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Hiroshi Kiyotake (r.) hat sich ähnlich rasant in der neuen Liga akklimatisiert wie der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa, weshalb die beiden auch oft verglichen werden
Hiroshi Kiyotake (r.) hat sich ähnlich rasant in der neuen Liga akklimatisiert wie der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa, weshalb die beiden auch oft verglichen werden

"Wir sind noch lange nicht am Limit"

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Mönchengladbach - Der 1. FC Nürnberg verblüfft weiter die Konkurrenz in der Bundesliga. Beim 3:2-Erfolg in Mönchengladabch stellte der "Club" mit dem saisonübergreifend vierten Auswärtssieg in Serie nicht nur einen Vereinsrekord auf. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking brillierte wieder durch gefährliche Standards, die zu sämtlichen ersten vier Saisnontoren führten, und auch durch den ersten Treffer aus dem Spiel heraus.

Dieses 3:2-Siegtor im Borussia-Park blieb dem zum Saisonbeginn aus Osaka gekommenen 22-jährigen Hiroshi Kiyotake vorbehalten. Der Japaner ist nun mit einem Tor und bereits drei Assists die Neuentdeckung der Saison. Die Mitspieler sind voll des Lobes. "Es ist immer gut, wenn einer eine Idee hat und das Spiel entscheiden kann", freut sich Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer. "Er hat das super gemacht. Wir sind froh, dass er von Olympia wieder heil zurückgekommen ist und uns ganz schnell weiterhelfen kann."

Teamkollege Timm Klose versucht sogar, ein bisschen Japanisch zu lernen, "damit ich ihm im Training etwas sagen kann. Jeder in der Mannschaft versucht, ihn einzubinden, damit er sich wohlfühlt." Die Fürsorge fruchtet offensichtlich, denn Hiroshi Kiyotake lässt es im Interview an Selbstbewusstsein nicht mangeln

Frage: Herr Kiyotake, wie man Tore vorbereitet, wussten Sie bereits. Jetzt wissen Sie auch, wie es ist, selbst ein Tor in der Bundesliga geschossen zu haben. Was für ein Gefühl war das?

Hiroshi Kiyotake: Ich freue mich, das ich mit meinem Tor das Spiel entscheiden konnte. Aber ich muss mich auch bei der Mannschaft bedanken, die mich so weit nach vorne gebracht hat.

Frage: Ihre Leistungen sind umso höher einzuschätzen, da Sie unter der Woche einige Reisestrapazen auf sich nehmen mussten. Wie verkraften Sie die langen Reisen zur Nationalmannschaft?

Kiyotake: Das betrifft ja nicht nur mich, sondern viele Nationalspieler, und ist keine Ausrede. Das gehört einfach dazu. Ich habe zwei volle Spiele mit der Nationalmannschaft gespielt. Das hat dazu beigetragen, dass ich meine Leistung bringen konnte.

Frage: Wie gut haben Sie sich in den ersten drei Monaten in Nürnberg eingelebt?

Kiyotake: Es wird jeden Tag besser.

Frage: Wie schwer ist Ihnen die Umstellung auf die Bundesliga gefallen?

Kiyotake: Im Moment spiele ich genauso, wie ich vorher auch in Japan gespielt habe. Man merkt schon die körperliche Robustheit in der Bundesliga und die langen Beine, die mir noch zu oft den Ball wegschnappen. Ich habe noch zu viele Ballverluste. Da muss ich noch mehr anpassen.

Frage: Wie beurteilen Sie den Saisonstart des "Club" mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gegen starke Gegner?

Kiyotake: Im Fußball ist alles möglich. Ich denke, dass wir noch lange nicht am Limit sind. Dafür werden wir im Training Woche für Woche Vollgas geben.

Frage: Sie sagen, die Mannschaft spielt noch nicht am Limit. Gilt das auch für Sie?

Kiyotake: Wenn ich noch mehr Ballkontakte habe, kann ich noch besser spielen. Mein erstes Ziel ist, dass ich auch schon in den Trainingseinheiten den Ball noch mehr fordere.

Frage: Einige Beobachter auf der Tribüne erinnerte Ihr Tor an die Treffer, die Ihr Landsmann Shini Kagawa in den letzten beiden Jahren für Borussia Dortmund erzielte.

Kiyotake: Shinji hat ja gerne solche Tore geschossen. Ich hoffe, dass auch mir weitere derartige Tore gelingen.


Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski