BVB-Kapitän Marco Reus trifft im Klassiker beim 3:2-Sieg gegen Bayern München gleich doppelt - © Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
BVB-Kapitän Marco Reus trifft im Klassiker beim 3:2-Sieg gegen Bayern München gleich doppelt - © Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
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3:2 im Klassiker: Borussia Dortmund gewinnt Prestigeduell gegen Bayern München

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Dortmund - Spitzenreiter Borussia Dortmund hat dank einer tollen Moral Rekordmeister Bayern München distanziert und damit einen riesigen Schritt Richtung Herbstmeisterschaft in der Bundesliga gemacht. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre gewann einen intensiven und hochklassigen Liga-Gipfel trotz zweimaligen Rückstands mit 3:2 (0:1) und baute den Vorsprung auf den Titelverteidiger auf sieben Zähler aus.

Marco Reus (49, Foulelfmeter/67.) glich zunächst die zweimalige Führung der Gäste durch Robert Lewandowski (26./52.) aus, ehe Super-Joker Paco Alcacer (73.) zum Sieg traf. In der fünften Minute der Nachspielzeit wurde Lewandowskis 3:3 wegen Abseits zu Recht nicht anerkannt.

Die Gäste begannen auch ohne Dortmund-Schreck Arjen Robben, Thiago, Corentin Tolisso und Kingsley Coman (alle verletzt) vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Signal Iduna Park gewohnt dominant. Sie ließen den Ball laufen und schnürten den BVB am eigenen Strafraum ein.  Die Dortmunder lauerten auf Ballverluste der Bayern und Konter. Ein solcher hätte fast zur Führung geführt. Nach einem Fehler von Mats Hummels lief Reus alleine auf Manuel Neuer zu, doch dem Kapitän versagten die Nerven. Reus schloss zu früh ab und Neuer parierte (10.).

Lewandowski trifft per Kopf 

In der Folge übernahmen die Münchner das Kommando. Aggressiv im Zweikampf, laufstark und in Ansätzen auch mit Spielwitz ausgestattet - der selbst ernannte Außenseiter drängte auf die Führung. Eine Direktabnahme von Franck Ribery verfehlte das Ziel aber deutlich (17.). Besser machte es Lewandowski. Nach einer präzisen Flanke von Joshua Kimmich köpfte der Ex-Dortmunder aus sechs Metern ein. Marwin Hitz, der den verletzten BVB-Torhüter Roman Bürki vertrat, war ohne Abwehrchance. Dafür reagierte Hitz gegen Ribery gut (33.).

Der Gastgeber, der erstmals seit über sechs Jahren als Tabellenführer auf den FC Bayern traf, hatte in der ersten Halbzeit Mühe ins schnelle Umschaltspiel zu kommen. Wenn es einmal gelang, war der letzte Pass häufig zu ungenau.  Die Münchner, bei denen Jerome Boateng nach seiner Nicht-Berücksichtigung für die Nationalmannschaft mit Hummels die Innenverteidigung bildete, ließen außer der Möglichkeit durch Reus im ersten Durchgang nicht viel zu (6:1 Torschüsse).

Reus und Alcacer drehen die Partie

Das änderte sich nach dem Wechsel. Neuer zögerte beim Herauslaufen einen Tick zu lange und kam gegen Reus zu spät. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied auf Elfmeter, den Reus sicher zum Ausgleich verwandelte. Angetrieben von den Fans war der BVB jetzt im Spiel, die Münchner blieben aber eiskalt. Lewandowski köpfte eine Hereingabe des starken Kimmich zu seinem siebten Saisontor ein. Der BVB zeigte sich aber keineswegs geschockt und erhöhte das Tempo.

Joshua Kimmich klärte für den geschlagenen Neuer gegen Reus auf der Linie (59.), Boateng verhinderte gegen den für Mario Götze eingewechselten Paco Alcacer den Ausgleich (62.). Dieser gelang Reus mit einer sehenswerten Direktabnahme fünf Minuten später. Beide Mannschaften suchten danach die Entscheidung. Die Bayern rannten nun aber immer wieder in Konter des BVB, dabei sorgte Paco Alcacer für die erste Führung, die letztlich Bestand hatte.

Spieler des Spiels: Marco Reus

Marco Reus gab über die Hälfte (sechs) der elf Dortmunder Torschüsse ab, egalisierte mit seinen beiden Toren zwei Mal einen Rückstand und traf erstmals gegen den FC Bayern doppelt. Reus war zudem laufstärkster Akteur auf dem Platz (12,5 Kilometer) und zog die meisten Sprints aller Spieler an (41).