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Frust beim FC Bayern München: Arjen Robben (l.) und Holger Badstuber hadern mit dem 1:1 beim Hamburger SV
Frust beim FC Bayern München: Arjen Robben (l.) und Holger Badstuber hadern mit dem 1:1 beim Hamburger SV

Bayerns Jagdinstinkt geweckt

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Hamburg - Die Schablone für den weiteren Verlauf der Rückrunde war beim FC Bayern München schon passend angelegt. Wie zu Saisonbeginn sollte nach einer Auftakt-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach und einem Arbeitssieg gegen den VfL Wolfsburg mit einer überzeugenden Vorstellung gegen den Hamburger SV eine Super-Serie hingelegt werden. Doch was im August beim 5:0 in der Allianz Arena so famos klappte, ging im Rückspiel mit dem 1:1 daneben.

"Die Tabellenführung zu verlieren ist nie schön. Deshalb fühlt sich das Ergebnis wie eine Niederlage an. Schließlich sind wir nach Hamburg gefahren, um zu gewinnen. Und das ist uns nicht gelungen", sagte Superstar Arjen Robben nach dem Schlusspfiff.

"Stehen jetzt unter Druck"

Deutliche Worte fand Sportdirektor Christian Nerlinger. "Wir sind mit drei Punkten Vorsprung in die Rückrunde gestartet und haben jetzt zwei Zähler Rückstand. Das war kein optimaler Start. Wir stehen jetzt unter Druck", haderte er in den Katakomben der Imtech Arena.

Vor allem in der Offensive wirkte das Spiel der Bayern in Hamburg oft ideenlos. Zu häufig wurde auf die wundersamen Fähigkeiten der Dribbelkünstler Franck Ribery und Robben vertraut - doch auch diese beiden Ausnahmekönner erwischten nicht ihren besten Tag. Torjäger Mario Gomez fand kaum Bindung zum Spiel, hatte aber immerhin eine große Möglichkeit zum Torerfolg.

Heynckes kritisiert Offensivabteilung

"Wir stehen eigentlich stabil. Nur ganz vorne, am Strafraum, da schaffen wir es einfach nicht, die hundertprozentigen Chancen zu kreieren oder uns im Eins-gegen-eins durchzusetzen. Daran fehlt es noch", bemängelte Robben und sprach seinem Trainer damit aus der Seele.

Jupp Heynckes kritisierte nämlich ebenfalls die Offensivabteilung: "Nach dem verdienten Ausgleich hätten wir noch mehr Druck entwickeln müssen. Aber da tun wir uns momentan schwer: Zum Teil war es überhastet, zum Teil der letzte Pass nicht präzise. Da fehlt uns etwas die Selbstsicherheit."

Fleiß zahlt sich nicht aus

Da mochte es auch nicht trösten, dass die Münchner satte 21 Mal auf das gegnerische Tor geschossen haben - so oft wie noch in keinem anderen Auswärtsspiel in dieser Saison.

Aber auch wenn der Punktgewinn beim HSV für den Rekordmeister am Ende zu wenig war, zogen die Spieler auch positive Schlüsse aus dem Spiel in der Hansestadt.

Mannschaft glaubt an sich

"Ich bin der Meinung, dass wir schon einen Tick besser gespielt haben als gegen Wolfsburg. Wir hatten mehr Tempo in unserem Spiel, haben relativ schnell nach vorne kombiniert", erklärte Mittelfeldstratege Toni Kroos.

Robben sieht das Team gar auf dem richtigen Weg. "Jeder in der Mannschaft spürt, dass wir uns stetig verbessern. Es wird schon. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen."

Robben will "jagen gehen"

Glück für die Bayern, dass auch Schalke und die Gladbacher Federn gelassen haben und somit nur der Titelverteidiger aus Dortmund auf Platz 1 vor den Münchnern steht.

Am nächsten Spieltag sind die Vorzeichen dann also umgekehrt: "Da gehen wir jagen", meinte Robben mit einem verschmitzten Lächeln. Es sei aber eh alles halb so schlimm, schließlich "liegen wir nur zwei Punkte hinter den Dortmundern zurück. Das ist nichts, das ist nur ein Spiel."

Der Blick geht nach vorne

Doch vor der Partie am Samstag in der heimischen Allianz Arena gegen den 1. FC Kaiserslautern muss erst noch das Viertelfinale im DFB-Pokal gespielt werden. Viel Zeit, um Wunden zu lecken, bleibt da also nicht.

Das weiß auch Robben. "Wir müssen jetzt einfach das nötige Selbstvertrauen haben. Denn schon am Mittwoch steht gegen Stuttgart wieder eine wichtige Partie an - auf dem Weg zu einem Titel."

Aus Hamburg berichtet Michael Reis