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Paul Breitner: Fünffacher Meister und nervenstarker Elfmeterschütze

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Er war kein gewöhnlicher Bundesliga-Profi und Nationalspieler: Paul Breitner. Der frühere Mittelfeldstratege war nicht nur auf dem Rasen für seine Gegenspieler unbequem.

Zum großen 60-Jahre-Gewinnspiel

Paul Breitner machte von sich reden. Mit Toren, Titeln, aber auch knallharten Worten. Breitner haftet bis heute das Image des Exzentrikers, Rebells und Kritikers an. Unter anderem als Kolumnist für die "BILD"-Zeitung eckte Breitner an, nahm in Richtung von Vereinen, Funktionären und Spielern kein Blatt vor den Mund. Auch seinen ersten Verein in der Bundesliga, den FC Bayern München, nahm er von seiner Kritik nicht aus. 

Mit den Münchenern erlebte Breitner in erster Linie erfolgreiche Zeiten: Fünfmal wurde er mit dem FCB Deutscher Meister (1972, 1973, 1974, 1980, 1981). Insgesamt erzielte der heute 71-Jährige 93 Tore in 285 Bundesliga-Spielen. Ursprünglich war der gebürtige Kolbermoorer 1970 im Alter von 18 Jahren vom ESV Freilassing zu Bayern München gewechselt. Der damalige Trainer Udo Lattek (Breitners ehemaliger Jugendcoach beim DFB) hatte ihn in die bayrische Landeshauptstadt gelotst.

Nerven wie Drahtseile vom Punkt

Den Großteil seiner 93 Treffer schoss Breitner als Stratege im zentralen Mittelfeld für den Rekordmeister, zehn allerdings auch für Eintracht Braunschweig, bei der er in der Spielzeit 1977/87 für ein Jahr andockte. Der damalige Hauptsponsor des BTSV und Geschäftsführer der Firma Jägermeister, Günter Mast, hatte Breitner nach drei Jahren bei Real Madrid zu der Eintracht und zurück in die Bundesliga gelotst. 

Spannende Themen zu 60 Jahren Bundesliga

Besonders beeindruckend: Breitner markierte mit 31 Toren genau ein Drittel seiner Bundesliga-Treffer vom Punkt. Im gleichen Jahr wie bei dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister mit dem FC Bayern war Breitners Nervenstärke im Trikot der deutschen Nationalelf bei der WM 1974 gefragt: Weil im Finale gegen die Niederlande kein Elfmeterschütze abgesprochen war, schnappte sich der Welt- und Europameister die Kugel und verwandelte eiskalt zum 1:1. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Breitner ließ seinen Worten stets Taten folgen.