Nicht nur bei der Einwechslung von Mario Götze (l.) bewies Lucien Favre ein glückliches Händchen - © © imago / Kirchner Media
Nicht nur bei der Einwechslung von Mario Götze (l.) bewies Lucien Favre ein glückliches Händchen - © © imago / Kirchner Media

Fünf Gründe, warum Lucien Favre perfekt zu Borussia Dortmund passt

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Köln - Selbst, wenn derzeit Länderspielpause ist: Die Fans von Borussia Dortmund schauen derzeit besonders gerne auf die Tabelle. Als einziges Bundesliga-Team ist der BVB noch ungeschlagen und grüßt jetzt mindestens bis zum 20. Oktober von Platz eins. Die Gründe für den starken Start sind vielfältig, aber ein entscheidender Faktor ist der neue Trainer Lucien Favre, der hervorragend zum Club und zum Team zu passen scheint. Schon jetzt gibt es fünf Dinge, die der Schweizer nahezu perfekt umsetzt.

1 ) Favre liefert Fußballfeste

Schon an den bloßen Zahlen lässt sich ablesen, dass der BVB unter Favre regelmäßig ein Spektakel bietet. In den ersten sieben Spielen fielen 31 Tore auf beiden Seiten – das ist Liga-Bestwert. Und 23 eigene Treffer bedeuten einen neuen Vereinsrekord. Überhaupt gab es in der Bundesliga-Geschichte erst drei Mannschaften, die zu diesem Zeitpunkt der Saison mehr Tore geschossen hatten. Zuletzt war der heutige Rekordmeister besser. Doch das ist schon lange her. In der Saison 1976/77 hatte FC Bayern München nach sieben gespielten Runden 26 mal getroffen. Diese Offensive Mentalität passt perfekt zum Personal in Dortmund und lässt die herzen der Fans höher schlagen.

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2) Rückstände schocken BVB nicht

Fünf Spiele hat Borussia Dortmund bereits gewonnen. Davon drei, nachdem die Mannschaft zunächst in Rückstand geraten war. Das ging bereits am ersten Spieltag los, als die Elf von Lucien Favre das 0:1 in einen 4:1-Auftaktsieg gegen RB Leipzig drehte. Und damit nicht genug. Die Aufholjagden wurden immer spektakulärer. Nach einem 0:2 zur Pause hieß es in Leverkusen am Ende 4:2 für Dortmund, am siebten Spieltag kamen die Schwarz-Gelben zweimal nach einem Rückstand zurück. Besonders emotional war Paco Alcacers Treffer in der Nachspielzeit, mit dem der Spanier das 4:3 für sein Team erzielte. Die Mentalität, immer bis zur letzten Minute alles zu geben, hat der Schweizer seinem Team eingeimpft und ist auch Teil der Club-DNA.

3) Favre nutzt die Breite im BVB-Kader

Zweifellos verfügt Borussia Dortmund über eine hervorragende Startelf. Doch in dieser Saison zieht Trainer Lucien Favre zwar kein Ass, dafür aber regelmäßig einen Joker aus dem Ärmel. Gegen Augsburg erzielten die eingewechselten Paco Alcacer und Mario Götze alle vier Tore, insgesamt verbucht der BVB nach sieben Spieltagen neun Jokertore. Das ist eine zu diesem Zeitpunkt historische Bestmarke. Ganz nebenbei hat die Borussia damit mehr Jokertore auch dem Konto, als sieben andere Clubs insgesamt in dieser Saison getroffen haben. Favre kann also nicht nur guten und spektakulären Fußball spielen lassen – er weiß auch genau, wann er welchen Spieler bringen muss. So traf Mario Götze kurz nach seiner Einwechslung in seinem ersten Saisonspiel.

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4) Offensivspieler entfalten unter Favre ihr Potenzial

Nach sieben Spieltagen führt Borussia Dortmund zahlreiche Offensivstatistiken der bisherigen Saison an. Lucien Favre hat aus dem BVB eine Mannschaft mit ungeheurer Durchschlagskraft entwickelt - und das liegt daran, dass er für jeden Akteur die richtige Rolle findet. So führt Paco Alcacer (sechs Treffer) die Torschützenliste an, Jadon Sancho hat die meisten Vorlagen gegeben (sechs) und Kapitän Marco Reus führt mit sieben Punkten (vier Tore, drei Vorlagen) die Scorerliste an. Aber nicht nur dieses Trio sorgt für eine kaum auszurechnende Offensive: Von den 21 bisher eingesetzten Spielern waren 17 an einem Treffer beteiligt. Borussia Dortmund ist nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite überragend aufgestellt.

5) Erfahrener Favre vertraut der Jugend

Nur Friedhelm Funkel (64) ist älter als Lucien Favre (60). Doch der BVB-Trainer mischt die Bundesliga mit einer Mannschaft auf, deren Spieler noch eine große Zukunft haben. 23,5 Jahre war die Startelf gegen Augsburg im Durchschnitt alt. Eine so junge Mannschaft hatte zuletzt vor sieben Jahren in Schwarz und Gelb begonnen - damals stand am Ende die Deutsche Meisterschaft. Dortmund ist also ein gutes Pflaster für junge Talente. Und mit Lucien Favre steht ein Trainer an der Linie, der ihnen auch das nötige Vertrauen entgegen bringt.