Gladbachs Neuzugänge: Hinten v.li.: Florian Mayer, Florian Neuhaus, Trainer Dieter Hecking, Alassane Plea, Michael Lang. Vorne v.li.: Louis Jordan Beyer, Torben Müsel, Andreas Poulsen, Keanan Bennetts - © © imago / Uwe Kraft
Gladbachs Neuzugänge: Hinten v.li.: Florian Mayer, Florian Neuhaus, Trainer Dieter Hecking, Alassane Plea, Michael Lang. Vorne v.li.: Louis Jordan Beyer, Torben Müsel, Andreas Poulsen, Keanan Bennetts - © © imago / Uwe Kraft

Borussia Mönchengladbach im Teamcheck: Mit gezielten Verstärkungen Richtung Europa

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Köln - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 24. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Heute: Borussia Mönchengladbach.

Gezielte Verstärkungen: der Kader

Hier gibt es alle Teamchecks der Bundesligisten!

Mit Jannik Verstergaard (Wechsel zum FC Southampton) hat nur ein Leistungsträger den Club verlassen. Andere Abgänge wie Raul Bobadilla (Argentinos Juniors) oder Vincenzo Grifo (Rückkehr nach Hoffenheim) zählten im letzten Jahr nicht zum Stammpersonal. Hinzu gekommen ist aber eine hoch interessante Mischung aus etablierten Spielern und entwicklungsfähigen Talenten. Als Königstransfer gilt Alassane Plea, ein Typ klassischer Mittelstürmer, den es zuletzt in der Startelf der Fohlen nur noch selten zu sehen gab. Der Franzose hat sich bei Nizza unter Gladbachs Ex-Coach Lucien Favre zu einem der besten Knipser in der Ligue 1 entwickelt und bietet der Mannschaft um Dieter Hecking auch taktisch neue Möglichkeiten. Rechtsverteidiger Michael Lang, mit der Schweiz in diesem Sommer bei der WM dabei, ist gekommen, um direkt Führungsaufgaben zu übernehmen, auch wenn er zunächst noch verletzungsbedingt pausieren muss. Zu den jungen Wilden mit mächtig Potenzial zählen Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (Leistungsträger im Aufstiegsjahr bei Fortuna Düsseldorf), Linksaußen Keanan Bennetts (Tottenham Hotspur U23) und Linksverteidiger Andreas Poulsen (FC Midtjylland).

So könnte Gladbach spielen

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Mehr Flexibilität: Dieter Hecking

Dieter Hecking geht in seine dritte Saison als Trainer von Borussia Mönchengladbach. Und in der kommenden Spielzeit will sich der 53-Jährige gewissermaßen neu erfinden. "Unser bisheriges Spiel mit den entgegenkommenden Stürmern Lars Stindl und Raffael und dem anschließenden Tiefgang über die Flügel Patrick Herrmann und Thorgan Hazard hat sich abgenutzt", so Hecking gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Vom etablierten 4-4-2 weg, studierten die Fohlen über weite Teile der Vorbereitung ein 4-3-3-System ein, aber auch eine Dreierkette hinten soll mehr taktische Variation bringen.

Aktuelle Form

Die Vorbereitung lief sehr vielversprechend, sieben der neun Testspiele wurden gewonnen. Alleine beim abschließenden Test gegen Espanyol Barcelona (1:3) ging der sonst starken Elf ein wenig die Luft aus. Vor allem im Mittelfeld deutete sich ein enormer Konkurrenzkampf an, da jede Position mit mindestens zwei Spielern nahezu gleichwertig besetzt werden kann. Probleme bereiten hingegen einige Verletzungssorgen. So werden Kapitän Lars Stindl (Trainingsrückstand nach Riss der Syndesmose), Ibrahima Traore (Muskelfaserriss), Michael Lang (Außenbandriss im Knie) und wahrscheinlich auch Nico Elvedi (Blindarm-OP) den Saisonstart verpassen.

Video: Borussia-Auftakt mit Spektakel-Garantie

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Überraschung des Sommers: Florian Neuhaus

Nach nur wenigen Testspieleindrücken hat Florian Neuhaus schon gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Der U21-Nationalspieler zählt gewiss zu den größten deutschen Talenten seines Jahrgangs. Max Eberl hatte ihn bereits im Sommer 2017 vom TSV 1860 München verpflichtet, um ihm dann mit einer Leihe zu Fortuna Düsseldorf dann noch ein Jahr Spielpraxis zu garantieren. Diesen Schritt nutzte Neuhaus perfekt, bei der Fortuna war er mit sechs Treffern einer der absoluten Garanten für den Aufstieg. Nun will er sich in der Bundesliga etablieren, wenngleich der Konkurrenzkampf auf seiner Position im zentralen Mittelfeld enorm sein wird.

Zielsetzung und Prognose

Ein klares Saisonziel wird derzeit von den Club-Verantwortlichen nicht formuliert. Nach zwei Jahren Abstinenz ist die Sehnsucht nach dem Europapokal aber groß am Niederrhein und gewiss würde sich keiner wehren, wenn es am Ende so käme. Der Kader jedenfalls gibt einen Platz unter den ersten sechs Mannschaften in der Tabelle her.