Überragender Auftritt gegen Bayern: Doppeltorschütze Breel Embolo - © Lars Baron/Getty Images
Überragender Auftritt gegen Bayern: Doppeltorschütze Breel Embolo - © Lars Baron/Getty Images
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Historisches 5:0 gegen Bayern München: Borussia Mönchengladbach wie im Rausch

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Es war ein Spielzug wie ein Gemälde vor dem 2:0 an diesem denkwürdigen Mittwochabend in der 2. Runde des DFB-Pokals. Eine Traumkombination, wie sie eigentlich an an besten Tagen von Mannschaften wie dem FC Bayern München zu erwarten wäre. Doch die Bayern konnten nur noch zuschauen, mit welcher Konsequenz sich Joe Scally, Breel Embolo, Jonas Hofmann und Ramy Bensebaini die Direktpässe hin- und herschoben. Und wenn man den letztlich historischen 5:0-Sieg von Borussia Mönchengladbach auf eine Aktion reduzieren will, dann steht dieses 2:0 sinnbildlich dafür.

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Und mit diesem 2:0, wohlgemerkt nach gerade einmal 15 Minuten, war der FC Bayern München sogar noch gut bedient, denn das Feuerwerk von Borussia Mönchengladbach kannte überhaupt keine Grenzen. Schon in der 2. Minute hatte Manu Kone die Gladbacher in Führung gebracht. Jonas Hofmann, Breel Embolo und Denis Zakaria ließen in der ersten Viertelstunde hochkarätige Chancen ungenutzt. Als es dann mit 3:0 in die Pause ging, konnte sich die Mannschaft von Adi Hütter noch nicht in Sicherheit wiegen, schließlich traf man auf auf die Bayern.

Spätestens nach dem Doppelpack von Embolo nach der Pause war dann allen Beteiligten klar, dass hier nichts mehr anbrennen würde . Die Münchner versuchten zwar noch den Ehrentreffer zu erzielen, gelingen wollte an diesem Abend aber einfach nichts. "Wir waren nicht da", versuchte sich der etwas ratlose Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach der Partie in einer ersten Analyse. Für den Rekordmeister war es die historisch höchste Niederlage im DFB-Pokal und die höchste Pflichtspielniederlage seit 43 Jahren!

Der technisch versierte Manu Kone zieht die Fäden im Mittelfeld der Fohlen - Lars Baron/Getty Images

Historisch war es aber auch, weil Gladbach im achten DFB-Pokal-Duell gegen Bayern erstmals gewinnen konnte. "Es war heute ein fast perfektes Spiel, ein historischer Sieg", sagte Hütter nach der Partie. "Was mich viel mehr freut, ist die Leistung, die wir gezeigt haben. Wir waren von der ersten Minute an dominant. Die ersten 20 Minuten – ich kann mich nicht erinnern, dass ich sowas Gutes von einer Mannschaft von mir schonmal erlebt habe. Teilweise haben wir die Bayern mit den eigenen Waffen geschlagen."

Von dem so starken Kollektiv der Fohlen ragten drei Spieler dann aber noch einmal heraus: Allen voran Stürmer Breel Embolo, der die Innenverteidigung der Bayern vor enorme Probleme stellte. Während er beim 4:0 noch seinen wuchtigen Körper eingesetzt hatte, um den Treffer im vorangegangenen Duell gegen Dayot Upamecano und Lucas Hernandez zu erzwingen, war es beim kurz darauf folgenden 5:0 eine technisch perfekte Ballannahme, die ihm die entscheidenden Meter Vorteil gegen Niklas Süle und Benjamin Pavard verschafften.

Aber auch Mittelfeldmotor Manu Kone zeigte ohne Zweifel sein bis dato bestes Spiel für Gladbach. Was der junge Franzose technisch bisweilen aufs Parkett zauberte, war nicht nur äußerst sehenswert, sondern auch enorm effektiv. Dazu gewann er noch starke 62 Prozent seiner Zweikämpfe. Und auch die Rückkehr des zuletzt lange Verletzten Ramy Bensebaini, der wie Embolo ebenfalls einen Doppelpack schnüren konnte, wird für Gladbach in den kommenden Wochen einen Segen sein.

Und spätestens nach diesen 90 Minuten dürften sich alle Beobachter fragen, warum diese Mannschaft in der Bundesliga derzeit nur auf dem 12. Tabellenplatz steht. Nun gilt es also, diese wahnsinnige Euphorie auch in den Liga-Alltag mitzunehmen. Am Sonntag ist der VfL Bochum zu Gast. Der Aufsteiger könnte mit einem Sieg sogar an Gladbach vorbeiziehen. Sollten die Fohlen aber auch nur im Ansatz so stark spielen wie an diesem Mittwoch.