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Jörg Berger begann seine Trainerlaufbahn bei Lok Leipzig
Jörg Berger begann seine Trainerlaufbahn bei Lok Leipzig

"Die Stadien werden fertig"

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Der erfahrene Trainer Jörg Berger besuchte zuletzt das Land, das die nächste FIFA WM organisieren wird: Südafrika. Bei bundesliga.de spricht er über seine Eindrücke.

bundesliga.de:: Sie sind frisch zurück aus ihrem Urlaub in Südafrika. Wie laufen denn dort die Vorbereitungen zur WM 2010?

Berger: Man kann sicher sagen, dass die Stadien fertig werden und die ganzen Straßen und Parkplätze und so weiter. Inwiefern das aber genau ablaufen wird, dass ist sicherlich ein Problem, weil man noch nie so eine Großveranstaltung im eigenen Land hatte. Dann könnte es wohl Probleme geben bei der Kartenverteilung. Es wird Spiele geben, wo wahrscheinlich die Menschen hingehen, die wenig Geld haben und vielleicht Freikarten bekommen. Aber diese Spiele werden dann auch weniger spannend sein. Eine andere Frage wird sein, wie sich die Zuschauer im Stadion verteilen. Gibt es dann einen Block, wo nur Schwarze sind?

bundesliga.de:: Wie sieht es in Sachen Sicherheit aus?

Berger: Ich glaube, dass die Sicherheit der Zuschauer gewährleistet sein wird. Sicherlich müssen sich die Fans an gewisse Regeln und Sicherheitsvorkehrungen halten, die man treffen muss. Ich denke, dass es eher Probleme geben wird, an die bisher noch niemand so richtig gedacht hat.

bundesliga.de:: Die da wären?

Berger: Im Bereich der Infrastruktur, bei der Kartenverteilung – sind die Stadien leer oder sind sie voll – sind bei manchen weniger spannenden Spielen dann nur schwarze Südafrikaner, was vielleicht auch kein so sehr gutes Bild abgeben würde? Da gibt es schon noch ein paar Unsicherheiten.

bundesliga.de:: Haben Sie denn feststellen können, dass sich die Südafrikaner auf die Weltmeisterschaft freuen?

Berger: Tja, der Haken ist, - das muss man auch sehen – dass die WM eigentlich eine WM der schwarzen Bevölkerung ist. Überall wo Fußball gespielt wird sieht man Schwarze. Fußball ist ja eigentlich nicht der Sport der weißen Bevölkerungsgruppe, das ist vor allem Rugby, das ist Cricket und Golf. Daher bin ich gespannt, wie das in den Stadien aussehen wird. Und, was ich noch so am Rande sagen möchte: Viele denken, die WM findet in der Sonne statt und sie würden nach Südafrika in die warme Sonne fliegen – in Südafrika ist im Juni Winter. Da kann es auch schon mal passieren, dass nachts Null Grad sind. Das ist nicht außergewöhnlich.

bundesliga.de:: Was könnte das für Folgen haben?

Berger: Für die Infrastruktur bedeutet das, dass sie zwar auch Tourismusströme eingestellt ist, aber nicht im Juni. Außerdem ist die Frage, wie das in den anderen Städten, Kapstadt außen vor, aussieht. Johannesburg und die anderen Austragungsorte sind nicht so sehr auf den Tourismus eingestellt. Und aus diesen Gründen wird es, meiner Meinung nach, auch noch einige Probleme beim Transport und Unterkünften geben.

Das Gespräch führte Gregor Nentwig