
Beim Debüt von Niko Kovač belohnen sich überlegene Borussen nicht
Im ersten Spiel unter Trainer Niko Kovač setzte es für Borussia Dortmund eine 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart. Die Leistungsbereitschaft und der Wille seiner Jungs haben dem neuen Coach gefallen: Die Richtung stimmt beim BVB.
Statistiken wie 65 Prozent Ballbesitz oder auch 16:3 Torschüsse legen nahe: Borussia Dortmund gelang am Samstagnachmittag ein ordentliches Spiel gegen den VfB Stuttgart. Die Punkte wanderten nach dem 1:2 allerdings ins Schwabenland, es war bereits die achte Saisonniederlage für den BVB, der in der kompletten vergangenen Saison sieben Mal verloren hatte. "Unglücklicher kann es nicht laufen. Die Mannschaft hat alles gegeben, die Niederlage tut uns natürlich weh, weil sie unnötig war", sagte Niko Kovač nach seiner ersten Partie als Coach der Schwarz-Gelben.
"Kleinigkeiten entscheiden so ein Spiel, gerade in der Bundesliga auf einem so hohen Niveau", fuhr der Trainer fort, der trotz der Niederlage seinen Spielern ein Kompliment machte: "Meine Mannschaft hat 90 Minuten lang eine sehr gute Leistungsbereitschaft, einen guten Willen gezeigt. Wir haben den Gegner kontrolliert." Dies gelang seinem Team seiner Meinung nach wie folgt: "In den vergangenen vier Tagen haben wir einiges implementiert: Wir hatten viele gute Tiefenläufe, gute Situationen, die wir kreiert haben. Ich kann mich an einige Szenen mit Doppelpässen und Tiefenläufen erinnern: Das ist das, was ich sehen möchte", lobte der Kroate seine Mannschaft.
"Die Jungs müssen es nur noch ein bisschen besser umsetzen"
In den Strafräumen, vorne wie hinten, mangelte es beim BVB allerdings noch an der Zielstrebigkeit. "Beim Box-Eintritt haben wir nicht die richtigen Entscheidungen getroffen", sagte Kovač über die glücklosen offensiven Bemühungen seines Teams. Kaum hatte in der 49. Minute Karim Adeyemi vorne eine dicke Möglichkeit für Schwarz-Gelb vergeben, setzte es keine 60 Sekunden später bei einem Konter der Schwaben das unglückliche 0:1, als Waldemar Anton gegen seinen Ex-Club ein Eigentor unterlief. Beim 0:2 ließen die Dortmunder Jamie Leweling rechtsaußen unbedrängt flanken, in der Mitte hielten die Borussen Sicherheitsabstand zu Torschütze Jeff Chabot, der freistehend einnetzen durfte: "Wir müssen in der Box besser verteidigen. Die Box muss verteidigt werden", forderte der neue Coach mit Nachdruck.
Kurios: Kovač hat in seiner Trainerkarriere vereinsübergreifend all seine sieben Spiele in Dortmund verloren: Zweimal mit Frankfurt, zweimal mit den Bayern und zweimal als Coach von Wolfsburg. Nun setzte es am Samstag die nächste Niederlage. Seit 2007 ist Kovač der erste BVB-Trainer, der sein Pflichtspiel-Debüt nicht gewonnen hat: Thomas Doll gelang damals ebenfalls kein Sieg. Er holte ein Unentschieden gegen Nürnberg (0:0). Der letzte Chefcoach des BVB, der sein Debüt verlor, war 2004 Bert van Marwijk. Viel Zeit sich damit zu befassen, haben die Dortmunder nicht: "In drei Tagen haben wir schon das nächste Spiel", sagt Kovač: Es geht am Dienstag in den Playoffs der Champions League zu Sporting Lissabon. "Wir wollen dieses Spiel gewinnen!", gibt er die Marschrichtung vor.
Wie das beim portugiesischen Meister gelingen soll? "Wir müssen dem, was wir gegen Stuttgart gezeigt haben, einfach treu bleiben. Die Jungs glauben daran, müssen es nur noch ein bisschen besser umsetzen." Vorne und hinten. Damit nicht wieder nur die Statistiken, sondern auch das Endergebnis stimmen.
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