André Schürrle beendet mit 29 Jahren seine Karriere - © Lukas Schulze/Bundesliga/DFL via Getty Images
André Schürrle beendet mit 29 Jahren seine Karriere - © Lukas Schulze/Bundesliga/DFL via Getty Images
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Andre Schürrle: "Bruchweg-Boy", Weltmeister, Legionär

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Im Alter von 29 Jahren beendet Andre Schürrle seine Karriere. Zuletzt spielte er für Borussia Dortmund, Spartak Moskau und den FC Fulham. Seine Laufbahn begann verheißungsvoll und gipfelte im Gewinn der Weltmeisterschaft 2014. Doch auch auf nationaler Ebene war der Offensivspieler erfolgreich.

Der letzte Akt einer emotionalen Karriere war ein formaler. Dortmund und Schürrle einigten sich auf die Auflösung des bis 2021 datierten Vertrages. Tags darauf ließ der gebürtige Ludwigshafener wissen: Seine Laufbahn als aktiver Fußballer ist beendet. Schürrle tritt als zweimaliger DFB-Pokalsieger ab. Als englischer Meister. Und eben als Weltmeister 2014.

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In bester Erinnerung bleibt die Stimme des TV-Kommentators Tom Bartels, der die wohl größte Heldentat des Flügelflitzers zur entscheidenden Aktion des historischen Spiels in Rio de Janeiro gemacht hatte. "Schürrles Einsatz, Schürrles Laufweg bis auf die Grundlinie hat es möglich gemacht", rief er ins Mikrophon, während sich Torschütze Mario Götze für den Treffer im Endspiel gegen Argentinien feiern ließ.

Rio de Janeiro: Mario Götze jubelt über den Siegtreffer im Finale, Vorbereiter Andre Schürrle fängt ihn ein - imago sportfotodienst/imago/Laci Perenyi

Aus dem schüchternen jungen Mann, der mit 18 Jahren beim 1. FSV Mainz 05 unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel zum Bundesliga-Spieler geworden war, wurde ein Weltmeister. Schürrle, von 2009 bis 2011 bei den Rheinhessen, war auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Aus dem beschaulichen Mainz, wo man dem munter aufspielenden Trio Schürrle, Holtby und Szalai den Namen "Bruchweg-Boys" verpasste.

Zwei Jahre nach seinem Debüt wechselte er zu Bayer 04 Leverkusen - und auch dort wusste er zu überzeugen. Und zwar so, dass die Späher des Premier-League-Clubs FC Chelsea auf den inzwischen zum Nationalspieler gewordenen Linksaußen aufmerksam wurden.

Aus London ging es zurück in die Bundesliga. Im Februar 2015 wechselte er zum VfL Wolfsburg, wurde knapp ein halbes Jahr später DFB-Pokalsieger. Im Finale besiegten die Wölfe ausgerechnet Schürrles späteren Club, mit dem er zwei Jahre später den gleichen Titel gewinnen sollte. 2016 unterschrieb der Offensivspieler beim BVB, verständigte sich mit den Verantwortlichen des Revierclubs später auf eine Leihe zurück nach England zum FC Fulham und schließlich zum russischen Erstligisten Spartak Moskau.

Zuletzt war es ruhiger geworden um Schürrle. Sechs Jahre nach dem größten Triumph seiner Laufbahn zieht er einen Schlussstrich. "Die Entscheidung ist lange in mir gereift", sagte er.