Jan Schlaudraff (2.v.r.) bejubelt sein 20. Tor in der Bundesliga
Jan Schlaudraff (2.v.r.) bejubelt sein 20. Tor in der Bundesliga

Der nächste Schritt nach vorne

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Hannover - Hannover 96 hat da weitergemacht, wo der Club in der vergangen Saison aufgehört hat. Beim 2:1 gegen 1899 Hoffenheim stand kein Neuzugang in der Startformation. Trainer Mirko Slomka setzt ganz auf seine Europa-Helden.

Und die Spieler präsentieren sich dementsprechend eingespielt. "Wir haben insgesamt verdient gewonnen. Die erste Halbzeit erinnerte schon ans Vorjahr", analysierte Jan Schlaudraff nach seinem 100. Bundesligaspiel.

Schlitzohriger Freistoß von Schlaudraff

Mit einem schnell ausgeführten Freistoß hatte der Stürmer die Gastgeber in Führung geschossen (15.).

Aber der Angreifer warnt auch: "In der zweiten Halbzeit haben wir einige Fehler gemacht. Die müssen wir abstellen. Wir müssen an unserer Ballsicherheit arbeiten", bemängelte der Ex-Nationalspieler "zu viele und zu schnelle Ballverluste".

Erfolgreicher Start wichtig

"Es war wichtig, mit einem Erfolgserlebnis zu starten. Es war ein schweres Spiel, aber wir haben gut dagegengehalten", freute sich Mohammed Abdellaoue. Dass es für die Roten so ein "schweres Spiel" war, überraschte den Schützen zum 2:1 (30.) nicht.

"Natürlich wissen die Gegner um unser gefährliches Konterspiel und stellen sich darauf ein", sagte der Norweger gegenüber bundesliga.de. Er weiß, dass das erfolgreiche schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff nicht da alleinige Erfolgsrezept sein darf.

"Wir werden uns neue Dinge einfallen lassen müssen", so der 25-Jährige. Eine Option könnten Standards sein. Immerhin resultierten beide Treffer der Niedersachsen aus Standardsituationen.

"Eine schöne Herausforderung"

Wie sein Kollege Schlaudraff hat auch Abdellaoue erkannt, dass "wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr so konzentriert waren". Dass der Schock über das schwere Los in der Europa-League-Qualifikation in den Köpfen spukte, verneinte der Norweger. "Sevilla ist ein schweres Los, aber warum sollen wir die nicht schlagen. Wir haben noch Luft nach oben."

Auch Schlaudraff ist überzeugt, dass die Auslosung nicht das von vielen befürchtet frühe Aus bedeuten muss: "Sevilla ist nicht erfreulich, aber eine schöne Herausforderung. Ich freue mich auf das Spiel vor vollem Haus", sagte der 28-Jährige. "Unser Vorteil ist, dass die noch nicht im Spielfluss sind. Die Saison in Spanien fängt erst nach unserem Heimspiel an."

"Sehr clever"

Für Slomka ist bereits nach dem ersten Spieltag zu erkennen, dass seine Mannschaft sich im Vergleich erfolgreichen Saison 2010/11 weiterentwickelt hat. "Es war ein schweres Heimspiel. Hoffenheim hat uns in der Defensive alles abverlangt", analysierte der 96-Coach.

Und lobte seine Profis: "Die Mannschaft ist einen weiteren Schritt nach vorn gegangen, sie ist gewachsen", so Slomka. "Das war sehr, sehr clever, wie wir am Ende die Führung über die Zeit gebracht haben."

"Werden Sevilla Paroli bieten"

"Ich bin aber überzeugt, wir können Sevilla Paroli bieten", meinte der 43-Jährige. Aber bei aller Wichtigkeit der Spiele gegen den Fünften der spanischen Liga "dürfen wir die Bundesliga nicht aus den Augen verlieren".

Da steht Hannover vor entscheidenden Wochen: Nach dem Spiel am kommenden Samstag beim 1. FC Nürnberg, dem Club von Ex-Trainer Dieter Hecking, stehen zwei Heimspiele gegen Aufsteiger Hertha BSC und Mainz 05 auf dem Programm.

Eine große Chance, sich oben in der Tabelle festzusetzen und da weiterzumachen, wo man in der Vorsaison aufgehört hat - auf Europakurs.

Jürgen Blöhs