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Leon Goretzka bejubelt sein Tor zum 2:1
Leon Goretzka bejubelt sein Tor zum 2:1 - © IMAGO/Giuseppe Maffia
Leon Goretzka bejubelt sein Tor zum 2:1 - © IMAGO/Giuseppe Maffia
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Kimmichs Flanken und Goretzkas entscheidende Beschwerde

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Auch im siebten Spiel in Folge bleibt Deutschland gegen Italien ungeschlagen und erkämpft sich mit dem 2:1-Erfolg in Mailand eine tolle Ausgangslage für das Rückspiel des Nations-League-Viertelfinals am Sonntag in Dortmund. Spielentscheidend sind letztlich ein Joker, ein Rückkehrer und ein wahres Flankenmonster.

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Bei all den Geschichten, die der Klassiker zwischen Deutschland und Italien in der Vergangenheit bereits geschrieben hat, wird sie letztlich nur eine Randnotiz bleiben. Aber immerhin eine, die diesen Abend im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion zugunsten der DFB-Elf ausgehen lassen sollte: Die Rückkehr des Leon Goretzka in die Nationalmannschaft.

Eineinhalb Jahre nach seiner bis dato letzten Nominierung zeigte der Mittelfeldspieler vom FC Bayern München eine wahrlich herausragende Leistung und belohnte sich dafür mit dem Siegtreffer zum 2:1 (76.), wodurch Deutschland mit einer guten Ausgangslage am Sonntag in das Rückspiel gegen die Squadra Azzurra gehen wird.

"Man traut es sich manchmal, vor dem Spiel so ein Szenario auszumalen. Das habe ich diesmal auch gemacht, weil ich in der Nationalmannschaft häufiger getroffen habe. Das ist jetzt eine ganz runde Geschichte", freute sich der Matchwinner hinterher und durfte sich auch noch ein Lob vom Bundestrainer abholen. 

Tim Kleindienst sticht als Joker - MARCO BERTORELLO

Goretzka und eine entscheidende Beschwerde

"Vor allem in der zweiten Halbzeit hat er ein herausragendes Spiel gemacht, auch defensiv", meinte Julian Nagelsmann, der sich ansonsten mit Worten zu einzelnen Spielern lieber zurückhält, dieses Mal aber eine ganz klare Meinung vertrat: "Für mich war er der MVP des Spiels."

Um diesen Titel streiten müsste sich der 30-Jährige aber vermutlich mit Joshua Kimmich, der als Kapitän und Taktgeber das deutsche Spiel lenkte und sowohl das 1:1 von Tim Kleindienst (49.) als auch Goretzkas Treffer mit zwei seiner vielen gefährlichen Hereingaben vorbereitete. "Leon hat sich in der Halbzeit noch bei mir beschwert, dass ich immer 20 Zentimeter zu hoch auf ihn flanke. Der letzte Ball hat dann gepasst", freute sich Kimmich über die Koproduktion mit seinem Bayern-Kollegen.

Taktgeber im deutschen Spiel: Joshua Kimmich wurde seiner Rolle als Kapitän gerecht - IMAGO/Markus Ulmer

Deutschland gierig nach dem Seitenwechsel

Der weitere Abnehmer Kleindienst spielte dabei ebenfalls keine allzu kleine Rolle, egalisierte er doch das 0:1 von Sandro Tonali (9.) und wurde damit seiner Aufgabe als Joker gerecht. "Mein Tor war relativ am Anfang, das war extrem wichtig", so der Gladbacher, der damit auch den lautstarken Tifosi auf der Tribüne einen Dämpfer versetzte. "Hier in Italien kommt dann auch das Stadion, wenn du zu viel falsch machst. Wir haben das aber verhindert und ein unfassbar gutes Auswärtsspiel gemacht."

Entscheidend dafür war auch eine generelle Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel, als die zuvor bereits ordentlich spielende DFB-Elf plötzlich die ganz große Gier an den Tag legte. Die Lorbeeren dafür gab Nagelsmann bescheiden gleich an seine Spieler weiter: "Während ich noch Sachen angesprochen habe, habe die Jungs schon geschrien, dass sie rauswollen. Die haben die letzten Worte gar nicht mehr gehört - also an meiner Halbzeitansprache lag es nicht."

So oder so: Deutschland bleibt zum siebten Mal in Serie gegen Italien ungeschlagen und muss sich bei der Leistung nicht vor dem Rückspiel fürchten. Der Einzug in das Halbfinale und die damit verbundene Ausrichtung der Finalrunde scheinen in greifbarer Nähe. Eine schöne Randnotiz, die der ewige Klassiker geschrieben hat.