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Fünf seiner letzten sechs Spiele hat Fortuna Düsseldorf im eigenen Stadion gewonnen
Fünf seiner letzten sechs Spiele hat Fortuna Düsseldorf im eigenen Stadion gewonnen

Kontrastprogramm

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Düsseldorf - Vor gut neun Monaten stiegen die SpVgg Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf gemeinsam in die Bundesliga auf. Schon damals gab es gravierende Unterschiede. Während die Franken den Aufstieg frühzeitig und als Meister der 2. Bundesliga ausgiebig feiern konnten, musste Fortuna in der Relegation "nachsitzen" und wochenlang wegen des Hertha-Einspruchs gegen die Wertung des Relegationsrückspiels um die Bundesliga-Rückkehr nach 15 Jahren bangen. Nach gut zwei Dritteln der Saison trennen die beiden Vereine wieder Welten, diesmal allerdings unter umgekehrten Vorzeichen.

Fortuna verschießt Elfmeter und gewinnt dennoch

In Düsseldorf herrscht Jubellaune. Wenige Tage nach Rosenmontag ließen die Fortuna-Fans an der "längsten Theke der Welt" in der Düsseldorfer Altstadt den Bierkonsum mächtig ansteigen. Die Rheinländer hatten sich gerade durch einen gegen den Mitaufsteiger eine phänomenale Ausgangsposition für den Endspurt in dieser Saison verschafft. 27 Punkte hat die Elf von Norbert Meier bereits im Sack, elf mehr als Hoffenheim, das derzeit den Relegationsrang 16 belegt und sogar 15 mehr als der Tabellenletzte Fürth.



"Wir sind auf einem guten Weg", versuchte sich Oliver Fink, der gegen Fürth den gesperrten Andreas Lambertz als Kapitän vertrat, in Understatement. "Wir müssen weiter Gas geben, dann klappt das schon mit dem Klassenerhalt", war sich auch Dani Schahin sicher, dessen verschossener Elfmeter ohne Folgen blieb. "Wir sind so aufgetreten, dass jeder sehen konnte, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Wir hätten die Partie locker früher entscheiden können", meinte Stefan Reisinger.

Die Fortuna setzte ein Ausrufezeichen und war den Gästen aus Franken in allen Belangen überlegen. Das sorgte beim "Kleeblatt" für Tristesse. Fürths Präsident war entsetzt. "Das hatte nichts mit Bundesliga zu tun. Wir haben nicht die Mindest-Qualität, die man für diese Liga braucht", zürnte Helmut Hack. "Es geht gar nicht so sehr ums Ergebnis, sondern um die Einstellung und die Art und Weise wie eine Mannschaft spielt. Wenn du in der Bundesliga bleiben willst, dann darfst du nicht in Düsseldorf verlieren. Wenn eine Mannschaft wie Düsseldorf einfach aggressiver ist und 90 Prozent der Zweikämpfe gewinnt, dann sagt das alles."

Ahnungslosigkeit in Fürth



Auch Mike Büskens fand drastische Worte. "Bei uns sind alles junge Burschen. Bei der Fortuna spielen reihenweise abgewichste Jungs, die auch mal auf Kalteisen hauen", sagte der Fürther Trainer nach der zweiten 0:1-Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten binnen einer Woche.

Es ist unerklärlich, warum die Wege der beiden Aufsteiger so weit auseinander drifteten. Während die Fürther in der 2. Bundesliga eine begeisternde Saison gespielt hatten und ihre Aufstiegsmannschaft mit Ausnahme der Abgänge von Olivier Occean und Stephan Schröck zusammenhalten konnten, musste Fortuna den Kader rundum erneuern.

Mit Maximilian Beister, Sascha Rösler und Thomas Bröker verließen die drei besten Angreifer den Club, dazu der bärenstarke Innenverteidiger Assani Lukimya. Fast zwei Dutzend neue Spieler wurden geholt. Kaum einer hatte der Fortuna in der Bundesliga den Klassenerhalt zugetraut. Jetzt steht sie für den Moment sorgenfrei im erweiterten Mittelfeld. Mit einem Sieg am kommenden Samstag auf Schalke könnten die Rheinländer sogar am Champions-League-Teilnehmer vorbeiziehen.

Hoffnung macht nur die Statistik



Doch noch ist die Saison nicht vorbei. In den letzten drei Jahren erwischte es jedes Mal noch Vereine, die nach dem 22. Spieltag keinen Gedanken mehr an Abstiegsgefahr verschwendeten. Der VfL Bochum, der FC St. Pauli, Eintracht Frankfurt, der 1. FC Köln und Hertha BSC lassen grüßen. Insofern dürfen sich die Düsseldorfer nicht zu sicher sein.

Auf der anderen Seite kann sich auch die SpVgg Greuther Fürth durchaus noch Hoffnungen machen. Vor zwei Jahren lag Borussia Mönchengladbach nach dem 22. Spieltag sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz und rettete sich doch am Ende. Es ist noch nicht zu spät. Allerdings müssen die Franken schleunigst damit anfangen, endlich Punkte zu holen.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski