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Adrian Ramos (r.) erzielte gegen Hoffenheim einen Doppelpack
Adrian Ramos (r.) erzielte gegen Hoffenheim einen Doppelpack

Eiskalt, präzise - Ramos

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Sinsheim - Jos Luhukay kennt natürlich die Stärken von Adrian Ramos ganz genau, nach dem bündelte der Trainer von Hertha BSC Berlin diese in nur einem Wort. Adrian, sagte Luhukay, sei ein "Qualitätsspieler". Eiskalt und mit der Präzision eines Könners, köpfte der Kolumbianer in der 84. Minute den Siegtreffer. Just zu dem Augenblick, als die Partie zu kippen drohte, als Hoffenheim aus einem 0:2 nur drei Minuten zuvor ein 2:2 gemacht hatte - da traf der Stürmer der Hertha und stellte den verdienten Sieg sicher.

Der beste Ramos aller Zeiten

Es war der erste Auswärtssieg für die Berliner in dieser Saison. Endlich. Mit den drei Punkten und nun 18 Zählern nach zwölf Spieltagen setzt sich der Aufsteiger aus der Hauptstadt vor der Länderspielpause endgültig in der oberen Tabellenhälfte fest.



Neben dem starken Torwart Thomas Kraft, dem spielbestimmenden Mittelfeldtrio Hajime Hosogai, Tolga Cigerci, Per Skjelbred war Siegtorschütze Adrian Ramos der überragende Spieler bei den Berlinern. Mit einem wunderbaren Pass bereitete er die Führung von Ben Hatira vor (13.) und verwandelte außerdem den Foulelfmeter zum 2:0 (53.) souverän.

Der schnelle Stürmer zeigte in Hoffenheim das ganze Repertoire seines Könnens: Übersicht, Durchsetzungsvermögen am Boden und in der Luft, gute Technik, Beweglichkeit und Abschlusssicherheit. Ramos war in Baden nicht nur an allen Treffern der Berliner beteiligt, sondern auch an sieben von elf Torschüssen.

Er gewann in dieser Saison durchschnittlich mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe, das ist für einen Angreifer ein starker Wert. Seine Robustheit spiegelt sich auch in der Scorer-Statistik wieder: Nach zwölf Spieltagen hat der 27-Jährige bereits sieben Treffer erzielt und drei vorgelegt. So gut war er zu diesem Zeitpunkt einer Saison noch nie, seit er 2009 von America de Cali in die Hauptstadt gewechselt war.

Mit Kolumbien zur WM?



Wichtig war Ramos zwar immer, aber noch nie so effizient. Bei vier der fünf Hertha-Siege traf Ramos, schon vier Mal traf er in dieser Saison zum 1:0 für seine Mannschaft; gegen Frankfurt, Hamburg, Gladbach und den FC Bayern. In seiner bislang besten Erstligarunde erzielte er 2009/10 zehn Tore, diesen persönlichen Rekord dürfte er in dieser Runde knacken.

Mit seinem Durchsetzungsvermögen ist Ramos die optimale Besetzung in Luhukays System mit nur einer nominellen Spitze. Dass der Kolumbianer trotz anderer Angebote auch im Abstiegsjahr der Hertha immer treu geblieben ist, zahlt sich nun für den Club und auch für den Angreifer persönlich aus. Hält Ramos seine Form, dürfte die Hertha nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Mit seiner Klasse kann er in engen Spielen gegen Gegner auf Augenhöhe am Ende den Unterschied ausmachen - so wie am Samstag in Hoffenheim.

Schade für Gustavo Adrian Ramos Vasquez, wie Ramos mit vollem Namen heißt, dass in der kolumbianischen Nationalmannschaft Superstar Falcao vom AS Monaco gesetzt ist. Bislang hat Ramos in 22 Länderspielen zwei Mal getroffen. Wer weiß: Hält er die Form in der Bundesliga, ist Adrian Ramos vielleicht auch wieder ein Thema für den WM-Kader, Kolumbien hat sich ja für das Weltturnier nächsten Sommer in Brasilien qualifiziert. An Motivation mangelt es also nicht für den Stürmer.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter