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"Laterkusen" ist zurück! Bayer 04 Leverkusen nutzt Bayerns Patzer spektakulär

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Sie sind wieder da! Mit einem 4:3-Sieg in letzter Sekunde beim VfB Stuttgart haben die Leverkusener Last-Minute-Experten dem Mythos "Laterkusen" ein weiteres spektakuläres Kapitel hinzugefügt.

So ausgelassen hatte man die Spieler von Bayer 04 Leverkusen lange nicht jubeln gesehen. Die MHP-Arena hatte sich schon zu mehr als drei Vierteln geleert, als Jonathan Tah, Patrik Schick und Co. noch immer wie kleine Kinder vor dem Gästeblock herumsprangen. "Wir haben bis zum Ende dran geglaubt“, strahlte Abwehrchef Tah anschließend in die Kameras. Zur Freude, die sich nach Schicks Tor zum 4:3 in der vierten Minute der Nachspielzeit in einer Jubeltraube inklusive Trainer entlud, mischte sich auch eine große Portion Erleichterung.

Nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge wäre Xabi Alonso jeder noch so dröge Arbeitssieg recht gewesen, um auf die Siegerstraße zurückzukehren. Aber diese Sorte Fußballspiel scheint schlicht nicht zur Auswahl zu stehen, wenn Bayer 04 und der VfB Stuttgart aufeinandertreffen.

Hoeneß' Leverkusen-Fluch hält an

Wie schon in der Vorsaison lieferten Meister und Vizemeister hochklassige Fußballunterhaltung, einmal mehr mit dem schlechteren Ende für die Schwaben: Nach 2:3 im DFB-Pokal-Viertelfinale 2023/24 und 5:6 n. E. im diesjährigen DFL-Supercup nun also die nächste knappe Niederlage für das Team von Sebastian Hoeneß, der weiter auf seinen ersten Sieg gegen Leverkusen wartet.

Trotz 0:2- und 1:3-Rückstand jubelte am Ende die "Werkself". In der 88. Minute unterlief Angelo Stiller ein Eigentor zum 3:3 – damit kassierte der VfB in vier der letzten fünf Spiele gegen Leverkusen entscheidende Gegentore ab der 88. Minute. Schicks platzierter Kopfball nach Jeremie Frimpongs Flanke machte das Comeback perfekt. "Nach diesen zehn Tagen dieses Super-Gefühl zu haben, bedeutet uns viel" strahlte Alonso nach dem Spiel. Tah sinnierte: "Vielleicht braucht es manchmal genau solche Siege, um zu zeigen, dass der Spirit noch da ist."

Mehr als "nur" ein Drama-Sieg

Den Spirit der niemals aufsteckenden und am Ende immer wieder (dreifach) punktenden "Invincibles" aus der Vorsaison hatten Schick und Co. in dieser Saison noch nicht allzu oft beschwören können, erzielten bis zu diesem Spieltag nur fünf Tore in der Schlussviertelstunde. Rechtzeitig zum Einbiegen auf die Saison-Zielgerade haben sie den Rest der Bundesliga an diese Qualität erinnert. Gerade auswärts ist die "Werkself" weiter eine Macht: Leverkusen ist in der Bundesliga seit 30 Auswärtsspielen ungeschlagen. Bis zum Rekord des FC Bayern fehlen noch drei ungeschlagene Gastspiele.

Aber auch so ist der Sieg ist auch ein Zeichen im Meisterrennen: Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern schmolz nach dessen 1:1 in Berlin auf sechs Punkte. Robert Andrich: "An der Jubeltraube hat man gesehen, wie viel dieser Sieg vielleicht noch wert sein kann. Wir wollen ihnen bis zum Ende auf die Nerven gehen", so der Nationalspieler. "Es ist sehr gut, mit diesem Gefühl in die Länderspielpause und in den letzten Teil der Saison zu gehen", gab Alonso zu Protokoll. "Es gibt noch acht Spiele, da kann noch viel passieren…"