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Taumelnder Dino: Der Hamburger SV ist nach der Niederlage in Gladbach auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht (© Imago)
Taumelnder Dino: Der Hamburger SV ist nach der Niederlage in Gladbach auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht (© Imago)

Hamburg kriegt "volle Breitseite" ab

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Mönchengladbach - Es wird eng und enger für den Hamburger SV. Nach der 1:3-Niederlage in Mönchengladbach rutschten die Norddeutschen wieder auf einen direkten Abstiegsplatz ab. Aus der englischen Woche konnte der HSV nur einen Punkt mitnehmen. Zudem verletzte sich Torjäger Pierre-Michel Lasogga erneut. Die Sorgen werden immer größer.

Große Niedergeschlagenheit in der Kabine

"Wir kriegen im Moment die volle Breitseite ab", macht sich bei Heiko Westermann zunehmend Verzweiflung breit. Passabel gespielt, wieder verloren, Verletzungspech - an diesem Sonntagnachmittag lief wieder alles gegen den Bundesliga-Dino, der sich seit Wochen einen Nackenschlag nach dem anderen abholt.

Nun ist Trainer Mirko Slomka gefordert, die Mannschaft wieder aufzurichten für die noch ausstehenden schweren sechs Partien. "In der Kabine herrschte nach dem Spiel große Niedergeschlagenheit, aber wir werden die Mannschaft wieder aufbauen und ihr die Dinge zeigen, die sie gut gemacht hat", sagte der Coach nach der "sehr bitteren Niederlage".

Aber auch der beste Trainer ist machtlos, wenn seine Mannschaft Woche für Woche die gleichen Fehler begeht. Immer wieder sind es individuelle Aussetzer wie das unnötige Handspiel von Michael Mancienne im eigenen Strafraum, das den Gladbacher Elfmeter zum 1:1-Ausgleich nach sich zog. Immer wieder kassiert der HSV Gegentore nach Standardsituationen wie beim vorentscheidenden 1:3 durch Alvaro Dominguez.

Van der Vaart: "Positiv bleiben" 

59 Gegentore schluckten die Hanseaten bereits, selbst ein Rene Adler konnte den HSV mit seinen Paraden nicht entscheidend helfen. Seit Wochen präsentiert er sich wieder in Bestform, die Talfahrt konnte auch er nicht stoppen. Da hilft es auch nur wenig, wenn der wenig inspirierte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart die Mannschaft "kämpferisch auf dem richtigen Weg" wähnt.

"Wir müssen positiv bleiben", fordert van der Vaart weiter. "Wir müssen mehr an uns glauben", sagt auch Heiko Westermann, der für das kommende Freitagsspiel gegen Bayer Leverkusen ankündigte: "Wir werden wieder ums Überleben rennen und versuchen, drei Punkte zu holen."

Konkurrenz patzt ebenfalls

Zumindest hat sich die Gesamtkonstellation für den Hamburger SV noch nicht entscheidend verschlechtert. An diesem 28. Spieltag hatten die Norddeutschen sogar noch etwas Glück im Unglück, da auch die härtesten Konkurrenten aus Nürnberg und Stuttgart ebenfalls verloren und dabei wie auch der HSV ihre Spiele trotz einer zwischenzeitlichen Führung abgaben. Die punktgleichen Schwaben vergeigten sogar einen 2:0-Vorsprung.

Die Nerven werden wohl die entscheidende Rolle spielen. Der HSV hat am kommenden Freitag die große Chance, die Konkurrenz mit einem Dreier unter Druck zu setzen und die Abstiegsplätze zu verlassen. Mit Bayer Leverkusen kommt ein Gegner in die Imtech-Arena, der selbst völlig von der Rolle ist und in der Rückrunde phasenweise wie ein Absteiger auftrat.

Hartes Restprogramm

"Wir sind jetzt in jedem Spiel zum Siegen verpflichtet", weiß HSV-Sportchef Oliver Kreuzer, der in Mönchengladbach "einen sehr guten Auftritt" des HSV gesehen hatte und die seiner Ansicht nach positiven Aspekte hervorhob: "Zoua hat endlich wieder sein Tor gemacht und gut gearbeitet. Bei Rafael van der Vaart war eine Steigerung zu sehen, Hakan Calhanoglu war sofort im Spiel, er war richtig gut. Aber das nützt alles nichts, wenn du mit einem 1:3 nach Hause fährst."

Auf den HSV wartet nun ein hartes Restprogramm. Mit Ausnahme von Hannover 96 trifft die Mannschaft von Mirko Slomka nur noch auf Gegner aus der oberen Tabellenhälfte. Aber ganz egal, gegen wen der Dino auch spielen muss: Punkte müssen her.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski