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Thomas Schaaf holte mit Werder Bremen schon fünf Mal den Pokal - drei Mal als Trainer und zwei Mal als Spieler
Thomas Schaaf holte mit Werder Bremen schon fünf Mal den Pokal - drei Mal als Trainer und zwei Mal als Spieler

"Dürfen uns keine Schwäche erlauben!"

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Werder Bremen und der FC Schalke 04 sind im Achtelfinale des DFB-Pokals (beide ab 18:45 Uhr im Live-Ticker) mit dem Rückenwind der letzten Wochen gegen die beiden Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und 1860 München die klaren Favoriten. Zumindest auf dem Papier.

Schalkes Cheftrainer Felix Magath weiß jedoch, dass Papier geduldig ist - und findet vor dem Duell beim Zweitligisten in München warnende Worte: "Die letzten Pokalrunden haben uns eindrucksvoll vorgeführt, wie schnell ein Favorit ausscheiden kann."

So verabschiedeten sich am Dienstag beispielsweise die beiden Bundesligisten Dortmund und Stuttgart gegen klassentiefere Gegner aus dem Wettbewerb. Und Hertha BSC verlor beim jetzigen Gegner der "Königsblauen" mit 3:6 nach Elfmeterschießen.

"Vom Anpfiff an die Flucht nach vorne ergreifen"

"Diese Beispiele sollten jedem "Knappen" zeigen, dass ein Ausscheiden bei einem Underdog durchaus möglich ist", meinte Magath, mochte sich letztlich aber gar nicht mit dieser Thematik beschäftigen. "Wenn wir mit dem selben Engagement wie zuletzt gegen den HSV zu Werke gehen, ziehen wir ins Viertelfinale ein", sagte der Fußballlehrer, der in der Allianz-Arena eine kurzweilige Partie erwartet. "Ich kann mir gut vorstellen, dass 1860 München vom Anpfiff an die Flucht nach vorne ergreifen wird, um seine Chance auf ein Weiterkommen zu nutzen. Sie sind auf jeden Fall gefährlich."

Doch Ewald Lienen wird seine Mannen nicht blind nach vorne stürmen lassen. Er ist davon überzeugt, dass Schalke gegen die "Löwen" eine "Top-Leistung" abrufen wird. "Sie werden auf keinen Fall den Fehler machen, uns zu unterschätzen." Dafür wird Schalkes Trainer Felix Magath sorgen, der 1989 gemeinsam mit Lienen an der Sporthochschule Köln den Trainerschein gemacht hat.

"Wir können kein Defensivkonzept ausgeben"

Motivieren muss Ewald Lienen sein Team vor der Partie gegen Schalke 04 gewiss nicht. "Für jeden Spieler ist das ein Highlight, das viele aus unserem Team noch nicht erlebt haben. Aber die Spieler müssen lernen, dass jedes Spiel ein Highlight ist. Das ist professionelles Verhalten." Gegen den Tabellenvierten der Bundesliga wird Lienen jedoch keine Systemänderung vornehmen.

"Wir können kein Defensivkonzept ausgeben, das für das ganze Spiel gilt. Wir müssen auch selbst angreifen. Wenn ich offensiv kein Risiko gehe, dann kann ich auch keine Tore erzielen", so sein Credo. Deshalb müsse sein Team über verschiedene taktische Varianten verfügen, die Räume eng halten. "Schalke hat sehr schnelle Leute mit Rafinha, Farfan, Kenia, Altintop, Asamoah", warnt er vor Kontern der Königsblauen. Dazu stimme bei den "Knappen" die Einstellung. Die haben zehn Leute auf dem Platz, die kämpferisch alles geben."

Bremen seit über zwei Jahrzehnten ungeschlagen

Thomas Schaaf lässt sich von dem derzeitigen Höhenflug seiner Werderaner nicht blenden. Er weiß, dass die wahren Top-Teams sich nur dadurch auszeichnen, dass sie über eine ganze Saison überzeugen. Dazu zählen eben auch souveräne Auftritte im DFB-Pokal. Damit dies auch der letzte Profi versteht, formuliert der Coach dies noch einmal konkreter: "Wir dürfen uns keine Schwäche erlauben". Verzichten muss Schaaf auf Top-Torjäger Claudio Pizarro, der nach einer Prellung im Sprunggelenk ausfällt.

Der Titelverteidiger aus dem Norden ist eine wahre Macht im Pokal geworden. Gerade vor eigenem Publikum verteilen die "Grün-Weißen" keine Geschenke. Die letzte Niederlage der Bremer im eigenen Stadion liegt schon sage und schreibe 21 Jahre zurück - eine vermeintlich klare Sache. Zudem wurde beim FCK auch die Serie der Unbesiegbarkeit unterbrochen. Am vergangenen Wochenende verloren die "Roten Teufel" ihr erstes Spiel der Saison und müssen nun beweisen, dass sie auch das Zeug haben, mit einem Bundesligisten mitzuhalten.

"Wir sind im Moment zu gut"

Für Tim Wiese hat das Spiel gegen die Pfälzer eine besondere Note. Schließlich stand der Bremer-Keeper von 2002 bis 2005 beim FCK zwischen den Pfosten. Eine Sensation stuft der Torwart eher als unrealistisch ein: "Ist doch klar, dass sie gewinnen wollen. Aber dafür sind wir im Moment zu gut. Wir haben einen sehr guten Lauf und wollen unbedingt eine Runde weiterkommen".

Ganz so chancenlos sieht der Chef-Coach Marco Kurz seine "Roten Teufel" nicht und ist wahrscheinlich mit der Außenseiterrolle zufrieden - wie schon gegen Bayer Leverkusen: "Wir sind krasser Außenseiter mit Minimalchancen. Es wird schwer, aber möglich. Im Bremer Spiel Schwachstellen auszumachen, ist nicht einfach. Werder verfügt über starke Einzelspieler und ist abgeklärt. Aber auch diese kompakte Mannschaft kann bezwungen werden", zeigte Marco Kurz die Chancen des FCK auf, den Bundesligisten zu bezwingen.