Hamburgs Rincón (l.) gegen den Torschützen und Rotsünder Balázs Dzsudzsák
Hamburgs Rincón (l.) gegen den Torschützen und Rotsünder Balázs Dzsudzsák

Der HSV nach Wahnsinnsspiel weiter!

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Mladen Petric und Piotr Trochowski haben den Hamburger SV ins Achtelfinale der Europa League geschossen und den Traum vom "Finale im Wohnzimmer" am Leben gehalten.

Der kroatische Nationalspieler Petric erzielte in der ersten Hälfte den Anschlusstreffer zum 1:2, Trochowski verwandelte in der 79. Minute einen Foulelfmeter zum Zwischenstand von 2:2. In der 90. Minute gelang dem kurz zuvor eingewechselten Danny Koevermans der Siegtreffer für den PSV Eindhoven zum 3:2 (2:0), was den HSV aber nicht mehr störte.

Jetzt wartet der RSC Anderlecht!

Denn der 21-maligen niederländischen Meister hatte das Hinspiel 0:1 verloren, so dass die Hamburger in der Endabrechnung vorne lagen.

Die Elf von Trainer Bruno Labbadia, die ohne ihren verletzten Superstar Ruud van Nistelrooy auskommen musste, trifft nun im Achtelfinale am 11. und 18. März auf den RSC Anderlecht und darf weiter vom Finale am 12. Mai vor eigenem Publikum träumen. Zugleich brachte das Weiterkommen - wenn auch nicht die Leistung - ein wenig Rückenwind für das schwere Auswärtsspiel am Sonntag bei Rekordmeister Bayern München.

Nach einem Achtelfinal-Einzug hatte es in den ersten 45 Minuten nicht ausgesehen. Ola Toivonen (2.) und Balázs Dzsudzsák (43.) brachten die PSV verdient mit 2:0 in Führung, ehe Petric zuschlug und Trochowski die letzten Zweifel beseitigte.

Demel und Dzsudzsák fliegen vom Platz

Beide Mannschaften beendeten die Partie in Unterzahl. Bei Eindhoven sah Dzsudzsák wegen einer groben Unsportlichkeit gegen Schiedsrichter Michael Leslie Dean die Rote Karte (57.), Hamburg verlor Guy Demel wegen wiederholten Foulspiels (73.).

Die Aufstellung des HSV mit dem ungewohnt defensiven 4-3-2-1-System zeugte nicht viel von Selbstvertrauen und so sah es dann auch auf dem Spielfeld aus. Bereits nach 80 Sekunden waren die Gedankenspiele von Labbadia über den Haufen geworfen, als Ola Toivonen nach einem verunglückten Schussversuch des Serben Danko Lazovic am langen Pfosten den Ball über die Linie schob.

Rost in Topform

Wer von den HSV-Fans auf eine Trotzreaktion gehofft hatte, sah sich im ersten Durchgang getäuscht. Ein ums andere Mal brannte es im Hamburger Strafraum. So musste Rost bei einem Kopfball von Toivonen und dem anschließenden Schuss von Dzsudzsák Kopf und Kragen riskieren. Der Keeper war auch zur Stelle, als Dennis Aogo in eine Flanke von Dzsudzsák reinrutschte und so ungewollt Rost zu einer Parade zwang.

Doch auch der HSV-Schlussmann war nicht unbezwingbar. Dzsudzsák hämmerte den Ball kurz vor der Pause aus 28 Metern in das Tor, Rost bekam nicht mehr rechtzeitig die Hände hoch.

Ze Roberto mit der ersten Chance

Vom HSV, der neben van Nistelrooy (Oberschenkelverhärtung) auch auf Nationalspieler Marcell Jansen (Magen-Darm-Grippe) und Kapitän David Jarolim (Gelbsperre) verzichten musste, war dagegen in den ersten 45 Minuten wenig zu sehen. In der Offensive fehlten Durchschlagskraft und zündende Ideen. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe der Brasilianer Ze Roberto die erste Torchance für die Gäste besaß. Der Schuss des 35-Jährigen ging aber gut einen Meter über das Tor.

Zur zweiten Halbzeit korrigierte Labbadia seine Defensivtaktik und brachte Jonathan Pitroipa für Robert Tesche. Dass sich der Erfolg aber schon nach 45 Sekunden einstellen sollte, hätte aber wohl auch der Coach nicht gedacht. Nach Pass von Piotr Trochowski spitzelte Petric den Ball an PSV-Keeper Andreas Isaksson vorbei ins Tor.

Danach wurde die Partie zunehmend hektisch. In der Schlussphase mussten die Hamburger nach dem Treffer von Trochowski dann noch einmal zittern, nachdem Koevermans das 3:2 gelungen war und der Referee eine Nachspielzeit von fünf Minuten anzeigte.