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Der Hamburger SV um Jacopo Sala (l.) ist beim 1:3 beim FC Schalke 04 zum vierten Mal in Folge sieglos geblieben
Der Hamburger SV um Jacopo Sala (l.) ist beim 1:3 beim FC Schalke 04 zum vierten Mal in Folge sieglos geblieben

Torgefahr dringend gesucht

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Gelsenkirchen - Wenigstens verbal konnte der Hamburger SV die Schalker am Sonntag ärgern. "Deutscher Meister wird nur der BVB", intonierten die HSV-Fans Mitte der zweiten Halbzeit. Sportlich allerdings musste sich der Gegner einmal mehr keine Sorgen machen - viel zu harmlos präsentierten sich die Hanseaten vor dem Tor.

"Blöde Fehlpässe und individuelle Fehler"

Mehr Ballbesitz als der Gegner (55 Prozent), die meisten Zweikämpfe gewonnen (54 Prozent), sieben Ecken herausgeholt - die Zahlen sahen nach dem Spiel des Hamburger SV beim FC Schalke 04 gar nicht so schlecht aus.



Und doch reichte es auch im vierten Spiel in Serie nicht zu einem Sieg. Im Gegenteil: Der HSV kassierte seine erste Auswärtsniederlage unter Thorsten Fink. .

In den Tagen danach herrscht wieder einmal Katerstimmung beim HSV. "Blöde Fehlpässe und individuelle Fehler" monierte Dennis Diekmeier nach dem Spiel. Und auch Sportdirektor Frank Arnesen nahm sich die Defensivarbeit des HSV vor: "Zwei der drei Tore haben wir leichtfertig weggegeben." Weil zunächst Teemu Pukki nach einer Flanke und später Christoph Metzelder nach einem Eckball mutterseelenallein keine Mühe hatten, das HSV-Tor zu treffen. "Vor allem bei Standardsituationen waren wir zu schlecht aufgestellt", kritisierte Trainer Fink.

"Waren viel zu harmlos"



Was für den HSV spricht: Die Moral scheint trotz der Negativserie der vergangenen Wochen intakt zu sein. Auch nach dem 0:3-Rückstand steckten die Hamburger auf Schalke nicht auf und belohnten sich immerhin mit dem Anschlusstreffer noch vor der Pause. "In der Kabine haben wir uns dann gesagt, dass wir alles versuchen und nie aufhören", plauderte Torschütze Gojko Kacar aus dem Nähkästchen.

Versucht hat der HSV dann auch noch einiges, ist dabei über Ansätze allerdings auch nicht hinausgekommen. Und das ist neben der Defensivschwäche derzeit das zweite große Manko der Hamburger. "Wir haben alles versucht und bis 30 Meter vor dem gegnerischen Tor gut gespielt", meinte Kacar, "aber wir haben uns keine richtigen Chancen erarbeitet. Da waren wir viel zu harmlos."

Fink hadert



In Gefahr brachte der HSV die Schalker eigentlich kaum einmal, weil der letzte Pass nicht ankam, das Überraschungsmoment in der Spitze ausblieb und die Offensivbemühungen insgesamt wenig zielführend aussahen. Auch die Zahl von 20 Torschüssen relativiert sich bei genauerem Hinsehen: Allein sieben Schüsse wurden abgeblockt, weitere acht landeten zum Teil deutlich neben dem Kasten. "Am Ende ist die Mannschaft besser, die mehr Tore schießt und ihre Chancen nutzt", stellte Fink mit leicht neidischem Blick auf die Schalker fest.

Besseres Defensivverhalten, mehr Torgefahr - und noch eine dritte Auflage hat der Trainer seiner Mannschaft schon jetzt mit Blick auf die nächste Partie gegen den SC Freiburg mit auf den Weg gegeben: "Wir dürfen bei eigenem Ballbesitz den Ball nicht so schnell verlieren." Gerade für solche Situationen mahnte Heiko Westermann zudem eine besser Abstimmung an: "Gegen Schalke hatten wir zwischen Abwehr und Mittelfeld zu viel Platz, das hat den Schalkern zu viel Raum zum Kontern gegeben."

HSV vor "Sechs-Punkte-Spiel"



Das Abstiegduell am Samstag gegen den Club aus dem Breisgau hat der Kapitän, der dann selbst gelbgesperrt fehlen wird, schon zum "Sechs-Punkte-Spiel" ausgerufen. "Zuletzt haben wir ein Auswärtsspiel verloren, das kann passieren. Aber die wichtigen Punkte zum Klassenerhalt müssen wir zuhause holen." Eine Forderung, die auch Arnesen unterstreicht: "Freiburg wird für uns ein Schlüsselspiel!"

Übrigens: Nicht nur die Mannschaft des HSV blieb auf Schalke ohne Ertrag. Auch die Fans konnten trotz ihrer BVB-Gesänge am Ende keinen Punktsieg feiern. Den verbalen Konter hatten sich die Schalker Anhänger allerdings bis zum umjubelten Schlusspfiff aufgespart. Dann feierten sie lautstark den FC St. Pauli.

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte