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"Mich hat das Projekt überzeugt, das sie mir vorgestellt haben", begründet Franco Di Santo seinen Wechsel an die Weser
"Mich hat das Projekt überzeugt, das sie mir vorgestellt haben", begründet Franco Di Santo seinen Wechsel an die Weser

"Crespito" will ein Großer werden

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Bremen - Das mit dem Deutsch Sprechen klappt doch schon ganz gut bei Franco Di Santo. "Wir waren gestern beim Italiener, und da hat er den Käse für seine Nudeln schon auf Deutsch bestellt", sagte Werders Sportdirektor Thomas Eichin mit einem Augenzwinkern. Die Laune ist wieder gut in Bremen nach dem Auftaktsieg in der Bundesliga und noch besser, seit der Nordclub am Donnerstag seinen Neuzugang im Sturm offiziell vorstellte. Und der soll dann künftig nicht beim Essengehen den Ton angeben, sondern mit seinen Toren auf dem Platz.

"Mich hat das Projekt überzeugt"

Groß ist er, dieser Franco Di Santo, 1,93 Meter gar. Und Werder erwartet auch Großes von ihm. "Wir wollen ihm nicht gleich eine zu große Bürde auferlegen", meinte Eichin, "doch unsere Erwartungen an ihn sind schon hoch." Und auch der 24 Jahre alte Argentinier hat große Hoffnungen an seinen Wechsel an die Weser geknüpft. Denn auch wenn er schon ein paar Mal mit Lionel Messi in der Nationalmannschaft gekickt hat, wartet Di Santo noch auf seinen großen Durchbruch.



"Claudio Pizarro ist der einzige, den ich von Werder kenne", sagte Di Santo, dieses Mal sicherheitshalber auf Spanisch. Und mit dem ehemaligen Publikumsliebling der Bremer hatte er auch länger konferiert, bevor er sich für Werder entschied. "Claudio meinte: "Werder ist ein guter Verein, und wenn es hier gut läuft, dann kannst du groß rauskommen'", sagte Di Santo.

Und das will er. Auch weil er von der Weltmeisterschaft in Brasilien träumt und hofft, vielleicht noch "auf den WM-Zug aufspringen" zu können. Natürlich hatte er vorher schon mal von Werder gehört, meinte er und grinste breit, in der ganzen Welt kenne man schließlich Werder Bremen. "Mich hat das Projekt überzeugt, das sie mir vorgestellt haben", betonte Di Santo, "der Verein will wieder hochkommen."

Schlüsselrolle in Dutts Offensivkonzept



Und damit man in Bremen so langsam wieder zu alter Stärke findet, bekommt der Neuzugang von Premier-League-Absteiger Wigan Athletic eine Schlüsselrolle im Konzept von Trainer Robin Dutt. "Wir wollen unser Offensivspiel flexibel gestalten ohne feste Positionen, damit wir unberechenbarer sind", erklärte Dutt, der inzwischen ein 4-3-3-System bei den Hanseaten eingeführt hat: "Franco erfüllt diese Kriterien, hat eine Präsenz und Unberechenbarkeit." Eichin meinte gar, Di Santo sei "wie ein richtiger Ochse - stark und schnell". Mit der Nummer 9 auf dem Rücken soll Di Santo nun variabel und erfolgreich auf Torejagd für die Grün-Weißen gehen, mal mittig, mal außen.

"Mir gefällt das gut", sagte der Argentinier, "ich bin sehr flexibel einsetzbar und fühle mich vorne überall wohl." Dass er trotz seiner Größe trotzdem technisch sehr ansprechend spielen könne, hatte Dutt und Eichin vor allem beeindruckt. "Er ist technisch sehr gut und sehr schnell und hat in einer starken Liga gespielt", lobte Dutt und betonte: "Und er hat schon als junger Mann sehr hart arbeiten müssen. Er ist ein guter Typ, so einen wie ihn, brauchen wir bei uns."

Werders "kleiner" Crespo



Bei Wigan nannten sie ihn "Crespito", den kleinen Crespo also, in Anlehnung an sein großes argentinisches Vorbild Hernan Crespo. Und sowohl Werder als auch Di Santo selbst hoffen, dass er in dessen Schuhe zumindest annähernd hineinwachsen möge. Nach den Wochen und Monaten des Trübsals, herrscht nun wieder Aufbruchstimmung und eine frische Brise an der Weser.

Die positive Ausstrahlung des Südamerikaners wirkt ansteckend und könnte schon am Samstag beim ersten Heimspiel der Saison gegen den FC Augsburg seine Mitspieler bei seinem ersten Einsatz mitreißen. Sein mögliches Debüt macht ihn nicht nervös, dafür etwas anderes: "Die deutsche Sprache ist doch ziemlich schwer...", gab Di Santo zu. Doch beim Käse hatte es ja schließlich schon geklappt.

Aus Bremen berichtet Petra Philippsen