Zähes Ringen um den Ball: Tobias Weis (l. im Zweikampf mit Niki Zimling): nach dem Motto "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" sammelt die TSG ihre Punkte
Zähes Ringen um den Ball: Tobias Weis (l. im Zweikampf mit Niki Zimling): nach dem Motto "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" sammelt die TSG ihre Punkte

Aufbruchstimmung verpasst

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Sinsheim - Tobias Weis brachte die bittere Erkenntnis bei der TSG 1899 Hoffenheim nach dem enttäuschenden auf den Punkt: "Wir haben heute zwei Punkte verloren", sagte der Mittelfeldspieler der TSG. Am Ende konnten die Badener nach einem ganz schwachen Bundesligaspiel mit dem einen Punkt zwar zufrieden sein.

"Wir müssen uns steigern"

Aber weil der FC Augsburg beim Hamburger SV gewonnen hatte, vergrößerte sich der Abstand des Tabellenvorletzten aus Nordbaden auf den FCA auf Relegationsrang 16 auf vier Punkte. TSG-Offensivspieler Stephan Schröck beschrieb die Situation nach einem Blick auf die Tabelle drastisch: "Natürlich kotzen wir alle ab, wie dieses Wochenende gelaufen ist."



Noch acht Spieltage sind zu spielen und in Hoffenheim müssen sie sich langsam aber sicher fragen, wann sie endlich mal die erhoffte Serie starten wollen. Gegen Mainz wäre mehr drin gewesen, denn die ersatzgeschwächten Nullfünfer spielten so schwach wie schon lange nicht mehr. Nach einer akzeptablen ersten Halbzeit verließ die Hoffenheimer Profis in Halbzeit zwei das mühsam aufgebaute Selbstvertrauen nach dem Erfolg vom vorigen Wochenende in Fürth.

Am Ende rettete einmal das Lattenkreuz nach einem Schuss des Mainzer Verteidigers Zdenek Pospech (73.) und einmal der erneut überzeugende TSG-Torwart Heureliho Gomes nach einem Schuss von Shawn Parker die Hoffenheimer vor einer möglichen Niederlage (75.). "Wir können und müssen mit dem Punkt leben, weil Mainz näher dran war das Spiel zu gewinnen als wir", analysierte der Hoffenheimer Trainer Marco Kurz, der richtig anmerkte: "Wir müssen uns steigern."

Die erhoffte Aufbruchsstimmung wurde nicht nur durch das Ergebnis verspielt. Die Mannschaft schaffte es wieder einmal nicht, durch begeisterndes Spiel die Zuschauer mitzunehmen. Zwar verkauften die Hoffenheimer alle 5000 T-Shirts mit dem Logo der am vergangenen Donnerstag neu ausgerufenen Kampagne ("Gemeinsam Flagge zeigen: Für eine erstklassige Region"), die den Schulterschluss mit den Zuschauern schaffen soll.

Erst die eigenen Spiele gewinnen



Doch zieht man die rund 3000 Mainzer Zuschauer ab, kamen nur rund 21 000 Hoffenheimer Fans in die Arena in Sinsheim, rund ein Viertel der Plätze blieb leer. Und: Der Auftritt brachte keine neue Zuversicht - ganz im Gegenteil. Trainer Kurz fasste die ernüchternde Situation nach dem 26. Spieltag so zusammen: "Wir müssen unsere Spiele gewinnen und auf Ausrutscher von Augsburg warten."

Doch solange die Mannschaft solche Spiele wie gegen Mainz zuhause nicht gewinnt, kann sie auch den erhofften Druck auf den Konkurrenten nicht aufbauen. Die Basis für eine Aufholjagd sei es, die Heimspiele zu gewinnen, meinte Stephan Schröck: "Leider ist und das heute nicht gelungen." Der Trainer fordert: "Wir müssen auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen."

Aber wie? Den Offensivkräften Joselu, Volland und Firmino fehlt wie der gesamten Mannschaft Wucht und Entschlossenheit im Abschluss. Nächste Woche müssen die Hoffenheimer beim FC Schalke antreten. Mittelfeldspieler Tobias Weis hatte schon Recht, als er sagte: "Wir müssen nächste Woche in Schalke eine Serie starten, sonst wird es knapp." Die TSG kündigte an, bis dahin werde man weitere 5000 T-Shirts mit dem neuen Kampagnenmotiv drucken. Ob es hilft?

Aus Sinsheim berichetet Tobias Schächter