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Marco Kurz hat bei 1899 Hoffenheim einen bis Ende Juni 2014 datierten Vertrag unterschrieben
Marco Kurz hat bei 1899 Hoffenheim einen bis Ende Juni 2014 datierten Vertrag unterschrieben

"Hausaufgabe Klassenerhalt"

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Sinsheim - Marco Kurz sagt: "Wir haben keine Zeit zu verlieren." Der 43-Jährige hatte schon vor seiner Vorstellung als neuer Trainer der TSG 1899 Hoffenheim am Mittwochnachmittag viele Gespräche geführt, um das neue Saisonziel "Klassenerhalt" zu schaffen.

"Nichts schön reden und die Situation annehmen"

Am Dienstag war Kurz ins Trainingszentrum der TSG nach Zuzenhausen gekommen, sprach mit Club-Mäzen Dietmar Hopp, Präsident Peter Hoffmann, Interimstrainer Frank Kramer, der in den letzten zwei Spielen vor der Winterpause die sportliche Verantwortung für den beurlaubten Markus Babbel übernommen hatte und mit Julian Nagelsmann, der künftig im Trainerteam von Kurz tätig sein wird.

Kramer wird wieder die U 23 des Klubs übernehmen. Kurz unterschrieb ebenso wie sein Co-Trainer Günther Gorenzel, der ihm schon auf seinen Stationen bei1860 München und beim 1. FC Kaiserslautern assistiert hatte, einen Vertrag bis Ende Juni 2014. Beide Verträge gelten für die Bundesliga und 2. Bundesliga, sagte TSG-Manager Andreas Müller. Kurz ist sich um die Schwere der Aufgabe bewusst. "Wir müssen härter, besser und konstruktiver arbeiten, um die Spiele zu gewinnen."



Die TSG steht nach der Vorrunde mit nur zwölf Punkten auf Relegationsrang 16, der Abstand auf einen Nichtabstiegsrang beträgt schon sieben Punkte, zu den beiden Tabellenletzten aber nur drei Zähler. "Wir müssen die Spieler dahin bringen, dass sie nichts schön reden und die Situation annehmen. Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern", sagt Kurz.

Hauptaugenmerk richtet er dabei auf die Verbesserung der Defensivarbeit. Mit 41 Gegentreffern stellt Hoffenheim die mit Abstand schwächste Defensivreihe der Liga. Es wolle den Spielern Sicherheit vermitteln, in dem er ihnen klar macht, welche Aufgaben auf jeder Position zu erfüllen sind. "Nur so bekommen wir die Kompaktheit, die nötig ist", erklärte Kurz. Er gehe mit einer großen Überzeugung an die Arbeit, die Wende zu schaffen, so der Trainer, der im März nach einer Reihe von 16 sieglosen Spielen in Kaiserslautern beurlaubt worden war, der FCK stieg am Ende in die 2. Bundesliga ab.

"Frische" wieder da - gemeinsame Vergangenheit mit Müller



Seitdem habe er zunächst die letzte Situation aufgearbeitet, nun fühle er wieder die "Frische", die für die neue Aufgabe nötig ist. In den vergangenen Monaten habe er von Freitag bis Sonntag Spiele in der Bundesliga und anderen Ligen verfolgt. Auch die Hoffenheimer Spiele (Ergebnisse) habe er immer wieder beobachtet, teilte der als überwiegend sehr sachlich und im Coaching an der Seitenlinie sehr emotional bekannte Kurz mit.

In Manager Andreas Müller trifft er einen alten Bekannten aus Spielerzeiten, die beiden standen 1997 zusammen im Kader jener Mannschaft des FC Schalke, die als "Eurofighter" mit dem Uefa-Pokalerfolg Geschichte schrieben. "Ich kenne Marcos Charakter, ich bin sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben", erklärte Müller. Er traut dem neuen Trainer zu, all das wieder herzustellen, was im Verlauf der Vorrunde verloren gegangen sei: die Bindung in der Mannschaft und zu allen handelnden Personen im Verein.

Am 2. Januar startet die TSG in die Rückrundenvorbereitung, bis dahin wolle er die Spieler "in Ruhe" lassen, erklärte Kurz. Bis zum ersten Training soll aber alles komplett vorbereitet sein, damit die "Hausaufgabe Klassenerhalt" (Kurz) erfüllt werden kann. Ob neue Spieler kommen und aus dem aktuellen Kader vielleicht "zwei oder drei Spieler ausgeliehen werden" (Müller), werde in den nächsten Tagen intern besprochen. Kurz beschwört die Gemeinsamkeit zwischen Spielern, Verein und Fans, um die "schwere Aufgabe" zu erfüllen. Dass man mittelfristig wieder dahin kommen wolle, wofür Hoffenheim mit seinem Tempofußball einmal stand, sei erst der zweite Schritt.

Jetzt müsse man erst einmal Konstanz in die Leistung der Mannschaft bringen. "Erfolgserlebnisse sind dafür natürlich wichtig", weiß Kurz. Ein Sieg im ersten Rückrundenspiel am 19. Januar zuhause gegen Borussia Mönchengladbach wäre da sicher ein Signal, das die zuletzt enttäuschten Fans wieder den Glauben an diese Mannschaft zurückgeben könnte.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter