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Für Mirko Slomka und seinen HSV wird es eng: Hamburg kassierte jetzt schon mehr Niederlagen (17) als jemals zuvor in einer Spielzeit
Für Mirko Slomka und seinen HSV wird es eng: Hamburg kassierte jetzt schon mehr Niederlagen (17) als jemals zuvor in einer Spielzeit

Geisterjäger und Meister-Grusel

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München - Im Kampf gegen das Abstiegsgespenst haben sich Hannover und Freiburg als erfolgreiche Geisterjäger betätigt. Für Hamburg, Nürnberg und Braunschweig wird es im Keller richtig unheimlich. Am anderen Ende der Tabelle haut Dortmund im Prestigeduell einen raus. Die Highlights des Spieltags.

Es ist Ironie des Schicksals, dass der Spielplan ausgerechnet in einer solch prekären Situation Hamburgs Trainer Mirko Slomka auf seine "alte Liebe" Hannover 96 treffen ließ. Vier Jahre hatte er die "Roten" trainiert und zwei Mal in die Europa League geführt, bevor es im Dezember letzten Jahres zur Trennung kam. Nun die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, die mit einer ernüchternden 1:2-Niederlage und der Erkenntnis endete, dass Hannover dem Bundesliga-Dino verdeutlicht hat, worauf es im Abstiegskampf ankommt.

HSV überlässt Hannover die Big Points

"Sie waren läuferisch stark. Wir hatten eine schlechte Passquote und waren beeindruckt vom Zweikampfverhalten der 96er. Das ist ein bitteres Ergebnis. Jetzt sind sie weit weg und wir sind tief im Keller", sagte Slomka nach der Partie, in der seine Mannschaft dem Gegner wichtige Big Points überlassen musste (die Trainerstimmen). Die Entstehung des späten Gegentors durch Didier Ya Konan sei bezeichnend für den Auftritt seines Teams gewesen. "Wir verlieren vorher so viele Zweikämpfe, da dürfen wir uns nicht wundern."

31:5 Torschüsse zugunsten der Gastgeber (davon 10 durch Torschütze Lars Stindl) sprechen eine deutliche Sprache, ebenso wie die Fehlpassquote der Hamburger von 41 Prozent. Zudem kam kein HSV-Feldspieler auf mehr Ballkontakte als Torwart Rene Adler (56). Etwas mysteriös mutet überdies auch Slomkas persönliche Negativserie an. 13 Auswärtsspiele in Folge (neun mit Hannover, vier mit Hamburg) gingen mittlerweile unter seiner Regie verloren (Topdaten zur Partie).  

Sein Nachfolger Tayfun Korkut zeigte sich indes erleichtert und lobte die Tugenden seines Teams."Es war eine sehr schwierige Woche für den gesamten Verein. Aber wir haben die Situation angenommen und von der ersten Sekunde an gezeigt, dass wir den Sieg unbedingt wollten."

Streich: "… damit keiner denkt, wir wären schon durch"

Einen Sieg verdient gehabt hätte auch der VfB Stuttgart bei Borussia Mönchengladbach, doch wie so oft in dieser Saison kassierten die Schwaben ein spätes Gegentor und wurden für ihre engagierte Leistung nicht mit drei Punkten belohnt . In der 87. Minute verpasste Ibrahima Traore mit einem Lattenknaller die Vorentscheidung. Kurz danach fiel der 1:1-Ausgleich durch Juan Arango. Stuttgart ging zum elften Mal in dieser Saison nach einer 1:0-Führung nicht als Sieger vom Platz (Splitter zum Spieltag). "Das ist sehr enttäuschend für uns, aber wir haben bravourös gekämpft", zeigte sich Trainer Huub Stevens von der Leistung seiner Elf, die durch den Punkt immerhin über dem Strich bleibt, dennoch angetan.

Der SC Freiburg nimmt derweil auf der Zielgeraden der Saison kräftig Fahrt auf und konnte erstmals in dieser Spielzeit drei Heimpartien in Serie gewinnen. Doch nach dem 2:0 gegen Schlusslicht Braunschweig "werde ich alles tun, damit keiner denkt, wir wären schon durch", so Trainer Christian Streich, der in Sachen Klassenerhalt immer noch "eher skeptisch" sei. Trotz der Niederlage ist bei drei Punkten Rückstand auf Platz 15 auch für Braunschweig noch alles drin, ebenso wie für Nürnberg, das mit 1:4 in Wolfsburg (schiebt sich an Gladbach vorbei auf Platz 4) unterging. "Wir stehen auf einem Abstiegsplatz. Am besten holen wir in den letzten vier Spielen zwölf Punkte", sagt Club-Trainer Gertjan Verbeek, wohlgemerkt nach der siebten Pleite aus den letzten acht Spielen.

Vorgeschmack aufs Pokalfinale?

Während der Abstiegskrimi noch bis zum letzen Spieltag anhalten dürfte, geht es bei Meister Bayern München nur noch ums Prestige. Auch wenn Trainer Pep Guardiola noch vor Kurzem meinte "die Liga ist vorbei, wir haben gewonnen", dürfte ihm die gruselige 0:3-Packung (erste Heimniederlage) gegen Borussia Dortmund gar nicht  geschmeckt haben. Der BVB verlor zudem keines der letzten vier Bundesliga-Spiele bei den Bayern und fügte dem Triple-Sieger die höchste Pflichtspielniederlage seit dem Pokalfinale 2012 zwischen beiden Teams (5:2) zu.

"In einer Woche gegen Real und Bayern gewonnen. Jetzt können wir mit breiter Brust auftreten", meint Kevin Großkreutz, der bereits den Fokus auf das DFB-Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg lenkt. Im Finale in Berlin könnte es dann zum erneuten Gipfeltreffen kommen. "Da wollen wir die Bayern am liebsten nochmal ärgern", hatte Stürmer Robert Lewandowski unlängst angekündigt.

Pep Guardiola dürfte gewarnt sein. Seit heute kennt er Bayerns schwarz-gelbe Geister der Vergangenheit.

Markus Hoffmann

Bilder des 30. Spieltags