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Erfolgreich nur als Nicht-Gefoulter: Vedad Ibisevic verwandelte gegen Schalke seinen dritten Strafstoß
Erfolgreich nur als Nicht-Gefoulter: Vedad Ibisevic verwandelte gegen Schalke seinen dritten Strafstoß

Lebensversicherung auf zwei Beinen

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Stuttgart - Zehn Tore, die Hälfte aller Stuttgarter Treffer hat Vedad Ibisevic in dieser Saison bislang erzielt. Beim war er mit drei Treffern Matchwinner. Lob gibt es von allen Seiten, der Bosnier selbst aber bleibt bescheiden.

Ibisevic trifft nur vom Punkt, wenn er nicht der Gefoulte ist

Zdravko Kuzmanovic wollte nicht lange drum herumreden. "Das hätte richtig Ärger gegeben, wenn Vedad diesen Elfmeter verschossen hätte", so der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart nach dem 3:1-Erfolg der Stuttgarter gegen den FC Schalke 04. Schließlich hatte Vedad Ibisevic in dieser Spielzeit bereits zwei Elfmeter nicht verwandeln können. Für den bosnischen Torjäger des VfB aber kein Grund, sich gegen die Schalker nicht wieder dieser nervlichen Herausforderung zu stellen. Ibisevic verwandelte eiskalt zum 2:1, zu einem Zeitpunkt, als die kampfbetonte Partie noch auf des Messers Schneide stand.



VfB-Manager Fredi Bobic hatte nach Spielende eine schlüssige Erklärung parat für Ibisevic´ Volltreffer: "Immer wenn er verschossen hat, wurde er zuvor gefoult. Das war zum Glück diesmal nicht so." Zehn Saisontreffer hat Ibisevic mittlerweile auf dem Konto, ist damit augenblicklich bester Torschütze der Liga und hat damit exakt die Hälfte aller Stuttgarter Treffer erzielt. Eine unglaubliche Quote, wenn man bedenkt, dass der 28-Jährige seit Monaten so etwas wie den Alleinunterhalter im Stuttgarter Angriff gibt.

"Das war ein perfekter VfB-Tag. Zuletzt habe ich drei Tore gegen Hertha mit Hoffenheim geschossen. Dass ich jetzt mit zehn Treffern der beste Torschütze der Liga bin, ist schön, aber viel wichtiger ist, dass wir die drei Punkte geholt haben", gab Ibisevic am Samstagabend gewohnt bescheiden zu Protokoll. Dabei hat er sich zu einer Art Lebensversicherung der Schwaben entwickelt, denn spätestens seit der Kreuzband-Verletzung von Sturmkollege Cacau fehlen VfB-Trainer Bruno Labbadia im Angriff jegliche Alternativen.

Keine Müdigkeit trotz kurzer Regenerationszeit



Ibisevic alleine auf seine Treffsicherheit zu reduzieren, wäre allerdings zu kurz gesprungen. Auch gegen die Schalker kämpfte und rackerte der 41-malige Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina um jeden Ball, half defensiv aus und war sich für keinen Meter zu schade. Ein Merkmal, dass er mit seinen Stuttgarter Mannschaftskollegen gemein hat. Gerade einmal 48 Stunden waren seit der schweren Europa-League-Partie gegen Molde FK vergangen, Müdigkeit war beim VfB während der 90 Minuten gegen Schalke nicht zu spüren.

Selbst Schalke-Manager Horst Heldt war sich nicht sicher, welche der beiden Mannschaften weniger Pause nach dem letzten internationalen Auftritt hatte. So sind der enorme Wille und der große Zusammenhalt zu einer der großen Stärken der Stuttgarter geworden. Trotz dünnem Kader und Verletzungspech, Labbadia musste gegen Schalke auf zahlreiche Spieler verzichten, haben sich die Schwaben ins obere Drittel der Tabelle "geschlichen", wie es Kuzmanovic formulierte.

Noch zwei Mal siegen



Es war wohl eine der besten Ideen des Managers Bobic, Ibisevic vor etwa einem Jahr von Hoffenheim an den Neckar zu lotsen. "Ich bin sehr froh, dass der Wechsel damals geklappt hat", sagte Ibisevic nach seinem Gala-Auftritt. "Ich fühle mich sehr wohl in Stuttgart." "Vedad ist einfach ein Knipser", zollte mit Raphael Holzhauser auch ein Kollege Respekt, der sich in den letzten Wochen in die Stuttgarter Mannschaft hineingearbeitet hat.

Zwei Spiele hat der VfB nun bis zur Winterpause noch vor sich. Am kommenden Wochenende geht es nach Mainz, bevor im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln der Tanz auf drei Hochzeiten erfolgreich beendet werden könnte. "In Mainz wollen wir nun nachlegen", gab Holzhauser die Marschrichtung vor. Sollte das gelingen, wartet auf den VfB Stuttgart ein mehr als besinnliches Weihnachtsfest - und auf Vedad Ibisevic wohl ein extra großer Festtagsbraten.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer