26.04. 18:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 13:30
27.04. 16:30
28.04. 13:30
28.04. 15:30
28.04. 17:30
Willi Schulz nahm an drei Weltmeisterschaften teil
Willi Schulz nahm an drei Weltmeisterschaften teil

Westfälisches HSV-Idol wird 70 Jahre alt

xwhatsappmailcopy-link

Als Willi Schulz 1965 von Schalke 04 zum Hamburger SV wechselte, konnte der junge Nationalspieler nicht ahnen, dass er zum größten HSV-Idol der 60er Jahre nach Uwe Seeler aufsteigen würde.

Er, der Westfale mit dem typischen Slang, den er auch nach 43 Jahren in der Hansestadt noch nicht völlig abgelegt hat. Am Samstag feiert der einst eisenharte Verteidiger seinen 70. Geburtstag - längst als Hamburger und Hanseat und vor allem als HSVer.

Dem Fußball ist Schulz auch nach seiner großartigen Laufbahn immer treu geblieben. Nicht als Funktionär oder als Trainer allerdings, Schulz war jahrelang als scharfzüngiger Kolummnist für eine Sonntagszeitung tätig. Erst vor vier Jahren folgten er dem Ruf der HSV-Mitglieder und ließ sich in den Aufsichtsrat seines Vereins wählen.

Verstärkung der Kompetenz

"Wenn die Not am größten ist, muss man helfen und darf sich nicht verweigern", begründete er 2004 seinen Schritt in das Kontrollgremium des Vereins. Insbesondere die sportliche Kompetenz sollte er in dem zwölfköpfigen Rat verstärken und dabei Sportchef Dietmar Beiersdorfer auf die Finger sehen, zu dem er sich "freundschaftlich verbunden" fühlt.

In der Analyse stimmen beide offenbar tatsächlich überein. Einen Verteidiger und einen Stürmer forderte Schulz im März, Im August kamen Mladen Petric und Alex Silva. Der ehemalige Verteidiger geht weiterhin gerne verbal in die Offensive, wenn es darum geht, seine Meinung zu sagen. "Die Erwartungen an die Mannschaft sind jetzt hoch", sagte er nach dem Millionentransfers des HSV im Sommer: "Das Ziel muss Champions League sein."

"World-Cup-Willi"

66 Länderspiele bestritt der klassische Innenverteidiger zwischen 1959 und 1970, zwanzigmal führte er dabei die DFB-Elf als Kapitän aufs Feld. Schulz nahm an den Weltmeisterschaften 1962, '66 und '70 teil. In Anlehnung an das WM-Maskottchen des Turniers in England wurde Schulz "World-Cup-Willi" genannt, ein Spitzname, der sich teilweise bis heute gehalten hat.

Im April 1973 beendete er seine Karriere nach 211 Bundesligaspielen für den HSV mit einem Abschiedsspiel gegen eine Weltauswahl. Nach dem Rücktritt von Uwe Seeler ein Jahr zuvor war er in seinem letzten Karrierejahr eine der wichtigsten Säulen der Hanseaten im Abstiegskampf und führte dabei auch die jungen Talente Manfred Kaltz, Caspar Memering, Rudi Kargus und Peter Hidien an die Mannschaft heran. Der Keim für die großen HSV-Erfolge Anfang der 80er Jahre war damit gelegt.

Großes Ziel

Schulz kam nach dem Ende seiner Laufbahn mit insgesamt 263 Bundesligaspielen im Automatengeschäft und als Versicherungskaufmann zu Wohlstand. Seiner Versicherungsagentur steht er weiterhin als Geschäftsführer vor, inzwischen allerdings mit einem Partner.

Mit dem besten Ergebnis aller Kandidaten wurde er vor vier Jahren in den Aufsichtsrat gewählt und bekleidet seitdem den stellvertretenden Vorsitz. Ob er im Januar 2009 jedoch noch einmal antritt, hat er noch nicht entschieden. Allerdings hat er sein selbst gestecktes Ziel noch nicht ganz erreicht: "Den HSV sportlich wieder auf Augenhöhe mit München und Bremen bringen."