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Der FC Bayern schlägt den VfL Wolfsburg im Vorbeigehen, aber Arjen Robben warnt
Der FC Bayern schlägt den VfL Wolfsburg im Vorbeigehen, aber Arjen Robben warnt

Robben bremst: "Brauchen nicht von der Meisterschaft reden"

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München - Arjen Robben hat die letzte Saison noch nicht vergessen, auch im Herbst danach wirkt die titellose Spielzeit nach. Dabei hat sein FC Bayern gerade im achten Pflichtspiel den achten Sieg eingefahren, den hochkarätig besetzten und erneut bewiesen, dass er der Konkurrenz meilenweit voraus ist - doch der sonst so ehrgeizige Niederländer bremst die Erwartungen.

"Wir müssen kritisch bleiben"

"Von der Meisterschaft brauchen wir nicht zu reden", sagt der Flügelflitzer: "Auch in der letzten Saison haben wir so stark angefangen. Doch das nutzt nur etwas, wenn du auch so weitermachst." Oktoberfeststimmung hört sich anders an - doch Robben weiß, wovon er spricht.



Im Vorjahr gelangen den Münchnern nach einer Aufaktpleite gegen Borussia Mönchengladbach gar sechs Siege, und das auch noch ohne ein einziges Gegentor. Bayern schien unbezwingbar. Das aus Münchner Sicht bittere Ende ist bekannt: schwarz-gelber Double-Jubel und bayerische Fassungs- und Titellosigkeit. Robben hat die Bilder noch im Hinterkopf: "Klar, wenn du sowas erlebt hast, gehst du ganz anders an die Dinge heran."

Das Credo des Niederländers lautet deshalb: "Wir müssen ruhig bleiben, wir müssen kritisch bleiben." Besonders der zweite Teil fällt nach der erneuten Machtdemonstration gegen eines der - zumindest finanziellen - Schwergewichte der Bundesliga nicht leicht. Zu dominant, zu spielerisch leicht schießen die Münchner derzeit einen Sieg nach dem anderen heraus. So auch gegen den VfL. Auch wenn Trainer Jupp Heynckes sagt: "Es war heute nicht so einfach, wie es das Ergebnis und die Torchancen aussagen." Oder Arjen Robben auf Nachfrage, was denn zu kritisieren sei, einfällt, dass "die Mannschaftsteile ein oder zwei Mal zu weit auseinander standen." Echte Kritik, echte Probleme, hören sich anders an.

VfL mit 3:0 noch gut bedient



Im Gegenteil - der Rekordmeister spielte erneut nah an der Perfektion und zog den harmlosen Wolfsburgern mit starkem Pressing und einer Aggressivität, das an den BVB in Meisterform erinnerte, von Beginn an den Zahn. Gästecoach und Ex-FCB-Trainer Felix Magath musste eingestehen, "dass der FC Bayern im Moment eine Nummer zu groß für uns ist". Geschenkt, dass Magath da vermutlich zwei oder drei Nummern unterschlagen hat. Denn Wolfsburg blieb über 90 Minuten ohne echte Torchance, während die Bayern noch einige ausließen. 25:4 Torschüsse, 10:2 Ecken - der VfL war mit drei Gegentoren sehr gut bedient.

Der Rekordmeister konnte es sich sogar leisten, drei seiner Stars wegen leichter Blessuren vorzeitig vom Platz zu nehmen. Javi Martinez, der ein starkes Startelf-Debüt in der Bundesliga gab, sowie Robben und der Ex-Wolfsburger Mario Mandzukic, der das Spiel nach Bastian Schweinsteigers 1:0 mit zwei Kopfballtreffern entschied, wurden prompt gleichwertig ersetzt. "Der breite Kader ist jetzt unsere große Stärke", sagt Mandzukic. Beim ebenso souveränen 2:0 auf Schalke waren es noch Toni Kroos und Thomas Müller gewesen, die das Spiel entschieden hatten - der eine stand diesmal gar nicht in der Startelf, der andere nicht im Kader. Dafür trumpften andere auf wie der überragende Franck Ribery oder der sehr mannschaftsdienlich agierende Robben.

"Jeder Punkt, den Dortmund verliert, ist gut"



Wer aus dem Starensemble der Bayern spielt, scheint derzeit fast egal zu sein. "Wenn wir Spaß haben, sind wir schwer zu schlagen", frohlocken die Neuzugänge Mandzukic und Shaqiri unisono. Robben aber hat schon mehr erlebt als die beiden. "Du kannst nicht alles gewinnen. Es hört irgendwann auf", mahnt er. Die nackten Zahlen sprechen derzeit eher für den Optimismus der Neuzugänge. Und auch, dass Dortmund weiter patzt und bereits sieben Punkte Rückstand hat, passt ins Bild. Robben: "3:3 in Frankfurt ist ein schönes Ergebnis. Jeder Punkt, den Dortmund verliert, ist gut." Auch wenn er nicht von der Meisterschaft sprechen will - auf die Tabelle zu schauen, ist noch nicht verboten.

Aus der Allianz Arena berichtet Christoph Gschoßmann