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Enttäuschung: Thomas Müller nach dem Spiel in Frankfurt - © © gettyimages / Lars Baron
Enttäuschung: Thomas Müller nach dem Spiel in Frankfurt - © © gettyimages / Lars Baron

Der FC Bayern München übt schonungslose Selbstkritik

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Frankfurt - Nach dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt, dem zweiten Remis in Folge, gaben sich die Vertreter des FC Bayern München extrem selbstkritisch. Trainer und Kapitän kritisierten dabei vor allem die mangelnde Einstellung.

"Niemand war bei 100 Prozent"

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Als Karl-Heinz Rummenigge auf den Pulk der wartenden Journalisten zukam, sah man ihm an, dass er keine Lust hatte, mit seiner Meinung zum Spiel hinterm Berg zu halten. "So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben – das war nicht Bayern München", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Am Ende des Tages müssen wir froh über den einen Punkt sein."

Tatsächlich waren die Bayern in der ersten Hälfte merkwürdig passiv aufgetreten, zahlreiche Spieler ließen Einsatz und Laufbereitschaft vermissen, und das, obwohl doch Arjen Robben mit seinem frühen Führungstreffer (5.) denkbar günstige Voraussetzungen für einen souveränen Sieg geschaffen hatte. Dass stattdessen jedoch Frankfurts Szabolcs Huszti noch vor der Pause das 1:1 erzielte (43.), war für Rummenigge ein weiterer Grund, den Spielern eindringlich ins Gewissen zu reden: "Wir sollten uns darauf einstellen, dass sich die Gegner nicht von Vorneherein geschlagen geben", sagte er sarkastisch. Tatsächlich glich Frankfurt nach dem Tor von Joshua Kimmich (62.) erneut durch Marco Fabián aus (85.).

Mit seiner harschen Kritik gab Rummenigge den Ton vor, der sich in Frankfurt durch die Analysen zog: Alle Bayern-Vertreter gaben sich schonungslos selbstkritisch – bemerkenswert für ein Team, das die Tabelle ja immer noch souverän anführt, zuletzt aber zwei Mal in der Liga nicht über ein Remis hinauskam. "Man darf 10 Minuten unkonzentriert sein, aber nicht 45", sagte Trainer Carlo Ancelotti. Schwache Spiele könne er durchaus verzeihen, "aber wenn die Einstellung nicht stimmt, ist das etwas anderes."

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Auch Thomas Müller ("Wir machen als Mannschaft zu viele Fehler") und Philipp Lahm gaben sich vor der Sky-Kamera nachdenklich. "Niemand war bei 100 Prozent", fand Lahm. "Wenn man denkt, dass es mit einer Leistung unter 100 Prozent geht, läuft man Gefahr, Zweikämpfe zu verlieren und keine Kontrolle zu haben."

Kimmich trifft erneut

Immerhin: im zweiten Durchgang wurde es ein bisschen besser. Kingsley Coman, der im ersten Durchgang ebenfalls schwach war, traf immerhin den Pfosten (54.), ehe zunächst Robben und dann wieder Coman an Frankfurts Keeper Lukas Hradecky scheiterten (59./62.) und mit Joshua Kimmich ein Spieler die zwischenzeitliche 2:1-Führung erzielte, der zu den positivsten Erscheinungen der vergangenen Wochen zählt. Ruhig und abgeklärt schob er den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck. Es war das sechste Tor aus den letzten sieben Pflichtspielen für den Shooting Star der vergangenen Monate. Der Jung-Nationalspieler gehörte auch gegen die Eintracht zu den positiven Erscheinungen seiner Elf, vor allem im zweiten Durchgang. Doch auch der 21-Jährige hat in dieser Spielzeit schon weit bessere Spiele gezeigt.

Aus Bayern-Sicht blieb am Samstag Abend nur zu hoffen, dass das Team am Mittwoch wieder ins Rollen kommt, wenn der PSV Eindhoven in der Champions League nach München kommt. Dass die Länderspiel-Pause auf Kosten von Konzentration und Automatismen ging, wollte man am Samstag in Lager des Rekordmeisters nicht ausschließen. Eine Ausrede dürfe das aber nicht sein, sagte Robben: "Wir müssen schnell wieder zu alter Form finden, damit die Gegner nicht das Gefühl haben, dass man gegen uns was gewinnen kann."

Christoph Ruf