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Sead Kolasinac und Co. mussten sich mit einem torlosen Remis gegen Mainz zufrieden geben
Sead Kolasinac und Co. mussten sich mit einem torlosen Remis gegen Mainz zufrieden geben

Real vor Augen

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Gelsenkirchen - Am Ende blieb doch nur ein kleiner, verpasster Traum. Und die Erkenntnis, dass auch auf Schalke die Bäume noch nicht in den Himmel wachsen. Das 0:0 gegen Mainz verhinderte die Einstellung des vereinseigenen Startrekordes mit fünf Rückrunden-Siegen ebenso wie die Chance, wenigstens für eine Nacht in der Tabelle mal vor dem BVB zu stehen. Gegrämt hat sich deswegen bei Schalke 04 aber niemand - zu groß ist die Vorfreude auf das Knaller-Spiel gegen Real Madrid.

Lob für den Gegner

Nach vier Siegen in Serie ist die Schalker Siegesserie mit der Nullnummer gegen den FSV Mainz gerissen. Erstmals in der Rückrunde musste die Mannschaft von Jens Keller Punkte abgeben, doch so richtig traurig war der Trainer nicht: "Wir können mit dem Punkt gegen einen starken Gegner leben. Wir können nicht alles gewinnen und können nicht alles aus dem Stadion schießen.“

Auch Sportvorstand Horst Heldt gab zu Protokoll, man könne auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. Dass Schalke nicht wie zuletzt gewohnt zum Zuge kam, war nach Meinung des Sportvorstandes vor allem dem starken Auftritt der Gäste geschuldet: "Man hat gesehen, dass Mainz nicht umsonst nur zwei Mal verloren hat in den letzten zehn Spielen. Sie waren taktisch bestens eingestellt.“ Auch Jens Keller lobte den Gegner explizit: "Mainz war sehr gut organisiert, taktisch diszipliniert und hat uns das Leben sehr schwer gemacht.“ (Trainerstimmen)

So kam Schalke selten dazu, die Spielfreude der vergangenen Partien zeigen zu können. Zwar war die Mannschaft um Kontrolle bemüht, aber der flüssige Kombinationsfußball der letzten Wochen und die erhoffte Dominanz blieben eher Mangelware. Mainz gewann mehr Zweikämpfe (54 Prozent), gestaltete Ballbesitz (50 Prozent) und Torschuss-Statistik (15:16) ausgeglichen. "Die Mainzer haben schnell umgeschaltet und waren mit vielen Spielern ganz schnell wieder hinter dem Ball“, hatte auch Roman Neustädter die Stärke des Gegners als entscheidendes Hindernis ausgemacht.

"Wissen, was wir besser machen müssen"

Vielleicht war aber auch die kommenden Partie in der Champions League gegen Real Madrid schon in den Köpfen und Beinen der Schalker, auch wenn dies so öffentlich niemand zugeben wollte. Aber die Knappen wirkten deutlich vorsichtiger und verhaltener als zuletzt. Es wirkte, als investiere Schalke dieses Mal nicht alles. Auch der letzte Wille vor dem Tor fehlte.

Und es war wohl kein Zufall, dass selbst bei einem so erfahrenen Spieler wie Kevin-Prince Boateng die Gedanken schon unmittelbar nach der Nullnummer Richtung Madrid gingen. "Die Mainzer haben sich viel bewegt und hatten dadurch zu viele Freiräume. Wir wissen jetzt, was wir besser machen müssen, um gegen Real zu bestehen.“ Für Neustädter war die Partie sogar guter Anschauungsunterricht: "Gegen Real brauchen wir auch eine geschlossene Mannschaftsleistung und müssen taktisch so diszipliniert auftreten wie Mainz bei uns“.

Comeback von Draxler

Für Frust blieb also wenig Zeit, zu verlockend ist der Auftritt auf der großen Bühne gegen Ronaldo und Co.. "Real Madrid ist ein Highlight für jeden Fußballer“, schwärmte Julian Draxler, der nach zweimonatiger Verletzungspause in der 65. Minute gegen Mainz sein Comeback gefeiert hatte, ohne dabei allerdings schon große Akzente setzen zu können. "Der ganze Verein freut sich auf dieses Spiel. Da können wir zeigen, wie sehr wir dafür brennen, in der Champions League zu spielen.“

Auch für Horst Heldt ist die Partie eine gute Gelegenheit, "zu beweisen und zu zeigen, was in uns steckt“. Der kleine Rückschlag gegen Mainz werde da keinerlei Einfluss auf die Partie am Mittwoch haben, meint der Sportvorstand, der seiner Mannschaft auch gleich eine Empfehlung mit auf den Weg gab: „Du musst versuchen, deine Möglichkeiten zu nutzen. Du darfst nicht nur reagieren, sondern musst auch agieren. Wenn du nicht agierst, wird es sehr, sehr schwierig.“

Genau dieses Selbstbewusstsein will auch Jens Keller sehen, wenn seine Königsblauen die Königlichen herausfordern. Eines jedenfalls stellte Schalkes Trainer schon jetzt unmissverständlich klar: "Wir gehen da nicht zum Trikottausch hin!“

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte