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Die Situation für Mirko Slomka und den HSV könnte sich am Sonntag zuspitzen - sofern die Konkurrenten im Abstiegskampf gewinnen
Die Situation für Mirko Slomka und den HSV könnte sich am Sonntag zuspitzen - sofern die Konkurrenten im Abstiegskampf gewinnen

Kuschelverbot für den Osterhasen

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München - Meister Bayern München hat seine Luxus-Krise überwunden und kann in der Bundesliga doch noch gewinnen. Während Dortmund die Königsklasse perfekt macht, nahen im Tabellenkeller erste Entscheidungen. Hamburg droht derweil eine neue Zeitrechnung. Die Highlights des 31. Spieltags.

Klaus: "Unvorstellbar, dass wir das gewinnen"

Nach dem neuerlichen Rückschlag im Abstiegskampf könnte die Bundesliga-Uhr beim HSV (aktuell bei 50 Jahren und 238 Tagen) tatsächlich bald ablaufen. Das 1:3 gegen den VfL Wolfsburg brachte Trainer Mirko Slomka lediglich die Erkenntnis, trotz großem Kampf derzeit mit einem Team dieses Kalibers (die Wölfe bleiben auf CL-Kurs) nicht mithalten zu können. Während Sportchef Oliver Kreuzer einräumte, sich längst mit möglichen Relegationsgegnern zu beschäftigen ("das wäre fahrlässig, wenn wir das nicht machen würden"), droht den Hanseaten am Sonntag - sollten Nürnberg und Stuttgart gewinnen - gar der Sturz von Platz 16 auf einen direkten Abstiegsplatz mit dann vier Punkten Abstand zum rettenden Ufer. (Tabellenrechner)

Die Konkurrenz konnte sich derweil von unten absetzen. Hannover legte bereits am Donnerstag beim 3:2 in Frankfurt vor und dürfte ebenso wie Werder Bremen (3:1 gegen Hoffenheim) und der SC Freiburg  gerettet sein. Die Breisgauer besiegten in einem kuriosen Spiel Borussia Mönchengladbach mit 4:2 (Spielbericht) und schwimmen mit 16 Punkten aus den letzten sieben Partien weiter auf der Erfolgswelle.

"Eigentlich unvorstellbar, dass wir das gewinnen", gab Felix Klaus hinterher zu, denn Gladbach hätte bereits in der ersten Halbzeit nach einer Fülle von Torchancen den Sack zumachen müssen. Stattdessen kippte die Partie nach einem Traumtor von Oliver Sorg zum 2:1 zugunsten der Gastgeber. Zuvor war Gladbachs Filip Daems zum möglichen 2:1 vom Elfmeterpunkt an Keeper Oliver Baumann gescheitert. Seine ersten zwölf Bundesliga-Strafstöße seit April 2009 hatte der Belgier alle verwandelt, nun schwächelte er zum zweiten Mal in Folge (am 28. Spieltag gegen den HSV traf er im Nachschuss) vom Punkt (Die Splitter des 31. Spieltags).

"Die zweite Halbzeit war wohl die kurioseste in meiner Karriere. Das 1:1 ist aus dem Nichts gefallen, danach haben wir einen Elfmeter verschossen und einen Platzverweis bekommen. Dann hat der Gegner plötzlich 2:1 geführt. Da fragst du dich: Was ist hier eigentlich los?", staunte Abwehrkollege Tony Jantschke nicht schlecht. Gladbach kann damit die Champions-League-Plätze wohl abhaken. Freiburg, das sich seit dem Aus in der Europa League deutlich stabilisiert hat, lieferte mit 125,4 Kilometern (12 km mehr als die Fohlen und Top-Wert des Spieltags) eine fast unmenschliche Team-Laufleitung ab. "Drei Punkte und die Spiele werden weniger, erfreulich", so der trockene Kommentar von SCF-Coach Christian Streich (Das Restprogramm der Bundesligisten).

Reus-Gala sichert CL-Platz

Neun Tore in den letzten neun Pflichtspielen. Marco Reus präsentierte sich auch beim 4:2 gegen Mainz 05 weiter in Gala-Form und hat seinen BVB zur sicheren Champions-League-Teilnahme geführt. Der 24-Jährige bereitete das 3:2 von Lukasz Piszczek vor und traf dann selbst per Elfmeter zum Endstand.

Vier Bundesliga-Siege in Folge, dazu der Einzug ins DFB-Pokalfinale, der BVB-Express kommt zum Saisonende nochmal richtig auf Touren. "Wir hatten in dieser Saison schon Phasen, in denen es nicht so gut lief, jetzt haben wir eine, in der es sehr gut läuft. Wir laufen ohne Ende, machen Tore, geben Gas. Diese Phase macht riesengroßen Spaß und die Spannung wird bestimmt nicht abfallen", so Nuri Sahin im Interview.

Bayern ohne spielerischen Glanz

Auf absolute Hochspannung  wird sich der FC Bayern in den nächsten Tagen gefasst machen. Nicht nur ob des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid, auch die Aufarbeitung der Partie in Braunschweig dürfte noch für einigen Gesprächsstoff sorgen. "Wir haben zu wenig Gruppendynamik. Ich glaube, wir gehen zu positiv miteinander um, so wie in einer Kuschel-Oase", hatte Chef-Mahner Matthias Sammer nach dem 5:1 im Pokal-Halbfinale gegen Kaiserslautern noch angemerkt. Immerhin hat sich der Triple-Sieger beim 2:0 beim Schlusslicht aus der Bundesliga-Mini-Krise (drei Spiele in Folge ohne Sieg) befreit, ohne jedoch spielerisch zu überzeugen.

"Es war ein guter Test für uns, vor allem in Sachen Kampfkraft. Wir haben den Kampf gut angenommen, jedoch spielerisch keine Glanzleistung gezeigt, was bei diesem Gegner und dem Platz aber auch schwierig war. Dafür haben wir gut gekämpft", meinte Thomas Müller. Bleibt zu hoffen, dass die Bayern am Mittwoch auf dem feinen Rasen im Santiago Bernabeu gegen Ronaldo, Bale und Co. den Schalter zu ihrem gewohnten Spiel wieder umlegen können. Der Sport-Vorstand wird bestimmt dafür sorgen, dass es sich in Bayerns Kuschel-Oase über die Feiertage niemand allzu zu gemütlich machen wird. Nicht mal der Osterhase.

Markus Hoffmann