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Wartet ein Schwarz-Gelber Himmel am Ende des BVB-Sturms?

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Mit einem Rückstand von acht Punkten auf Platz 4 und einer schwierigen Saison steht Borussia Dortmund vor einer historischen Herausforderung. Doch der BVB hat schon einmal gezeigt, dass Rückstände überwindbar sind – mit Teamgeist, Wille und dem richtigen Glauben ist noch alles möglich.

Die Gesichter sind leer, die Köpfe hängen - Borussia Dortmund verliert gegen den Tabellenletzten – und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Niko Kovač gab nach der bitteren Niederlage gegen Bochum bei Sky zu: "Wir haben heute gegen den Tabellenletzten verloren. Das ist definitiv zu wenig. Wir müssen schleunigst die Spiele gewinnen.“ Gregor Kobel, sichtlich enttäuscht, ist ratlos: "Erklärungen dafür gibt es nicht.“ Und Nico Schlotterbeck sprach Klartext: "Wir sind gerade in einem Strudel.“

"You'll Never Walk Alone“ ist eine der emotionalsten Hymnen von Borussia Dortmund, dank der Cover-Version von Pure Harmony wurde es zum Stadionhit. Und gerade dieser Tage könnte die darin enthaltenden Bedeutung dem ein oder anderem Hoffnung geben.

Mit nur 29 Punkten nach 22 Spielen haben die Borussen ihre schlechteste Zwischenbilanz seit zehn Jahren. Noch erschreckender: In der Tabelle des Jahres 2025 stehen sie mit nur vier Punkten ganz hinten. Ein Blick auf die bisherigen Niederlagen (jetzt schon zweimal öfter verloren als in der kompletten letzten BL-Spielzeit), die schlechte Defensive (38 Gegentore nach 22 Spieltagen gab es für den BVB in diesem Jahrtausend nur einmal zuvor) und die anhaltenden Krisenmomente macht deutlich, dass diese Saison vieles in Frage stellt.

"At the end of the storm there’s a golden sky", heißt es in dem erwähnten Lied und Dortmunds Geschichte hat tatsächlich gezeigt: Aufgeben war nie eine Option. Und auch jetzt, wo die Differenz zum Champions-League-Platz auf acht Punkte angewachsen ist (ein fünfter CL-Startplatz ist für die Bundesliga aktuell unwahrscheinlich), gibt es Hoffnung – Der BVB muss den Kopf oben halten.

Die Vergangenheit macht Mut

Denn dazu gibt es Gründe: Auch in der Saison 2020/21 war es für den BVB stürmisch: nach 22 Spieltagen lagen die Schwarz-Gelben ebenfalls acht Punkte hinter dem begehrten vierten Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Was dann folgte, war ein fantastischer Endspurt: neun Siege aus den letzten zwölf Spielen – und der BVB sprang unter die Top-3! 

Und es gibt noch weitere Mutmacher aus der Geschichte der Bundesliga. 2009/10 holte der SV Werder Bremen nach 22 Spieltagen unglaubliche 14 Punkte auf – und überholte nicht nur den Dritten, sondern auch den Tabellenführer Leverkusen, der nach dieser Rückrunde noch Vierter wurde. 

Kleiner Knackpunkt: In diesen beiden Beispielen mussten lediglich drei Teams überholt werden, doch auch für den Sprung von Platz 11 auf Platz 4 an den letzten zwölf Spieltagen gibt es historisch zwei Vorbilder: 1993/94 sprang Dortmund von Rang 11 auf den vierten Platz. Auch der 1. FC Kaiserslautern schaffte es 1981/82, sich von Rang 11 auf Platz 4 zu schrauben. Sicher, damals galt noch das Zwei-Punkte-System, doch die Botschaft bleibt dieselbe: Geh weiter, geh weiter, mit Hoffnung in deinem Herzen.

Fragende BVB-Gesichter nach der Niederlage gegen Bochum - IMAGO/Bahho Kara

Es noch nicht zu spät

Heute ist Dortmund in einer ähnlichen Situation wie damals. Der Rückstand auf Platz 4 mag groß erscheinen – acht Punkte sind nicht wenig. Aber die Geschichte lehrt uns, dass der BVB noch das Ruder herumreißen kann. Es braucht nur den richtigen Moment, die richtige Mentalität und vor allem den Glauben, wieder Licht in die Dunkelheit zu bringen. 

Dortmund steht also vor einer Herausforderung, die sie nicht nur als Team, sondern auch als Club und als Fans gemeinsam meistern müssen, um aus diesem Strudel, oder auch Sturm, zu entkommen. Aber wenn es eines gibt, was die Geschichte immer wieder gezeigt hat, dann ist es, niemals aufzugeben – nicht in der Saison 2020/21, nicht in Bremen 2009 und nicht jetzt. 

"Wir müssen schleunigst die Spiele gewinnen“, forderte Niko Kovač. Es gibt keine Ausreden mehr. Der BVB hat noch zwölf Spiele und damit zwölf Gelegenheiten. Es ist Zeit für die nächste Aufholjagd – durch den Sturm, der schwarz-gelbe Himmel wartet.