vindahl cool und schob ein. Eiskalt ausgekontert. In der Folge schafften es die Hausherren nicht den VfB in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Im Gegenteil, die Gäste verpassten es mit Chancen durch Josha Vagnoman und Ito den Deckel endgültig draufzumachen. Doch am Ende reichte ein knappes 1:0 für den ersten Halbeinzug der Schwaben seit zehn Jahren.

0 - 1

(0 - 0)

Nürnberg
BEENDET
Stuttgart
DFB Pokal
Viertelfinale
Viertelfinale Max-Morlock-Stadion
90'
+ 3

Fazit

In einem packenden Pokal-Fight hat sich der VfB knapp gegen die wackeren Franken durchgesetzt. Letztendlich ein verdienter Erfolg für Sebastian Hoeneß und sein neues Team, das in den kommenden Wochen im Abstiegskampf aber noch eine Schippe drauflegen muss.
Reguläre Spielzeit beendet
90'
+ 3

Distanzversuch

Nürnberg kommt zumindest in Tornähe. Gyamerah probiert es aus ca. 22m, verfehlt das Tor jedoch deutlich.
90'
+ 1

Fast die Entscheidung

Vagnoman bekommt von Nürnbergs Abwehr nur Geleitschutz und probiert es aus der Distanz. Vindahl macht sich lang und kann die Entscheidung verhindern.
89'

Zu zentral

Nach einer erneuten Ecke von Borna Sosa kommt Anton zum Kopfball. Den setzt er jedoch genau auf Torhüter Vindahl.
86'

Schlussminuten

Stand jetzt steht der VfB im DFB-Pokal-Halbfinale. Es sieht nicht so aus, als ob sich der Club hier nochmal zurückmeldet.
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Eiskalt ausgekontert

Nach einem Vorstoß der Nürnberger setzt Sosa seinen Mittelfeldmann Ito in Szene. Der Japaner schickt den eingewechselten Enzo Millot in die Spitze. Der nimmt den Ball sehenswert mit dem Außenrist mit, bleibt vor Keeper Vindahl cool und schiebt ein.
83'
Enzo Millot
77'

Schlussviertelstunde angebrochen

13min plus X sind noch zu gehen. Im Moment lässt sich der Club tief hintenreindrücken. Schafft hier eine Mannschaft noch den Lucky Punch?
75'

Freistoß Sosa

Guter Freistoß von Sosa, der den Ball in den Fünfer zirkelt. Keiner kommt ran, dann packt Vindahl zu.
71'

Distanzversuch

Guirassay prüft den bisher eher unsouveränen Torhüter Vindahl aus ca. 25 Metern. Der Schlussmann ist diesmal wach.
68'

Erste Krämpfe

Jens Castrop liegt mit ersten Krämpfen am Boden und muss ausgewechselt werden.
65'

Mavropanos zaubert

Stuttgarts Abwehrmann Mavropanos kommt an der Mittellinie an den Ball, tunnelt Nürnbergs Möller-Daehli und geht links an seinem Gegenspieler vorbei.
62'

Riesenchance

Ito hat etwas Platz in der gegnerischen Hälfte und zieht einfach mal ab. Den Schuss des Japaners lässt Nürnbergs Vindahl wieder nach vorne prallen. Pfeiffer kommt als erster an den Ball und hat freies Schussfeld, nagelt den Ball aber über das Tor. Der musste zwingend zumindest auf das Gehäuse.
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Es wird intensiver

Die Partie hat deutlich mehr Zug als noch im ersten Durchgang. Die Zweikämpfe werden intensiver und die Angriffe zielstrebiger. Jetzt ist es ein Pokal-Fight!
54'

Wieder der VfB

Wieder kommt der VfB über die linke Seite, diesmal in Persona Chris Führich. Sein Abschluss geht ca. drei Meter neben den Nürnberger Kasten.
51'

Doppelchance für die Schwaben

Nach einer Ecke von Sosa schraubt sich Waldemar Anton hoch und bringt den Ball wuchtig aufs Tor. Vindahl muss den Ball wegtauchen und lässt nach vorne abprallen. Endos Nachschuss vom Strafraumrand hat er jedoch sicher. Das war eng!
48'

Freistoß

Geis tritt zum Freistoß an. Der Ball kommt gut auf den Fünfmeterraum, wird jedoch von Stuttgarts griechischem Turm Mavropanos geklärt.
46'

Nürnberg legt direkt los

Der FCN kommt kurz nach Wiederanpfiff über die linke Seite. Mats Möller Daehli darf auf der Grundlinie bis kurz vor den Kasten von Bredlow dribbeln. Dessen Pass in den Rückraum kommt etwas zu spät und wird geblockt.
Beginn zweite Hälfte
45'

