Manuel Neuer (M.) und der FC Bayern haben mit dem 2:0-Sieg auf Schalke einen neuen Vereinsrekord aufgestellt
Manuel Neuer (M.) und der FC Bayern haben mit dem 2:0-Sieg auf Schalke einen neuen Vereinsrekord aufgestellt

Bayerns Entwicklung einer neuen Qualität

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München - Manuel Neuer hat derzeit nur ein Problem: der 25-Jährige ist ein Torwart der Extraklasse, kann das im Moment aber nicht wirklich unter Beweis stellen. Seit Wochen ist der Keeper des FC Bayern München in den Spielen quasi beschäftigungslos, bekommt selten mehr als einen gefährlichen Schuss direkt aufs Tor.

Die Schwachstelle der vergangenen Saison, in der die Bayern 40 Gegentreffer kassierten, ist allem Anschein nach ausgemerzt. Die umgebaute Viererkette präsentiert sich souverän und schwer zu knacken.

Zwei neue Bestmarken

Mit dem 2:0-Erfolg auf Schalke hat der FCB zudem mal wieder Rekorde gebrochen. Seit acht Pflichtspielen sind die Münchner ohne Gegentor, in der Bundesliga gab es an den ersten sechs Spieltagen nur einen Gegentreffer - beides ist Clubrekord.

Nur ein Torhüter startete in der Bundesliga-Geschichte jemals besser in die Saison. In der Spielzeit 2003/04 blieb Timo Hildebrand im Tor des VfB Stuttgart ganz ohne Gegentreffer. Saisonübergreifend waren es damals sogar 884 gegentorlose Bundesliga-Minuten. Aktuell sind es bei Neuer erst 478, zu Hildebrands Rekord fehlt also noch ein ganzes Stück.

"Weniger zu tun als auf Schalke"

Neuer ist trotzdem hochzufrieden mit seinem Einstand beim Rekordmeister. "Ich habe schon gedacht, dass es bei Bayern weniger zu tun gibt als auf Schalke. Aber dass es so wenig wird", flachste der Nationaltorhüter bereits nach dem Champions-League-Spiel beim FC Villarreal. Und auch die "Knappen" haben ihn am Sonntag kaum gefordert.

Einen Torschuss musste Neuer parieren, der weiß, bei wem er sich auch zu bedanken hat. "Von vorne bis hinten versuchen alle, defensiv zu arbeiten. Das ist wichtig auch für einen Torwart", lobte der FCB-Schlussmann seine Vorderleute.

Torwartspiel umgestellt

Der 25-Jährige hat entsprechend der guten Leistung seiner Kollegen auch sein Torwartspiel verändert. "Ich musste mein Spiel umstellen", erklärte Neuer, der stets auch ohne gegnerische Torschüsse 90 Minuten lang hochkonzentriert sein muss. "Die Umstellung war nicht leicht für mich, aber man gewöhnt sich daran."

Dafür bekommt der Keeper auch Lob von seinem Trainer Jupp Heynckes: "Manuel Neuer ist ein souveräner Torwart, eine große Spielerpersönlichkeit, besonnen, cool und auch noch ein guter Fußballer. Das hat er auch gegen Schalke wieder gezeigt."

Der Saisonstart des FC Bayern kann sich also sehen lassen. Die Münchner sind nicht nur Tabellenführer, sie haben auch die beste Tordifferenz (18:1) in der Bundesliga-Geschichte. 17 Tore auf der Habenseite hatten vorher nur die Bayern selbst in der Saison 1972/73. Ob die Rekordjagd der Münchner weitergeht, wird am Samstag Vizemeister Bayer Leverkusen zu spüren bekommen.

Jessica Pulter

Die geringsten Gegentoranzahlen nach sechs Spieltagen in der Übersicht: