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Nils Petersen (l.) spielt gerne gegen den Hamburger SV. Der Angreifer erzielt in den letzten vier Nordderbys drei Tore
Nils Petersen (l.) spielt gerne gegen den Hamburger SV. Der Angreifer erzielt in den letzten vier Nordderbys drei Tore

Hochspannung und ein Novum beim Nordderby

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Köln - Es ist ein Spiel, das zur Bundesliga gehört wie die Bratwurst, volle Stadien und die Meisterschale. Am Sonntag treffen der Hamburger SV und der SV Werder Bremen zum 101. Mal in der Bundesliga aufeinander (ab 15:00 Uhr im Liveticker).

Kein Spiel gab es in der Bundesliga so häufig. Auch wenn es ein Evergreen ist, liefert das Duell am Sonntag schon im Vorfeld ein Novum: Noch nie standen sowohl Hamburg als auch Werder vor einem Aufeinandertreffen auf einem der letzten drei Plätze. Und es soll das lauteste Derby aller Zeiten werden.

"Let’s get Laut!" fordert der Hamburger SV seine Fans auf  und hofft auf ohrenbetäubende Unterstützung von den Rängen. "Es ist doch schön, wenn's laut wird", freut sich Thomas Eichin auf die atemberaubende Atmosphäre des ewig jungen Duells der Nordlichter. Trotz der prekären Tabellensituation wird die Stimmung meisterlich sein. Warum, erklärt HSV-Trainer Joe Zinnbauer im Interview mit bundesliga.de: "Das ist das emotionalste Spiel der Saison."

Nordderby-erfahrener Jansen fehlt dem HSV

Dabei müssen beide Clubs auf  wichtige Leistungsträger verzichten. Auf Hamburger Seite muss Marcell Jansen passen. Damit steht der erfahrenste Nordderby-Akteur des aktuellen Kaders nicht zur Verfügung. Der Linksfuß war bereits bei zehn Nordderbys dabei. Seine Erfahrung ist für den HSV sicherlich nur schwer zu ersetzen.

Erste Kandidaten für den Platz am linken Flügel sind Zoltan Stieber und Ivo Ilicevic, aber auch Julian Green, der wegen einer Rippenprellung einige Partien verpasste, Nachwuchshoffnung Mohamed Gouaida oder Petr Jiracek haben Chancen auf einen Platz in der Startelf. Zinnbauer lässt sich nicht in die Karten schauen, wem er sein Vertrauen schenkt, aber das Hamburger Spiel wird es in jedem Fall verändern. Während Jansen gerne bis zur Grundlinie durchgeht, suchen die möglichen Alternativen deutlich häufiger selber den Abschluss.

Mindestens genauso schwer wie Jansens Verletzung wiegt auf Bremer Seite der Ausfall von Top-Torjäger Franco Di Santo. Der Argentinier traf in dieser Saison bereits sechs Mal - und erzielte damit zwei Treffer mehr als der gesamte HSV. Gut möglich, dass Nils Petersen zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn aufläuft.

Trifft Petersen gegen den Lieblingsgegner?

Petersen besitzt im Vergleich zu Nachwuchshoffnung Davie Selke auch deshalb die besseren Karten, weil er schon gute Derby-Erfahrungen gemacht hat. In seinen vier Nordderbys erzielte er drei Treffer für Werder, allein zwei beim letzten Aufeinandertreffen in Hamburg.  "Nils weiß, was wir von ihm erwarten. Er hat sehr gut trainiert und will unbedingt dabei sein", so Werder Trainer Viktor Skripnik. Petersen weiß, dass er in große Fußstapfen tritt: "Es ist eine Mammut-Aufgabe, Franco zu ersetzen."

Ganz verzichten müssen die Bremer auf Di Santos Qualitäten aber auch in Hamburg nicht. "Wir nehmen Franco mit und er wird Stimmung in der Kabine machen", setzt Skripnik auf Di Santos Fähigkeiten als Stimmungskanone. Es wird also auf jeden Fall laut am Sonntag. Entweder in der HSV-Kurve oder in der Werder-Kabine.

Florian Reinecke