Halbzeit in Nürnberg

Siebert pfeift zur Pause. Beide Teams hatten ihre Gelegenheiten, kommen jedoch noch nicht zu ganz klaren Torraumszenen. Dieter Hecking und Sebastian Hoeneß werden ihre Mannschaften nochmal anpeitschen müssen.
Halbzeit
43'

VfB strauchelt

Vagnoman verliert vor dem gegnerischen Strafraum das Spielgerät an Fabian Nürnberger. Den Konter kriegen die Hausherren jedoch wieder nicht sauber ausgespielt. Es mangelt beiden Mannschaften noch an Präzision.
39'

Offensivbemühungen nehmen zu

Der VfB Stuttgart verliert allmählich das Heft des Handelns. Der FCN kommt immer wieder zu guten Offensivaktionen.
36'

Nächster Konter

Wieder ein gutes Gegenpressing des FCN. Vagnoman erobert den Ball auf Höhe der Mittellinie und leitet den Konter ein. Waldemar Anton muss erneut klären, diesmal auf Kosten einer Ecke. Die fränkischen Standards sind bisher auch nicht erfolgsgekrönt.
33'

Nürnberg bemüht

Lino Tempelmann behauptet den Ball im Mittelfeld, seine Hereingabe wird von Stuttgarts Anton geblockt. Der Zweitligist versucht es!
29'

Nürnberg mit dem Entlastungsangriff

Duah wird von Castrop auf die Reise geschickt. Der Stürmer läuft bis zur Grundlinie und bringt den Ball in die Mitte, wo Bredlow ihn sicher aufnehmen kann. Keine Gefahr für die Canstatter.
26'

Drangphase des VfB

Der VfB setzt sich vor Vindahls Kasten fest und versucht es mit scharfen Flanken von Sosa. Bisher kann Nürnbergs Schlussmann die Bälle aus dem Sechzehner abwehren.
23'

Erster Torschuss

Erster Abschluss der Hausherren: Duah dribbelt von rechts in den Strafraum und tunnelt Ito mit seinem Flachschuss, Bredlow kann das Spielgerät aber locker aufnehmen.
19'

Abtastphase

Beide Mannschaften beschnuppern sich aktuell noch etwas. Niemand möchte hier zu früh ins Risiko gehen. Richtige Torchancen sind Mangelwahre...
17'

Fast die Chance

Ballverlust von Karazor im Aufbauspiel. Lino Tempelmann nimmt Fahrt auf und versucht in Richtung Bredlows Tor zu kommen. Mavropanos bügelt den Fehler seines Vordermanns aus. Da war mehr drin!
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Es wird ruppiger

Siebert zückt die nächste Gelbe. Karazor setzt auf Höhe der Mittellinie zu spät zur Grätsche an und erwischt Nürnberger am Schienbein. Auch diese Karte ist vertretbar.
12'

Klare Karte

Florian Hübner räumt Stuttgarts Pfeiffer links vom Sechzehnmeterraum ab und sieht zurecht den gelben Karton. Der anschließende Freistoß segelt über den Strafraum der Hausherren, keine Gefahr für den FCN.
9'

VfB-Abwehr unsicher

Nach einem Missverständnis zwischen Borna Sosa und Hiroki Ito stibitzt sich Duah den Ball weg und versucht zum Schuss zu kommen, wird aber rechtzeitig von Mavropanos abgefangen.
7'

Aufreger im Strafraum der Gäste

Nach einer Ecke von Geis in den Rückraum schießt Nürnberger den eigenen Mann an. Duah kommt einen Schritt zu spät und kann nichts aus der Chance machen.
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Gute Aktion des VfB

Nach einem langen Ball von Innenverteidiger Anton kommt der Ball über Umwege zu Sosa. Der Linksaußen bringt den Ball scharf vor den Kasten. Vindahl faustet das Spielgerät aus der Gefahrenzone. Haraguchis Nachschuss geht klar über das Tor.
2'

Erster Freistoß

Nach einem Luftzweikampf auf Höhe der Mittellinie mit Karazor geht Tempelmann zu Boden und kriegt den Freistoß.
1'

Los geht's

Daniel Siebert pfeift die erste Partie des Abends an, der VfB stößt an...
Anstoß

Später Anpfiff

Eine aktuelle Information aus Nürnberg: Das Spiel wird "aus Sicherheitsgründen" um 30 Minuten verschoben. Anpfiff ist also um 18.30 Uhr.

Vier Neue

Zagadou, Millot, Tomas und Perea rotieren raus. Sosa, Karazor, Pfeiffer und Führich rücken dafür rein.

Zwei Wechsel

Trainer Hecking ändert seine Startaufstellung auf zwei Positionen im Vergleich zur Partie gegen Darmstadt am Wochenende: Horn und Castrop starten statt Brown und Duman.

Startaufstellung VfB Stuttgart

Bredlow - Anton, Mavropanos, Ito - Vagnoman, Karazor, Sosa - Endo, Haraguchi - Pfeiffer, Führich

So startet die Heimmannschaft

Vindahl - Gyamerah, Schindler, Hübner, Horn - Geis - Castrop, Nürnberger, Tempelmann, Möller Daehli - Duah

Die Schiedsrichter der Partie

Daniel Siebert (SR), Sascha Thielert (SR-A. 1), Thomas Gorniak (SR-A. 2), Dr. Matthias Jöllenbeck (4. Offizieller), Sören Storks (VA), Markus Wollenweber (VA-A)

Das sagt Dieter Hecking

"Sebastian Hoeneß hat sicher nicht die ganz große Möglichkeit so viel zu ändern zum Spiel bei Union. Generell ist es so, dass wir auf uns schauen müssen. Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzubringen, unabhängig davon, dass Stuttgart als Bundesligist Favorit ist. Die Mannschaft kann sich drauf freuen, das Stadion wird ausverkauft sein, wir werden tolle Pokalstimmung haben. Es liegt auch an uns, ob diese Stimmung aufkommt. Wir wollen zeigen, dass wir bestehen können. Wenn wir es schaffen, den VfB auf ein gewisses Niveau runterzuziehen, dann sind wir nicht chancenlos. Wenn die Tür aufgeht, müssen wir versuchen, durchzukommen. Das werden wir von der ersten Minute an versuchen. Der VfB Stuttgart hat morgen sehr, sehr viel zu verlieren. Wir können sehr viel gewinnen. Diese Situation könnte uns bei einem entsprechenden Spielverlauf in die Karten spielen."

Das sagt Sebastian Hoeneß

"Die Zeit ist kurz und knapp, wir gehen mit Pragmatismus an die Arbeit. Ich habe die Mannschaft verfolgt und habe eine klare Vorstellung. Ich finde es enorm spannend und gut, dass es direkt losgeht. Es ist eine Riesenchance, als Mannschaft und Verein in Nürnberg einen Schritt Richtung Berlin zu machen und darauf werde ich die Jungs vorbereiten. Wir haben am Mittwoch die Riesenchance, Dinge in die richtige Richtung zu bringen. Ich kenne die Nürnberger, auch personell, und habe dies auch schon in meine Überlegungen einfließen lassen."

Nachbarschaftsduell

Gerade einmal gut 200 Kilometer trennen die beiden Städte, die zwar in unterschiedlichen Bundesländern liegen, aber dennoch gewissermaßen Nachbarn sind. Und so geht es auch um das Prestige zwischen Schwaben (Stuttgart) und Franken (Nürnberg).

Nürnberg erklimmt den Gipfel

2007 trafen Stuttgart und Nürnberg im Endspiel des DFB-Pokal aufeinander. Der Club gewann 3:2 nach Verlängerung. 90 Minuten hatte der spätere Sieger in Überzahl gespielt, nachdem Cacau, der die Schwaben nach 20 Minuten 1:0 in Führung gebracht hatte, in der 31. Minuten vom Platz geflogen war. Jan Kristiansen schoss für Nürnberg den Siegtreffer (109.).

Stuttgart mit Rückenwind

Von den letzten sechs Duellen (in Bundesliga und 2. Bundesliga) konnte Stuttgart fünf für sich entscheiden (bei einem Remis).

Gute Erinnerungen

Zuletzt trafen beide am 33. Spieltag der Saison 2019/20 in der 2. Bundesliga aufeinander. Stuttgart gewann damals 6:0 und stieg in die Bundesliga auf.

Die Bilanz

Im DFB-Pokal trafen Nürnberg und Stuttgart bislang vier Mal aufeinander. Die Bilanz ist ausgeglichen, bei je zwei Siegen. Die Schwaben liegen bei den Toren mit 5:4 vorne.

Neuer Trainer

Nach fünf Spielen ohne Sieg, nur einem Dreier aus den letzten zwölf Partien und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz hat der VfB Stuttgart sich von Bruno Labbadia getrennt und mit Sebastian Hoeneß einen neuen Trainer gefunden. "Zunächst liegt unser Fokus auf dem Klassenerhalt. Aber der Vertrag mit Sebastian Hoeneß ist auf Stabilität und Langfristigkeit ausgelegt. Er ist ligaunabhängig", erklärte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Das Schiedsrichter-Gespann

Daniel Siebert (SR), Sascha Thielert (SR-A. 1), Thomas Gorniak (SR-A. 2), Dr. Matthias Jöllenbeck (4. Offizieller), Sören Storks (VA), Markus Wollenweber (VA-A)