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Lange Gesichter giibt es bei Bremens Philipp Bargfrede, Naldo und Marko Marin (v.l.) schon nach Franck Riberys erstem Treffer zum 1:0 für die Bayern
Lange Gesichter giibt es bei Bremens Philipp Bargfrede, Naldo und Marko Marin (v.l.) schon nach Franck Riberys erstem Treffer zum 1:0 für die Bayern

Ernüchtert und verärgert

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München - Klaus Allofs fasste die Erkenntnis des Wochenendes in nüchterne Worte. "In der Woche vor dem Spiel ist die Frage aufgekommen, ob wir mit den Bayern auf Augenhöhe sind", sagte der Geschäftsführer von Werder Bremen nach dem letztlich deutlichen .

"In der Partie selbst hat man gesehen, dass wir keine Mannschaft sind, die um die Meisterschaft spielt. Wir waren nicht mutig, zu naiv und zu undiszipliniert." Werder hat gegen gegen die ersten Drei der Tabelle keinen einzigen Punkt erobert und bei nur einem eigenen Treffer elf Gegentore kassiert.

Nicht clever angestellt

Die angesprochene Naivität war in München schon beim ersten Gegentor durch Franck Ribery (22.) deutlich geworden, als sich die Bremer zum wiederholten Mal nach einer eigenen Standardsituation vor des Gegners Tor auskontern ließen. Auch bei den beiden Strafstößen, die zum 1:2 und 1:4 durch Arjen Robben führten (69./83.), hatten sie sich nicht clever angestellt. "Wenn der Schiedsrichter die beiden Aktionen pfeift, dann sind das auch beides Elfmeter", suchte Abwehrchef Naldo die Schuld erst gar nicht beim Unparteiischen Florian Meyer. "Die Fehler passieren schon vorher."

Das war aus Bremer Sicht besonders ärgerlich. Denn Werder hatte zuvor nach einer mäßigen ersten Halbzeit mit dem spektakulären 1:1-Ausgleichstor des eingewechselten Markus Rosenberg (52.) besser in die Partie gefunden. "Wir haben insgesamt gut mitgehalten", urteilte Naldo daher. "Aber in den letzten 20 Minuten haben wir unsere Ordnung und Konzentration verloren."

Kein Verständnis für Hunts Tritt

Neben drei Gegentoren hatte das auch noch einen Platzverweis für Aaron Hunt zur Folge, der Bayerns Toni Kroos mit beiden Füßen voran in die Beine gesprungen war (81.). "Das Foul war einfach dumm und absolut überflüssig", gab Trainer Thomas Schaaf unumwunden zu. "Gott sei Dank hat er Kroos nicht richtig getroffen."

Auch Allofs hatte für den Aussetzer Hunts wenig Verständnis. "Die einzige Erklärung dafür ist Frust. Aber selbst wenn man verärgert ist, darf man nicht so reagieren", meinte der ehemalige Nationalstürmer. "Darüber bin ich sehr enttäuscht, zumal wir thematisiert haben, dass wir Platzverweise nicht gebrauchen können." Nach Tim Wiese und Marko Arnautovic musste mit Hunt der dritte Bremer in der laufenden Saison mit glatt Rot vom Platz. Dazu war Sokratis zwischenzeitlich wegen einer gelb-roten Karte ein Spiel gesperrt. Die vier Feldverweise sind Ligahöchstwert. "Von einem Spieler wie Aaron, der Führungsspieler ist und auch ein solcher sein will, erwarte ich ein anderes Verhalten", schloss Allofs seine Kritik.

Suche nach Konstanz geht weiter

Die abzusehende Sperre für Hunt tut Werder weh, denn der kreative Mittelfeldspieler gehörte bislang in allen 15 Partien zur Startelf. Nur Kapitän Clemens Fritz stand länger auf dem Rasen als Hunt, der auf 1329 Einsatzminuten kommt. "Aaron hat bislang eine tolle Saison gespielt", meinte daher auch Naldo. "Dass er uns nun fehlen wird, ist ärgerlich."

In den verbleibenden beiden Spielen des Jahres gegen den VfL Wolfsburg und bei Schalke 04 wird Trainer Schaaf mit einer neuen Mittelfeldformation die Suche nach der fehlenden Konstanz fortsetzen. "Wir schaffen es nicht, Woche für Woche Leistung zu bringen und mindestens 70 Prozent unserer Leistungsfähigkeit abzurufen", hat er festgestellt. Das ist der Hauptgrund, warum sich Werder - Stand jetzt - zu Recht nicht als Titelanwärter betrachtet.

Aus der Allianz Arena berichtet Martin van de Flierdt