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Danilo Soares: Der heimliche Held des VfL Bochum

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Beim aktuellen Höhenflug des VfL Bochum standen zuletzt vor allem Spieler wie Gerrit Holtmann, Milos Pantovic oder Sebastian Polter im Fokus, die sich mit wichtigen und teils spektakulären Toren verdient gemacht haben. In ihrem Schatten hat sich aber einer zu einem der ligaweit besten Abwehrspieler entwickelt: Linksverteidiger Danilo Soares.

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Brasilianer standen im Fußball lange Zeit für die Spezies der Künstler, die gerade in der Offensive den Unterschied ausmachen können. Für Danilo Soares vom VfL Bochum trifft genau das Gegenteil zu: Der 30-Jährige war in dieser Saison noch an keinem Tor seiner Mannschaft direkt beteiligt. Dafür sind die Defensiv-Werte des Außenverteidigers von einem anderen Stern. Am vergangenen Samstag bekam das beim spektakulären 4:2-Erfolg des VfL gegen den FC Bayern München kein Geringerer als Serge Gnabry zu spüren. Der Nationalspieler blieb deutlich öfter als geplant am Bochumer Linksverteidiger hängen.

Bei der Betrachtung der Zweikampfwerte findet man Soares, sowohl was Quantität als auch Qualität betrifft, ligaweit ganz vorne. Der Brasilianer hat in dieser Saison schon 290 Zweikämpfe gewonnen – hier waren nur noch Stuttgarts Wataru Endo (295) und Freiburgs Lucas Höler (317) besser. Hinzu kommt aber noch die beachtliche Erfolgsquote von 61 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Soares führt mehr Zweikämpfe als alle Innenverteidiger der Liga und hat von allen Außenverteidigern die mit Abstand beste Erfolgsquote. Auch von allen Spielern, die 2021/22 mehr als 400 Zweikämpfe geführt haben (25 an der Zahl), hat er die beste Quote.

Zweikampfmonster: Bochums Danilo Soares - Lukas Schulze/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images

Damit aber noch nicht genug: Soares ist ein Meister der Balleroberung. 78 Mal ist ihm das in dieser Saison schon gelungen – mit Abstand der beste Wert unter allen Feldspielern. Außerdem hat er schon zwei Großchancen vereitelt, hier waren nur noch Herthas Linus Gechter und Frankfurts Tuta erfolgreicher (dreimal). Hinzu kommt außerdem noch eine immense Aktivität: Durchschnittlich 74 Mal ist Soares pro 90 Minuten am Ball.

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Und obwohl Aufsteiger Bochum nicht gerade unter Verdacht steht, seine Gegner mit Ballbesitzfußball an den eigenen Strafraum zu drängen, gibt es ligaweit nur noch sieben Spieler, die häufiger den Ball am Fuß hatten. Soares hat dabei - aufgrund von Vaterfreuden - nur ein Spiel verpasst. Trainer Thomas Reis lobt: "Danilo ist unheimlich zweikampfstark. Er ist einer, der immer vorweggeht und in jedem Training präsent ist. Ich bin mit seiner Entwicklung absolut zufrieden."

Eine Entwicklung, die so nicht unbedingt vorherzusehen war. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Soares erst 22 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel hat. Beim damaligen Aufsteiger FC Ingolstadt stand er 2015/16 nur einmal in der Beletage des Fußballs auf dem Rasen. Sein Vertrag wurde anschließend nicht verlängert, Soares wurde gar einige Monate arbeitslos. Bei seinem anschließenden Intermezzo bei der TSG 1899 Hoffenheim in der Saison 2016/17 wurde er unter Julian Nagelsmann überhaupt nicht berücksichtigt.

Aber vorgezeichnet war diese Karriere ohnehin noch nie. In seinem Heimatland spielte der in Belo Horizonte geborene Soares ausschließlich für Amateurclubs - ehe er sich als 18-Jähriger nach einem Probetraining beim österreichischen Zweitligisten Austria Lustenau seinen ersten Profikontrakt angeln konnte. Anschließend ging es – mit einigen Rückschlägen – beständig nach oben. Vor allem als resoluter Linksverteidiger in der 2. Bundesliga hat sich der 1,70 Meter große Spieler in 176 Spielen einen Namen gemacht. Zweimal stieg er als Meister (mit Ingolstadt und Bochum) in die Bundesliga auf. Nur diesmal ist er gekommen, um zu bleiben.

Karol Herrmann