Für Hannover 96 bestritt Valerien Ismael verletzungsbedingt nur 18 Spiele. Seine Glanzzeiten hatte er bei Werder Bremen und Bayern München
Für Hannover 96 bestritt Valerien Ismael verletzungsbedingt nur 18 Spiele. Seine Glanzzeiten hatte er bei Werder Bremen und Bayern München

"Bayern wollen Rechnung begleichen"

xwhatsappmailcopy-link

Wenn am Samstag der FC Bayern und Werder Bremen zum Duell in der Allianz Arena antreten, kommen bei Valerien Ismael viele Erinnerungen hoch. Der Franzose, der 2008 seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste, feierte mit beiden Clubs die Deutsche Meisterschaft.

Im Interview mit bundesliga.de rechnet Ismael mit "Revanchegelüsten" der Bayern nach der 2:5-Heimpleite gegen Werder aus der vergangenen Saison. Beeindruckt zeigt er sich von der taktischen Ordnung, die FCB-Coach Louis van Gaal in der Kürze der Zeit bereits geschaffen hat.

bundesliga.de: Herr Ismael, am Samstag treffen mit dem FC Bayern München und Werder Bremen zwei Ihrer Ex-Clubs aufeinander. Wie bewerten sie die Ausgangslage nach dem Saisonauftakt?

Valerien Ismael: Ich war über die Bremer Niederlage gegen Frankfurt sehr überrascht. Ich habe Werders Saisonvorbereitung mitverfolgt, wo sie schon einen sehr kompakten Eindruck hinterlassen haben. Man konnte erkennen, dass sie sich viel vorgenommen haben - insofern war ich über die Bremer Leistung am ersten Spieltag erstaunt.

bundesliga.de: Und was sagen Sie zum Debüt von Bayern-Trainer Louis van Gaal beim 1:1 in Hoffenheim?

Ismael: Die Bayern haben mir gut gefallen. Man konnte schon in den Testspielen sehen, dass sie in der Mannschaft eine klare Struktur und Linie haben. Van Gaal legt viel Wert auf den taktischen Bereich, das zeigt sich in jedem Moment des Spiels. Trotz der Ausfälle von Franck Ribery, Luca Toni oder Miroslav Klose hat man die Klasse der Bayern in Hoffenheim gesehen. Sie haben neben der individuellen Stärke jetzt auch ein klares Konzept. Ich glaube, dass sie in dieser Saison nach vorne marschieren werden.

bundesliga.de: Am 5. Spieltag der vergangenen Saison schockte Werder Bremen die Bayern mit einem 5:2-Sieg in der Allianz Arena. Glauben Sie, dass die Niederlage noch in den Köpfen der Bayern-Spieler spukt?

Ismael: Sicherlich werden sie noch daran zurückdenken und versuchen, sich für diesen Affront zu revanchieren. Es war eine ganz bittere Pille für die Bayern. Klar, dass sie diese offene Rechnung begleichen wollen.

bundesliga.de: Sie standen bei beiden Clubs unter Vertrag. An welches Duell zwischen Bayern und Bremen erinnern Sie sich am liebsten?

Ismael: Die schönste Erinnerung habe ich natürlich an die Partie in München in der Schlussphase der Saison 2003/2004, als wir das entscheidende Spiel 3:1 gewannen und ich mit Bremen Meister wurde. Das war von den Emotionen sicherlich das Highlight.

bundesliga.de: Und welches Duell würden Sie am liebsten aus Ihrer Erinnerung streichen?

Ismael: 2006 habe ich die bitterste Niederlage mit dem FC Bayern eingesteckt, als wir 3:0 in Bremen verloren. Das war gerade der Zeitpunkt, als die Entscheidung gefallen war, dass Oliver Kahn nicht als Stammkeeper zur WM fahren würde. Dennoch habe ich an dieses Jahr positive Erinnerungen, denn am Ende sind wir ja Meister geworden.

bundesliga.de: Was glauben Sie, wo werden die Bayern und Werder Bremen am Ende der Saison landen?

Ismael: Ich denke, dass es wieder eine sehr, sehr ausgeglichene Saison werden wird. Beim Eröffnungsspiel zwischen Wolfsburg und Stuttgart hat man schon gesehen, dass die Bayern zwei sehr starke Konkurrenten haben. Auch Hoffenheim und Schalke werden oben mitspielen. Trotzdem tippe ich, dass am Ende die Bayern das Rennen machen. Bremen wünsche ich, dass sie auf Platz drei landen.

Das Gespräch führte Johannes Fischer