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Helden des Nachbarschaftsduells
Helden des Nachbarschaftsduells - © DFL
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Legendäre Duelle zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Köln

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Am Samstagabend kommt es in der Bundesliga zum Derby zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Köln. Ein Spiel mit besonderer Brisanz und einer beeindruckenden Historie. Das sind die historischen Top-Duelle der rheinischen Rivalen.

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6. Spieltag 1979/80, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 1:1

Das erste Bundesliga-Duell zwischen den Nachbarn endete etwas überraschend 1:1. Überraschend, weil der frisch gebackene Aufsteiger dem Meister von 1978 einen Punkt abtrotzte. Immerhin Spielern wie Bernd Schuster, Harald Schumacher, Dieter Müller oder Pierre Littbarski. Lange sah es in Leverkusen nach einer müden Nullnummer aus, dann ging Bayer 04 in der Schlussphase durch einen Treffer von Klaus Bruckmann in Front. Dieter Müller gelang spät noch der Ausgleich.

Im Rückspiel hatte Leverkusen dann weniger Chancen. Der FC setzte sich verdient nach Toren von Gerhard Strack, Herbert Neumann, Dieter Müller und Holger Wimmer 4:0 durch. Die Werkself erreichte dennoch problemlos den Klassenerhalt, Köln schloss die Spielzeit als Fünfter ab.

Zum ersten Mal trafen die Teams in der Bundesliga 1979 aufeinander - imago sportfotodienst

32. Spieltag 1984/85, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 4:4

"Fußball zum Genießen" titelte der Kicker nach der Begegnung. Dabei stand für beide Teams enorm viel auf dem Spiel: Der FC hatte theoretisch noch Chancen auf die Meisterschaft, während sich die Werkself im Abstiegskampf befand. Christian Schreier und Dirk Schlegel brachten Leverkusen zwei Mal in Führung, Pierre Littbarski glich jeweils für den FC aus. Kurz vor der Pause brachte Hans-Peter Lehnhoff die Gäste sogar in Front, kurz nach dem Wechsel traf Manfred Lefkes zum 2:4. 

Dank eines Doppelpacks von Herbert Waas holte die Werkself noch einen Zähler. "Jeder hat sein Letztes gegeben. Nur so war der für uns lebenswichtige Punkt noch zu holen", sagte Bayer-Kapitän Dieter Bast. Der Vorsprung der Werkself vor dem Relegationsplatz betrug nur zwei Punkte. Mit einem Heimsieg gegen Waldhof Mannheim sicherte sich Leverkusen den Klassenerhalt.

Toni Polster und Stefan Kohn bejubeln den Kölner Erfolg gegen Leverkusen - Uwe Kraft via www.imago-images.de/imago images/Uwe Kraft

33. Spieltag 1996/97, 1. FC Köln - Bayer Leverkusen 4:0

Der ehemalige - und spätere - FC-Trainer Christoph Daum hatte Bayer Leverkusen zu einem echten Titelkandidat geformt. Einen Spieltag vor Schluss lag die Werkself nur einen einzigen Zähler hinter dem FC Bayern München auf Rang 2 der Tabelle. Der 1. FC Köln war hingegen im Niemandsland platziert, aber an diesem Tag wuchs die Truppe von Peter Neururer über sich hinaus.

Toni Polster zerstörte mit einem Dreierpack die Leverkusener Meisterträume fast im Alleingang. Den vierten Treffer steuerte Defensivspieler Janosch Dziwior bei. Minutenlang schwappte die La-Ola-Welle durchs proppevolle Müngersdorfer Stadion und die Spieler leerten im Szeneladen "Gonzales" die Mannschaftskasse. Einen hohen vierstelligen Betrag verfeierten die siegreichen FC-Kicker, wie Kassenwart Pablo Thiam anschließend erklärte.

Lukas Podolski und André Schürrle gerieten aneinander - imago sportfotodienst

34. Spieltag 1997/98 1. FC Köln - Bayer Leverkusen 2:2

Bayer Leverkusen stand bereits als Tabellendritter fest, während der FC ein kleines Fußballwunder benötigte, um den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte noch zu verhindern. Grundvorraussetzung für alle Rechenspiele war ein Kölner Sieg - und danach sah es zunächst sogar aus. Dorinel Munteanu und Uwe Scherr sorgten nach einer guten Stunde für eine 2:0-Führung für den FC. Der Karlsruher SC lag zeitgleich zwar in Rostock hinten, aber Borussia Mönchengladbach führte mit 2:0 in Wolfsburg - und die Borussia musste unbedingt verlieren.

Als die Tore in Wolfsburg ausblieben, schwand in der Schlussphase auch die Konzentration der Kölner. Markus Feldhoff und die spätere Kölner Legende Dirk Lottner trafen für die Werkself und besiegelten damit endgültig den Abstieg. Statt La-Ola-Welle dröhnte "Niemals geht man so ganz" von Trude Herr aus den Lautsprechern und bei Spielern und Fans flossen bittere Tränen.

Leverkusen-Trainer Christoph Daum zeigt nach dem Kölner Abstieg Mitgefühl für Toni Polster - imago/Kolvenbach

6. Spieltag 2011/12 Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 1:4

Der Mann des Spiels hieß wohl Lukas Podolski. Und das nicht nur, weil der Kölner Offensivspieler einen Doppelpack schnürte. "Poldi" war auch Gesprächsthema, weil er André Schürrle übel von den Beinen holte. Besonders brisant: Mit dem Leverkusener fightete der Kölner um einen Stammplatz in der Nationalmannschaft. Doch während Podolski mit einer Ermahnung und bösen Worten von Bayer-Sportdirektor Rudi Völler davon kam, sah Schürrle wiederum in der Nachspielzeit für ein rüdes Einsteigen den roten Karton.

Zuvor hatten Milivoje Novakvic und Podolski (2) den FC auf die Erfolgsspur gebracht. Zwar verkürzte Simon Rolfes noch einmal, bevor Mato Jajalo das 4:1 aus FC-Sicht perfekt machte. Für die Kölner war es der erste Derby-Erfolg in Leverkusen seit 1996. Am Ende der Spielzeit stand dennoch der Abstieg für die Geißböcke, während die Werkself als Tabellenfünfter die Europa League erreichte.

Milivoje Novakovic trifft gegen Bayer 04 Leverkusen - imago sportfotodienst/imago sportfotodienst

32. Spieltag 2010/11, 1. FC Köln - Bayer Leverkusen 2:0

Erneut trat Bayer Leverkusen in der Rolle des Verfolgers im Titelrennen in Köln an. Drei Spieltage vor Schluss trennten die Werkself fünf Punkte von Spitzenreiter Borussia Dortmund. Der FC wiederum war mit drei Punkten Vorsprung vor dem Relegationsrang noch nicht gerettet. Die Gäste waren auch das stärkere Team, aber im Abschluss fehlte es Kießling, Ballack und Co. diesmal an Kaltschnäuzigkeit.

Die zeigte auf der anderen Seite wiederum Milivoje Novakovic, der die einzigen echten Möglichkeiten der Kölner nutzte und seine Saisontore 15 und 16 erzielte. Zeitgleich gewann der BVB gegen Nürnberg und konnte die Meisterschaft feiern. Aus Dankbarkeit wurde der 1. FC Köln von den Tribünen im Signal Iduna Park gefeiert.

Hakan Calhanoglu überwindet die Kölner Mauer mit einem direkten Freistoß - Leverkusen gewinnt schlussendlich mit 5:1 - imago sportfotodienst/imago/Thomas Zimmermann

13. Spieltag 2014/15, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 5:1

An diesem Samstagnachmittag Ende November gelang Bayer Leverkusen der höchste Sieg, den es im Duell zwischen Werkself und FC bislang gab. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus: Bereits in der 4. Minute brachte Matthias Lehmann die Gäste per Elfmeter mit 1:0 in Führung. Bayer war überlegen, aber mehr als der Ausgleich durch Karim Bellarabi glückte der Elf von Roger Schmidt vor der Pause nicht mehr.

In der letzten halben Stunde drehte Leverkusen dann aber richtig auf und Hakan Calhanoglu, Josip Drmic (2) und erneut Karim Bellarabi sorgten für eine richtige Klatsche. Nach der Partie geraten Schmidt und FC-Coach Peter Stöger auch aufgrund einer strittigen Szene zwischen Bernd Leno und Anthony Ujah noch verbal aneinander.

12. Spieltag 2015/16, Bayer Leverkusen - 1. FC Köln 1:2

Für eine besonders große Anzahl an Toren war Dominic Maroh in seiner Karriere wahrlich nicht bekannt. Der Innenverteidiger der Geißböcke erzielte für den FC in 156 Pflichtspielen sieben Treffer, davon fünf in der Bundesliga. Die geballte Torgefahr hatte sich der Slowene dann für das Nachbarschaftsduell aufgehoben. Gleich zwei Mal war der Abwehrspieler gegen Leverkusen erfolgreich, erzielte früh die Kölner Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Chicharito war Maroh in der Schlussphase erneut erfolgreich.

Zu allem Leverkusener Überfluss sah Kyriakos Papadopoulos auch noch die Rote Karte. Die Kölner überholten an diesem Spieltag Leverkusen in der Tabelle - eine Momentaufnahme. Am Ende der Saison erreichte Leverkusen Rang drei, spielte erneut in der Königsklasse, während die Geißböcke sich mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden gaben.